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Hexenspuk in Wokingham

Hexenspuk in Wokingham

Titel: Hexenspuk in Wokingham
Autoren: Othmar Franz Lang
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mit den Zähnen.
    „Da geht es krach! peng! crash! Nach der Reihe zerreißt es alle Flaschen. Zunächst riecht es nach Wein. Kaum waren wir aber oben, da...“
    „... da roch es ganz stark nach Jasmin?“
    „Wieso weißt du das?“
    „Ich kombiniere eben, und außerdem hat es bei mir auch diesen starken Jasmingeruch gegeben.“
    „Ja, oben war nur der starke Jasmingeruch, sonst nichts. Die Stimmung meines Vaters kannst du dir vorstellen. ,Ich lasse sie nicht mal aus dem Bus steigen’, brüllte er. Jessie, ich geh an die Haltestelle und empfange sie mit einer Begrüßung, die sich gewaschen hat. Die setzt keinen Fuß auf den Boden von Wokingham, das verspreche ich dir. Aus dem Bus von Huntingdon kommt sie mir nicht heraus!’
    ,Ach, könntest du doch schweigen, Christopher’, flehte Ma. ,Soll ich mich vielleicht fürchten vor ihr?’ fragte er. Und dann erzählte er, was er für ein tapferer Mann sei und daß er schon ganz andere Sachen erlebt habe, als kleiner Junge im Krieg, bei den Luftangriffen. In brennende Häuser sei er hinein. Und einmal habe er sogar Babys gerettet. Zwillinge.“
    „Wirklich?“ fragte Goody. „Das erzählt er wohl nur so?“
    „Nein, nein, er hat sogar ’ne Medaille dafür gekriegt. Er muß ein toller Bursche gewesen sein, bevor er erwachsen wurde und sich zu seinem Nachteil verändert hat.“
    „Und der Besen?“ fragte Goody.
    „Welcher Besen?“
    „Euer Besen.“
    „Warum fragst du nach unserem Besen, Goody?“
    „Weil mein Besen fehlt.“
    „Das versteh ich nicht, warum fragst du nach unserem Besen, wenn euer Besen fehlt?“
    „Weil mein Besen vorher da war.“
    „Und was hat das mit unserem zu tun?“
    „Mann, stellst du dich an“, fauchte Goody. „Ich will doch nur wissen, ob euer Besen auch verschwunden ist.“
    Cedric begriff nicht, was Goodys Besen mit dem Besen seiner Mutter zu tun hatte. Er schüttelte den Kopf und schien etwas fassungslos.
    „Ich würde dich gern nach Hause begleiten“, schlug Goody vor.
    „Und warum?“
    „Dann könntest du nachschauen, ob euer Besen da ist.“
    „Und was hast du davon, wenn er da ist?“
    „Nichts. Ich weiß es dann nur.“
    „Und wenn er nicht da ist, was sagst du dann?“
    „Dann sage ich: Aha.“
    „Und zu wem gehst du dann fragen, ob sein Besen da ist?“
    „Zu niemandem, ich will es nur bei euch wissen. Und auf dem Weg zu euch gehen wir an der Busstation vorbei, damit wir sehen, wann genau am Nachmittag der Bus aus Huntingdon ankommt.“
    Cedric hatte nichts dagegen einzuwenden. Sie verließen die Bank unter der Trauerweide am Dorfweiher, nachdem der Weiher längst von den paar Enten und Gänsen verlassen worden war. Unterwegs sprach sie Mr. Twighole, der Sargtischler, an.
    „Na“, sagte er, „wieder mal miteinander unterwegs, ihr Unzertrennlichen? “
    „Selbstverständlich, Mr. Twighole.“
    „Ja, ja“, redete er hinter ihnen her, „die Jugend. Das ist ’ne schöne Zeit. Ja, ja.“ Er tat einen Zug aus der Pfeife und spuckte dann in den Sand vor seiner Werkstatt.
    Gegenüber von Mr. Slazinger war die Busstation, da stand auf einem vom Regen verwaschenen und von der Sonne gebleichten Zettel, daß der Nachmittagsbus aus Huntingdon um 15.32 Uhr ankam und um 15.34 weiterfuhr.
    Mr. Slazinger räumte auf der anderen Straßenseite eben einen Korb mit aufblasbaren Gummitieren in seinen Laden.
    „Na, ihr beiden“, rief er. „Erwartet ihr Besuch? Oder wollt ihr verreisen?“
    „Ich erwarte keinen Besuch“, erwiderte Goody.
    „Ja, ich hörte schon, daß Cedric eine Tante erwartet, eine Zirkusreiterin und Löwendompteuse.“
    „Löwendompteuse?“ fragte Cedric überrascht.
    „Ja, und ganz nebenbei soll sie Feuer schlucken, ich weiß nicht, ob sie dabei auf einem Löwen oder auf einem Pferd reitet.“
    Da sagte Cedric etwas ganz Kühnes: „Sie macht das abwechselnd. Sie steigt um, wie man von der Bahn in den Bus umsteigt. Ungefähr so.“
    „Na, hoffentlich kann ich euren Besuch auch mal in meinem Laden begrüßen“, meinte Slazinger. „Wird mir eine Ehre sein, eine so prominente Persönlichkeit bedienen zu dürfen.“ Die zwei gingen weiter.
    „Siehst du“, sagte Goody, als sie außer Hörweite waren, „er nennt sie eine prominente Persönlichkeit.“
    „Er kennt sie ja nicht.“
    „Und wie sagte dein Vater noch?“
    „Ominöse Person.“
    „Richtig, das muß ich dann Mac fragen. Jetzt will ich nur noch wissen, was mit eurem Besen ist.“
    Mrs. Sloane verstand zwar Cedrics Frage nach dem
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