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Hexenbrand

Hexenbrand

Titel: Hexenbrand
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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Haus umschauen? Sie konnte wählen. Im Zimmer bleiben war nicht schlecht. Aber sich im Haus umzuschauen könnte besser sein. Dann wusste sie zumindest, wo sich die Bewohner aufhielten. Einige hatte sie hier unten in den Zimmern gesehen, aber es gab auch eine Treppe, die in die oberen Etagen führte. Es waren nicht viele, nur zwei Etagen, aber auch dort konnten sich einige verstecken.
    Jane schlüpfte aus dem Zimmer und zog die Tür leise hinter sich zu. Jetzt stand sie im Flur, und das in einer düsteren Umgebung, denn hier gab es kein Licht, das sich auf dem Boden gespiegelt hätte.
    Dennoch sah sie etwas, weil sich das Licht aus den anderen Zimmern im Flur verteilte.
    Sie war allein. Sie blieb auch allein und hielt an der Treppe an. Da sich die Eingangstür in der Nähe befand, kam ihr für einen Moment der Gedanke, doch einen Fluchtversuch zu unternehmen.
    Nein, das ließ sie bleiben. Also blieb sie im Haus und ließ die Haustür geschlossen. Dafür nahm sie sich die Treppe vor. Eine breite Treppe, das Holz war schwarz gebeizt. Sie brachte die Stufen schnell hinter sich und befand sich dann im Flur der ersten Etage.
    Leer lag er vor ihr.
    Jane ging nicht weiter. Sie dachte darüber nach, was sie unternehmen könnte. Es gab noch eine Treppe, die eine weitere Etage höher führte. Dort sah es sicherlich so aus wie hier, und sie dachte darüber nach, ob sie nicht doch lieber versuchen sollte, aus dem Haus zu fliehen.
    Dann hörte sie eine Stimme. In der Stille klang sie sogar recht laut. Jane drehte den Kopf. Sie horchte, woher die Stimme sie erreichte und stellte fest, dass sie von oben kam. Das war nicht alles. Sie glaubte sogar, die Stimme der Schattenhexe Assunga zu erkennen, die sich mit einer zweiten Person unterhielt.
    Das war Justine Cavallo!
    Lange genug hatte Jane mit dieser Person zu tun gehabt, um die Stimme zu kennen. Das war die Cavallo, die der Schattenhexe hin und wieder antwortete.
    Jane musste sich entscheiden. Zurück zur Treppe konnte sie nicht mehr, da wäre sie entdeckt worden. Es gab nur den Weg nach vorn oder nach hinten.
    Ein Zimmer!
    Eine andere Möglichkeit kam für sie nicht infrage. Sie musste sich ein Zimmer aussuchen und sich dort verstecken. Warten, bis die Gefahr vorbei war.
    Sie wollte auch nicht darüber nachdenken, ob sich jemand im Zimmer aufhielt oder nicht. Sie musste hier weg.
    Ihr standen mehrere Türen zur Auswahl. Jane entschied sich für die, die gegenüberlag. Jetzt war nur zu hoffen, dass das Zimmer nicht besetzt war.
    Sie lief hin, rammte die Klinke nach unten und konnte die Tür aufdrücken. Der Sprung ins Zimmer.
    Ins leere Zimmer!
    Als sie sich umschaute, sah sie ein Bett, einen Schrank, einen Tisch und auch zwei Stühle. Aber keinen Fernseher und auch keinen PC. Ein Fenster war auch vorhanden.
    Jane konnte nur nicht nach draußen schauen, weil eine dichte Gardine davor hing. Die zog sie zur Seite. Sie wusste selbst nicht, warum sie das tat. Irgendwie schien es ihr wichtig, einen Blick nach draußen zu werfen.
    Ihr Blick reichte bis zu den Bäumen, die am Rand einer Wiese standen. Das musste der Swiss Cottage Park sein.
    Wolken verdüsterten den Himmel. Die Dämmerung war bereits hereingebrochen.
    Jane wollte sich schon beruhigt abwenden, als ihr eine Bewegung auffiel.
    Das war auf der Wiese. Wäre es heller gewesen, dann hätte sie die Gestalt besser gesehen, so aber musste sie schon sehr genau hinschauen, um mehr zu erkennen.
    Es war ein Mann. Oder eine Person, die an einen Mann erinnerte, aber irgendwie anders aussah. Das erkannte sie trotz des schlechten Lichts.
    Er kam näher.
    Das Haus war sein Ziel.
    Und er sah aus wie jemand, der sich durch nichts aufhalten ließ. Sie sah ihn besser, erkannte ihn, und plötzlich schien ein Schwert aus Feuer ihr Herz zu durchbohren.
    Ja, er war es. Daran gab es keinen Zweifel.
    Der einäugige Henker!
    ***
    In diesen Augenblicken war Jane Collins wie vor den Kopf geschlagen. Sie konnte es nicht fassen, was sie sah, aber es war eine Tatsache.
    Der Henker kam.
    Für Jane spielte es keine Rolle, woher diese Gestalt kam. Ihr war klar, dass der Henker auf dem Weg war, um eine Entscheidung zu erzwingen.
    Er kam näher und näher. Ob er auch schon von den Hexen im Haus gesehen worden war, wusste Jane nicht. Sie fragte sich, was sie tun sollte. Alarm schlagen und die Bewohnerinnen in diesem Hexenhaus auf den Henker aufmerksam machen?
    Vielleicht hatte sie noch die Zeit, Assunga zu finden und sie zu informieren. Auch wenn sie und die
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