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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift
Autoren: Nané Lénard
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selbst wenn, Morde, die nur mit Worten begangen werden, interessieren die Staatsanwaltschaft nicht.“
    „Da hast du wohl recht“, sagte Moni und kuschelte sich an ihn.
    Als Peter später anrief, hatte er etwas Spannendes zu berichten.
    „Wolf, du kommst nie drauf, wer den Finger bei uns vor die Tür gelegt hat.“
    „Sag nicht, Anna Ebeling hat ihn erkannt“, sagte Hetzer.
    „Doch, aber nicht ihn, sondern sie. Das war Frau Schulze. Mit Parka, Kapuze und Brille zwar, aber Anna hat sie eindeutig erkannt. Es war außerdem ihre eigene Brille.“
    „Mein Gott“, warf Hetzer ein, „wenn sie den Finger gehabt hat, dann lässt das ja nur einen Schluss zu.“
    „Genau, sie hat ihn sich selber abgehackt oder gekniffen oder sonst was.“
    „Aber warum?“, dachte Hetzer laut. „Sie verschwand, niemand wusste wohin, eine Blutlache blieb zurück – man sollte denken, dass ihr etwas Schlimmes passiert sei.“
    „Ja“, gab Peter zurück, „und der Finger sollte beweisen, dass sie tot ist.“
    „Aber wie hat sie das gemacht?“ Hetzer dachte nach. „Immerhin hat Nadja gesagt, der Finger sei von totem Gewebe abgeschnitten worden. Erinnerst du dich?“
    „Klar, deswegen dachten wir doch, dass sie nicht mehr lebt. Die können das unterscheiden. Wenn du dir so einfach etwas abhackst, dann können die in der Rechtsmedizin genau feststellen, dass du noch gelebt hast.“
    „Dann muss sie gewusst haben, dass das so ist. Und sie muss etwas gemacht haben, das diesen Befund mit dem toten Gewebe ergab“, sagte Hetzer.
    „Na, das ist doch einfach. Abhacken, hinlegen, trocknen lassen und ein Stück weiter oben abschneiden“, schlug Peter vor.
    „Entschuldige, dass ich nicht eine so morbide Phantasie habe wie du, aber du könntest recht haben. Bleibt nur die Frage, wem sie ihr vorgetäuschtes Ableben in die Schuhe schieben wollte“, antwortete Wolf. „Das kann doch nur die Tatge gewesen sein.“ Er blinzelte Moni zu.
    „Das denke ich auch, Wolf! Zumal diese mysteriöse Geschichte mit den zehntausend Euro im Raum steht, die Anna erzählt hat.“
    „Sag mal, wann kommst du eigentlich? Du wolltest doch heute mal für uns kochen, Peter?“, fragte Hetzer und hielt den Hörer dichter ans Ohr.
    „Bist du bescheuert? Das habe ich nie gesagt!“, meckerte Peter.
    „Gut, dann also bis gleich und denk daran, dass Moni kein Fleisch isst. Wir haben noch eine interessante Idee für dich, was den Fall betrifft, aber die wird erst später verraten.“
    „Hetzer, du bist ein Aas. Du weißt, wie neugierig ich bin. Ich bringe Pizza mit. Zu mehr bin ich nicht in der Lage. Weißt du, wie müde ich bin?“
    „Nach einer Nacht mit zwei Frauen?“, fragte Hetzer süffisant.
    „Ach, leck mich doch!“, zischte Peter und legte auf.

Nachtmahl
    Als Peter später klingelte, hatte er vier Pizzakartons in der Hand und funkelte Wolf böse an.
    „Mit mir kannst du es ja machen.“
    „Wieso“, sagte Hetzer, „ist doch schön, zusammen zu essen.“
    „Wie man’s nimmt“, sagte er, konnte aber das Grinsen kaum zurückhalten.
    Wolf hatte den Tisch schon gedeckt und Wein eingeschenkt.
    „Ich dachte, ein El Coto wäre jetzt das Richtige“, sagte er. „Der passt auch hervorragend zur Pizza.“
    „Danke, Peter, lecker Mozzarella mit Tomate, meine Lieblingspizza“, freute sich Moni.
    „Ich meinte, mich daran erinnern zu können“, zwinkerte Peter ihr zu. „Jetzt mal raus mit eurer Theorie.“
    „Es ist Monis, aber sehr interessant“, sagte Wolf.
    „Ich bin der Meinung, dass Marion Wiebking, die Frau des Arztes, hinter allem steckt.“
    „Ach ja? Wie kommst du denn darauf?“
    „Klarer Fall von Eifersucht. Sie erzählt Unglaubliches, das die Frauen gegeneinander aufbringt. Dann kommt ein Mechanismus in Gang, aus Angst, Neid, Missgunst und so weiter. In unserem Fall ein Selbstläufer. Sie schalten sich selbst oder gegenseitig aus.
    Wie das passiert, ist letztendlich egal, Hauptsache es funktioniert und die Verursacherin ist beide Kontrahentinnen los.“
    „Interessant, aber nicht zu beweisen!“, wandte Peter ein.

    „Wissen wir, es ändert auch nichts mehr, aber es ist schade, dass solche Intrigen im Grunde nicht bestraft werden“, stellte Wolf fest und Moni nickte.
    „Das eigentliche Böse geschieht immer schon vor der Tat“, sagte sie. „Dass es in Mord oder Totschlag ausartet, ist nur die logische Konsequenz.“
    „Ein schönes Schlusswort, Moni!“, sagte Peter, der zwei dick belegte Pizzen intus hatte. „Ihr entschuldigt
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