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Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Titel: Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch
Autoren: Stephanie Perkins
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London zurückgefahren?« Sie beugt sich über ihre Freundin, ein kleines Mädchen mit schlichter Pferdeschwanzfrisur, damit ihr Brustansatz besonders gut zu sehen ist.
    »Ich war bei meiner Mum in San Francisco. Hattest du schöne Ferien?« Er fragt sehr höflich, aber ich stelle erfreut fest, wie gleichgültig seine Stimme klingt.
    Amanda wirft ihr Haar zurück und plötzlich ist sie Cherrie Milliken. Cherrie liebt es, ihre Haare herumzuwirbeln, zu schütteln und um die Finger zu wickeln. Bridgette ist überzeugt, dass sie ihre Wochenenden damit verbringt, vor einem Tischventilator zu stehen und so zu tun, als wäre sie ein Topmodel. Ich aber glaube, sie ist zu sehr damit beschäftigt, auf der endlosen Suche nach dem perfekten Glanz ihre Locken in Papaya-Algen-Schlammpackungen einzuwickeln.
    »Es war himmlisch .« Wusch! macht ihr Haar. »Ich war zuerst einen Monat in Griechenland und den Rest des Sommers in Manhattan. Mein Vater hat ein wundervolles Penthouse mit Blick auf den Central Park.«
    In jedem Satz , den sie sagt, gibt es ein Wort , das sie besonders betont . Ich pruste, um nicht loslachen zu müssen, und der gut aussehende Junge vom Flur hat plötzlich einen seltsamen Hustenanfall.
    »Aber ich habe dich vermisst . Hast du meine E-Mails nicht bekommen?«
    »Äh, nein. Muss die falsche Adresse gewesen sein. Hey.« Er stupst mich an. »Wir sind gleich dran.« Er kehrt Amanda den Rücken zu und sie und ihre Freundin sehen sich stirnrunzelnd an. »Zeit für deine erste Französischlektion. Das Frühstück hier ist eher schlicht und besteht in erster Linie aus verschiedenen Backwaren – von denen die Croissants natürlich am berühmtesten sind. Das bedeutet keine Würstchen und keine Rühreier.«
    »Speck?«, frage ich hoffnungsvoll.
    »Keine Chance.« Er lacht. »Lektion zwei: die Wörter da auf der Tafel. Hör gut zu und sprich mir nach. Muesli .« Ich kneife die Augen zusammen, als er mich mit Unschuldsmiene ansieht. »Bedeutet so viel wie ›Müsli‹. Und das hier? Yaourt ?«
    »Keine Ahnung. Joghurt?«
    »Ein Naturtalent! Und du behauptest, du hättest noch nie in Frankreich gelebt?«
    »Ha ha. Lord Oberschlau will mich auf den Arm nehmen.«
    Er lächelt. »Oh, verstehe. Kennt mich nicht mal einen Tag und zieht mich schon wegen meines Akzents auf. Was kommt als Nächstes? Willst du dich vielleicht über den Zustand meiner Haare unterhalten? Meine Größe? Mein Polohemd?«
    Polohemd. Meine Güte.
    Der Franzose hinter der Theke blökt uns an. Sorry, Chef Pierre. Ich bin ein wenig abgelenkt durch diesen englisch-französisch-amerikanischen Wunderknaben. Besagter Knabe fragt mich schnell: »Joghurt mit Müsli und Honig, weich gekochtes Ei oder Birne auf Brioche?«
    Ich habe keinen Schimmer, was Brioche ist. »Jogurt«, antworte ich.
    Er gibt in perfektem Französisch unsere Bestellung auf. Zumindest klingt es für meine unerfahrenen Ohren tadellos und Chef Pierre entspannt sich wieder. Er guckt uns nicht mehr so böse an, sondern rührt Müsli und Honig in meinen Joghurt. Bevor er ihn mir reicht, streut er noch ein paar Blaubeeren obendrauf.
    » Merci , Monsieur Boutin.«
    Ich nehme unser Tablett. »Keine Pop-Tarts? Keine Cocoa Puffs? Ich bin ziemlich beleidigt.«
    »Pop-Tarts gibt es dienstags und Eggo Waffles mittwochs, aber Cocoa Puffs bekommt man garantiert nie. Du musst dich wohl mit Froot Loops an den Freitagen abfinden.«
    »Für einen Briten kennst du dich echt gut mit amerikanischem Junkfood aus.«
    »Orangensaft? Grapefruit? Cranberry?« Ich zeige auf den Orangensaft und St. Clair nimmt zwei aus dem Glasschrank. »Ich bin kein Brite. Ich bin Amerikaner.«
    Ich lächle. »Klar.«
    »Wirklich. Nur Amerikaner dürfen die SOAP besuchen, schon vergessen?«
    »Soap?«
    »School of America in Paris«, erklärt er. » SOAP .«
    Soap. Seife. Na toll. Mein Vater hat mich hier hergeschickt, damit ich reingewaschen werde.
    Wir stellen uns an, um zu zahlen, und ich bin überrascht, wie effizient das vonstattengeht. In meiner alten Schule drängeln sich immer alle vor und bringen die Kassiererinnen in Rage, aber hier warten alle geduldig. Ich drehe mich gerade rechtzeitig um, um mitzubekommen, wie St. Clair mich flüchtig von oben bis unten mustert. Mir stockt der Atem. Der gut aussehende Junge checkt mich ab. Er merkt nicht, dass ich ihn dabei ertappt habe. »Meine Mum ist Amerikanerin«, fährt er ungerührt fort. »Mein Vater Franzose. Ich bin in San Francisco geboren und in London
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