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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift
Autoren: Nané Lénard
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Widerrede!“, sagte Wolf und deckte Moni auf dem Sofa zu. „Sie haben dich nur heute schon entlassen, weil ich gesagt habe, dass du zu Hause gut umsorgt wirst. Daran müssen wir uns halten!“, lachte er.
    „Du bist also in meiner Hand.“
    „Das bin ich nicht gewohnt“, sagte Moni und lächelte zurück.
    „Wir werden uns noch an so manches gewöhnen wollen, hoffe ich“, antwortete Wolf und setzte sich zu ihr. „Ich habe übrigens beschlossen, heute auch nichts zu machen.“
    „Ist denn euer Fall schon gelöst?“, fragte sie.
    „Wie man’s nimmt“, sagte Hetzer und erklärte ihr, was in den letzten Stunden geschehen war.
    „Ein komischer Fall“, sagte sie. „Die Beteiligten sind tot und niemand weiß genau, was passiert ist.“
    „Moment“, sagte er, „das Telefon klingelt. Ich gucke mal, ob ich abheben will.“
    Doch Wolf entschied sich, das Gespräch anzunehmen, denn es war Peters Nummer.
    „Wolf“, sagte er mit wichtiger Stimme, „setz dich mal.“ Im Hintergrund hörte er jemanden schluchzen.
    „Anna hat mir gerade ein paar wichtige Dinge erzählt, die du hören solltest. Wir wissen jetzt, wo sich Marie-Sophie die ganze Zeit über aufgehalten hat.“
    „Und wo? Sag nicht, bei Anna?“
    „Ja sicher. Sie hatte sie im Keller versteckt.“
    „Das glaub ich jetzt nicht.“

    „Doch, ich hab den Raum gesehen. Ein Verschlag, der vor hundert Jahren oder so mal als Kühlkeller in den Sandstein gehauen worden ist. Dort hatte sie ihr ein Zimmer eingerichtet. Aber das Tollste ist, sie hatte keine Ahnung, was wirklich gespielt wurde. Marie hatte ihr eine irre Geschichte erzählt.“
    „Ich höre“, sagte Wolf.
    „Angeblich hat die Frau dieses Arztes, Marion oder wie die heißt, der Schulze erzählt, dass Frau Tatge zehntausend Euro dafür geboten hat, dass Wiebking sie rausschmeißt.“
    „Krass!“, entfuhr es Wolf. „Und weiter?“
    „Daraufhin hat die Schulze Angst gekriegt. Ihr war schon mehrfach in der Praxis oder nach der Arbeit schlecht geworden. Sie vermutete, dass ihr was ins Essen oder Trinken gemischt worden war. Sie glaubte einfach, dass Anke Tatge das Geld jetzt anders einsetzen würde, um sie loszuwerden.“
    „Was mag der Grund gewesen sein?“, fragte Wolf,
    „Konkurrenz, Angst um den Arbeitsplatz oder Eifersucht?“
    „Keine Ahnung, aber die muss völlig durchgedreht sein, die Frau Schulze. Sie hatte dann Anna irgendwann gebeten, sie in der Nacht an der Bückeburger Straße abzuholen und für einige Zeit zu verstecken, um sicher zu sein vor ihrer Kollegin. Warum der Finger fehlte, hat sie ihr nie erklärt.“
    „Wenn wir nur wüssten, wer den dort vor die Tür der Bückeburger Wache gelegt hat, dann wären wir schon weiter“, gab Wolf zu bedenken. „Vielleicht erkennt Anna Ebeling den Boten auf dem Video?“
    „Das ist eine supergute Idee, Wolf“, sagte Peter. „Ich fahr gleich mal mit ihr hin, wenn sie sich etwas beruhigt hat.“

    „Wie kam es denn nun, dass sie dir das alles erzählt hat?“
    „Der Tod ihrer Freundin belastet sie. Sie fühlt sich schuldig. Dabei sei alles zuerst so gut verheilt, bis Marie-Sophie heimlich gebadet habe. Danach hatte sich die Wunde wohl entzündet. Sie war diejenige, die Marie ins Krankenhaus gebracht hat.“
    „Abgründe tun sich da auf“, sagte Wolf und schüttelte den Kopf.
    „Sag mir sofort Bescheid, wenn das mit dem Video was ergibt!“
    „Klar, bis gleich dann“, antwortete Kruse.
    Moni konnte es kaum glauben, als Wolf ihr vom dem Gespräch erzählte. Sie hatte sich nur bruchstückhaft etwas zusammenreimen können.
    „Sag mal“, überlegte Moni laut, „da hat diese Arztfrau aber auch ganz schön was angerichtet, wenn das alles so stimmt. In was für eine Situation hat sie diese Marie-Sophie Schulze da gebracht? Stell dir mal vor, du müsstest mit einem Kollegen zusammenarbeiten, von dem du wüsstest, dass er Geld dafür geboten hätte, dich loszuwerden.“
    „Das ist die eine Seite“, wandte Peter ein, „aber was ist das für ein Chef, der diesen Kollegen dann nicht entlässt und beide einfach weiter Seite an Seite zusammenarbeiten lässt?“
    „Wer weiß, was diese Arztfrau der anderen erzählt hat, wie hieß sie noch gleich?“
    „Anke Tatge. Ja, wer weiß? Vielleicht wollte sie Zwietracht säen? Aber zu welchem Zweck?“
    „Wenn sie versucht haben sollte, beide gegeneinander auszuspielen, gibt es nur einen Grund: Eifersucht!“

    „Moni, deine Theorie ist gut, aber sie würde sich niemals beweisen lassen. Und
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