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Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes

Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes

Titel: Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes
Autoren: Tatana Fedorovna
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ohne die Medizin!“
    „ Schreib dem Zaren!“
    Rasputin hob die Faust und drohte.
    „Wehe dir, ich kann auch anders! Was wird die Kirche dazu sagen, dass du nicht alterst? Musst schon weit über hundert sein und siehst jünger aus als ich. Das ist wider Gottes Schöpfung! Man wird dich für diese Hexerei hinrichten, wenn ich es an der richtigen Stelle erzähle!“
    Jetzt hatte ich keine Zweifel mehr. Dieser nackte Medizinmann war mein Urgroßvater. Scheinbar bot Sibirien doch einige Überraschungen. Manche Erkenntnisse der Wissenschaft sollte ich überdenken …
    „ Pass du lieber vor mir auf!“, drohte der Schamane seinerseits.
    „ Was willst du denn machen? Ich glaube nicht an deinen Hokuspokus, der hat auf mich keine Wirkung!“
    „ An die Medizin glaubst du aber schon?“, schlug ihn der junge Alte mit Logik. Er erhob sich zur vollen Größe und nahm seine Maske ab. Ein etwa fünfzigjähriges Gesicht tauchte auf.
    Ich betrachtete seinen Körper genauer. Mein Urgroßvater war deutlich kleiner als ich, recht schmutzig und ohne jegliche Kleidung. Das, was da zwischen seinen Beinen hing, war beschämend lang, dick und peinlich. Ihn schien die Blöße aber nicht zu stören. Auch Rasputin war das wohl gewohnt.
    „ Nicht deine Wunderkraft heilt den Jungen, sondern meine Medizin“, beharrte mein Verwandter.
    „ Ist das dein letztes Wort?“, fragte der aufgebrachte Besuch und schob drohend seinen Oberkörper vor.
    „ Ja!“
    „ Du wirst schon sehen, was du davon hast!“, geiferte Rasputin und spuckte auf die Maske.
    „ Beleidige die Götter nicht!“ Der Schamane stampfte mit dem Fuß auf, sodass sein erstaunlich langes Geschlechtsteil zwischen den Beinen wild hin- und her schwang. Ich musste angewidert wegsehen.
    „ Es gibt nur einen Gott!“, höhnte Rasputin und schupste den jungen Greis so, dass dieser mit dem Hintern in das Feuer plumpste und vor Schmerz schreiend aufsprang. Dabei entfiel ihm klimpernd der Geldbeutel.
    „ Du bist also nicht unempfindlich gegen Schmerzen“, stellte Rasputin zufrieden fest. Dann verließ er den Raum, kehrte jedoch noch einmal zurück und steckte das Gold in die eigene Tasche. „Warte nur!“, zischte er dabei wütend.
    Der Schamane, der mein Urgroßvater war, humpelte jammernd in eine Ecke des Zimmers. Wollte er  seine Brandwunden versorgen? Dort schob er eine Truhe beiseite und kroch durch ein großes Loch in der Wand hinaus. Ein geheimer Raum musste an der Stelle sein. Was verbarg sich in diesem?
    „Das tut verflucht weh!“, schimpfte er dabei.
    Nach einer Weile kehrte er zurück und blickte verblüfft zu mir.
    „Hallo Uropa!“, rief ich inzwischen sitzend von meinem Lager aus.
    Verschreckt sprang der alte Mann hoch, als wäre er auf einen Stachel getreten. Die Stimme blieb ihm im Hals stecken. Durch den Sprung klatschte sein Glied am Ende laut gegen den Bauch. Das peitschenähnliche Geräusch in der plötzlichen Stille übertraf alle mir bekannten Peinlichkeiten. Uropa zitterte an allen Gliedern, wirklich an allen . Er kalkulierte den Besuch vom Teufel und von Baba Jaga ein, aber mit einem Menschenjungen hatte er nicht gerechnet.
    „ Wer bist denn du?“, stieß er keuchend hervor.
    „ Ich bin dein Urenkel!“ Mein Oberkörper verbeugte sich höflich, aber die nassen Stiefel quietschten spöttisch dazu.
    „ Was willst du hier?“
    „ Nun ja“, begann ich zu erklären. „Mama schickt mich. Ich soll hier eine Kur machen.“
    „ Eine Kur? Was ist denn das für ein Unsinn?“
    Ich reichte ihm den Brief, den Mutter mir mitgegeben hatte.
    Uropa öffnete ihn. Ein dickes Bündel Geldscheine und ein Blatt Papier steckten darin. Die Sprache von Ersterem schien er zu verstehen, die Zeichen von Letzterem brachten ein rätselndes Runzeln auf seine Stirn.
    „ Soll ich vorlesen?“, fragte ich hilfsbereit.
    Uropa sah mich verblüfft an. „Vorlesen?“
    „Ja, vorlesen!“
    „ Du bist das Wunderkind aus Moskau?“
    Offenbar wusste er jedoch etwas von mir.
    Er lachte. „Lies vor!“
    Er konnte also nicht lesen.
    Ich las die Zeilen vor. In dem Schreiben bat Mama den Uropa, mich mit dem einfachen Leben vertraut zu machen. Ich änderte den Inhalt so, dass er mich verwöhnen und jede Beschäftigung mit der Mathematik unterstützen sollte. Die Stelle, an der sie über meine Verrücktheit schrieb, ließ ich natürlich ganz aus. Zufrieden gab ich ihm den Brief zurück. Mich erwartete wohl doch eine erträgliche Zeit. Ich sah mich schon von Uropa bedient am Tisch das
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