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Hexenbrand

Hexenbrand

Titel: Hexenbrand
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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Schattenhexe nicht eben Freundinnen waren. Es gab jedoch Situationen, da mussten persönliche Dinge außen vorstehen.
    Sie schaute noch mal durch das Fenster in den rückwärtigen Bereich des Grundstücks und sah, dass der Ankömmling stehen geblieben war und auf das Haus schaute.
    In diesem Moment wurde alles anders.
    Hinter Jane öffnete sich die Tür, ohne dass zuvor angeklopft worden wäre.
    Jane fuhr herum – und schaute ins Gesicht der Schattenhexe …
    ***
    Wieder erlebte die Detektivin einen Moment der Sprachlosigkeit. Sie hatte das Gefühl, eine Gefangene zu sein. Sie stand auf der Stelle, fühlte sich wie eingefroren, obwohl ein Schleier aus Hitze durch ihren Kopf tobte.
    »Du?«, flüsterte sie.
    Assunga lächelte. »Damit hast du wohl nicht gerechnet.«
    »Stimmt.«
    »Ich kann dir sagen, dass es kein Zufall ist, Jane.«
    »Ach nein?«
    Assunga breitete die Arme aus. »Nichts, was hier passiert, basiert auf einem Zufall. Alles steht unter meiner Kontrolle. Auch der Henker, der uns Hexen verbrennen will.«
    »Der Henker?«
    »Ja, der Henker. Hat Justine dir nicht von ihm berichtet? Er ist ein Hexenhasser und ein Hexenjäger. Er war es schon immer. Es hat sich nichts geändert. Er ist gekommen, um uns zu holen, nachdem man ihn aus dem Fegefeuer entlassen hat.«
    Assunga schwieg nach dieser Antwort. Sie trat ans Fenster. Dabei raschelte leise der Stoff ihres magischen Umhangs.
    Die Schattenhexe schaute hinab in den Garten. Sie gab keinen Kommentar ab, was Jane ärgerte.
    »Siehst du ihn?«
    »Nein.«
    »Dann ist er schon im Haus.«
    Die Schattenhexe drehte sich vom Fenster weg. Sie starrte Jane in die Augen. »Glaubst du das wirklich?«
    »Ja.«
    »Wie dumm du bist. Aber du kannst es auch nicht wissen. Wäre er im Haus, dann hätten wir es längst bemerkt. Für so schlau solltest du uns doch halten.«
    Jane hob nur die Schultern und sagte nichts.
    Dafür sprach Assunga. »Er ist noch draußen und steht im toten Winkel, das weiß ich genau. Und er wird dort nicht bleiben.«
    »Und was wirst du tun, wenn er ins Haus kommt?«
    »Das wird sich zeigen.«
    Jane lachte. »Hast du noch keinen Plan?«
    »Nein.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    Assunga winkte ab. »Was hättest du denn an meiner Stelle getan? Bitte, raus damit.«
    »Nein.«
    »Wie nein?«
    Jane schüttelte den Kopf. »So wie ich es gesagt habe. Ja, so wie ich es sagte. Ich werde dir keinen Ratschlag geben. Das ist deine Sache. Der Henker hat schon zahlreiche Hexen getötet, und das wird er wieder tun. Er hat in der Zeit des Fegefeuers nichts vergessen. Er war in der Vorhölle, die ihn gestärkt hat.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter!«, zischte Jane ihr zu. »Es ist so, wie ich es dir gesagt habe. Ich gehe davon aus, dass hier bald das große Sterben beginnt.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Das kannst du auch sein. Sehr gespannt sogar.«
    Assunga stieß ein Lachen aus. »Aber denk daran, wahrscheinlich will er auch zu dir. Er kennt dich …«
    »Und er kennt dich.«
    »Ja.«
    »Und auch die Cavallo!«, sagte Jane und brachte die Schattenhexe zunächst zum Lachen.
    »Klar, die auch. Aber ich kann dir sagen, dass sie sich wieder gefangen hat. Sie ist fast wieder die Alte. Ein wenig fehlt noch, was nicht weiter tragisch ist.«
    »Ich weiß, sie will wieder Blut trinken.«
    »Das braucht sie.«
    »Du aber nicht.«
    »So ist es.«
    Jane schüttelte den Kopf. »Was ich nicht verstehe, ist, dass du dich mit Blutsaugern abgibst. Du bist eine Hexe. Sogar eine sehr mächtige. Du hast die Blutsauger nie gemocht. Und plötzlich hast du sie in deiner Nähe und bist sogar mit ihnen verbündet.«
    »Ja, nur nicht mit allen. Wir Hexen haben erkannt, wo gewisse Stärken liegen. Auch wir haben Feinde, auf die wir uns einstellen müssen. Denk nur an den Henker mit dem einen Auge. Er hasst uns. Er hat uns immer gehasst. Er hat seine Aufgabe damals nicht erfüllen können, weil man ihn verfluchte.«
    »Ach, dann starb er nicht?«
    »So ist es.«
    »Und weiter?«
    »Wie ich schon sagte. Ein Heiliger hat ihn verflucht. Nur nicht für ewig, das war wohl ein Fehler. Er kam nach einer bestimmten Zeit wieder frei. Die Legende sagt, dass es der Geist des Heiligen war, der dem Hexenhenker wieder das Tor geöffnet hat. Er kam wieder frei …«
    »Und ist bereit, seine Aufgabe zu erfüllen.«
    »Ja, er denkt auch weiterhin nur ans Töten. Die Hexen müssen sterben. Es gibt kein Pardon.«
    »Du bist gut informiert.«
    »Ja, nur dann kann man sich wehren.«
    »Und wie werdet
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