Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenmacht

Hexenmacht

Titel: Hexenmacht
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
"Kommt nur, ihr, die ihr hier euer Unglück finden werdet... ich erwarte euch!"
     
    *
     
    Der Mond war aufgegangen und stand wie das Auge eines Zyklopen über der Villa des George Wu.
    Wir waren Johns Wagen gefolgt, und jetzt lenkte ich den kirschroten 190er durch das gusseiserne Tor, das elektronisch geöffnet wurde.
    Nachdem wir es passiert hatten, schloss es sich wieder.
    Ein mulmiges Gefühl hatte mich erfasst.
    "Ich hoffe, wir tun das Richtige", sagte ich, nachdem ich den Wagen gestoppt hatte.
    "Bestimmt", meinte Steve und nahm zärtlich meine Hand. Unsere Blicke trafen sich und ich verlor mich in seinen ruhigen grauen Augen, in denen sich das Mondlicht spiegelte.
    Ich schluckte.
    "Patti", sagte Steve dann. "Woher willst du wissen, was sich in diesem Keller befindet?"
    Ich hob die Augenbrauen.
    "Weiß ich es?"
    "Du hast geblufft? Alle Achtung!"
    Ich erwiderte nichts, sondern ließ seine Vermutung einfach so im Raum stehen.
    Meine übersinnliche Begabung sollte ein Geheimnis bleiben.
    Auch jetzt.
    Ohne einen absolut zwingenden Grund würde ich darüber kein Sterbenswörtchen offenbaren. Das hatte ich mir geschworen.
    Ich spürte Steves Händedruck. Und ein Gefühl von Sicherheit und Stärke durchströmte mich. Aber das Unbehagen blieb, wenn auch jetzt unter der Oberfläche.
    "Was auch immer gleich geschieht", flüsterte ich. "Ich möchte, dass du weißt..."
    Er verschloss mit den Mund mit einem Kuss.
    Dann strich er mir einige verirrte Strähnen meines Haars zärtlich aus dem Gesicht und meinte: "Was soll denn schon passieren?"
    Ich atmete tief durch.
    Wir stiegen aus.
    John Wu lief bereits etwas ungeduldig vor seinem Porsche auf und ab. Er schien nervös zu sein.
    "Kommen Sie!", sagte er, als wir ihn erreichten.
    "Sind Sie sicher, dass Ihr Vater wirklich nicht da ist?"
    Er nickte und deutete auf die Garage.
    "Sehen Sie dort. Sein Bentley steht nicht mehr an Ort und Stelle."
    "Steve fragte: "Was ist mit dem Diener?"
    "Der sitzt am Steuer. Mein Vater hat nie einen Führerschein gemacht, Mr. Davis. Wie soll ich mich ausdrücken? Er hatte es einfach nicht nötig."
    Steve grinste. "Ich verstehe..."
    Wir gingen die Stufen des breiten Portals hinauf.
    John Wu schloss die Tür auf, und dann führte er uns hinein.
    Wir erreichten den Treppenaufgang mit der Kellertür darunter. John Wu machte Licht. Mein Blick hing gebannt an der dunklen Mahagonitür. Sie war abgeschlossen, das bemerkte ich, als ich vorsichtig nach der Klinge tastete und sie nach unten drückte.
    "Den Schlüssel bewahrt mein Vater in seinem Büro auf", erklärte John Wu. "Warten Sie hier, ich hole ihn eben von oben."
    "In Ordnung", sagte ich.
    Während John Wu mit raumgreifenden Schritten die Treppe hinaufeilte, betrachtete ich die Tür.
    Dahinter lag er.
    Der Schrecken meiner Albträume und Visionen.
    Ich fröstelte plötzlich. Und ich hatte wieder dieses flaue Gefühl in der Bauchgegend. Ich schluckte und berührte mit der Hand das harte Mahagoniholz.
    Und dann...
    Für den Bruchteil eines Augenblick spürte ich etwas. Eine Kraft des Geistes.
    Ich erinnerte mich ganz genau daran, diese Empfindung schon einmal gehabt zu haben.
    Im Anwesen von Lady Jennifer Blanchard!
    Ihre paranormale Kraft hatte ich damals auch gespürt.
    Ich legte die Fingerspitzen an meine Schläfen.
    Aber im nächsten Moment war die Empfindung dieser unheimlichen Kraft schon nicht mehr vorhanden.
    "Sie ist hier"; flüsterte ich. "Ganz in der Nähe." Ich murmelte diese Worte wie automatisch vor mich hin, beinahe mehr zu mir selbst als zu Steve, der mich nur fassungslos anstierte.
    "Von wem sprichst du?", fragte er.
    "Lady Jennifer Blanchard."
    Ein zischendes Geräusch ließ uns im nächsten Augenblick herumfahren...
     
    *
     
    Ich krallte mich an Steves Arm fest. Wir ließen unsere Blicke umherschweifen. Nichts zu sehen.
    In diesem Moment kam John Wu wieder die Treppe hinunter.
    Er hatte den Schlüssel zur Kellertür bei sich, steckte ihn ins Schloss und drehte ihn herum
    Mit einem Knarren öffnete sich die Tür.
    Gähnende Finsternis lag dahinter. John Wu ging voran. Einen Schritt nur. Er suchte nach dem Lichtschalter. Dann wirbelte er erschrocken herum. Das Licht im ganzen Haus flackerte. Und ich spürte einen unheimlichen Druck hinter den Schläfen.
    Es war...
    Die Kraft!
    Lady Jennifer Blanchard!
    Im nächsten Moment war es beinahe stockdunkel.
    John drückte ein paarmal den Lichtschalter. Man konnte hören, wie er ihn betätigte. Aber das Licht funktionierte nicht mehr.
    "Muss
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher