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Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Titel: Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch
Autoren: Stephanie Perkins
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aufgewachsen.«
    Erstaunlicherweise finde ich meine Stimme wieder. »Das ist wahre Internationalität.«
    Er lacht. »Stimmt. Ich bin kein Blender wie ihr anderen.«
    Ich will gerade mit einem bissigen Kommentar antworten, als mir einfällt: Er hat eine Freundin. Ein böser Gedanke piesackt meine rosa Hirnwindungen und zwingt mich, an meine gestrige Unterhaltung mit Meredith zurückzudenken. Zeit für einen Themenwechsel. »Was ist dein richtiger Name? Gestern Abend hast du gesagt, du heißt …«
    »St. Clair ist mein Nachname. Étienne mein Vorname.«
    »Étienne St. Clair.« Ich versuche, es so auszusprechen wie er, sodass es exotisch und hochgestochen klingt.
    »Furchtbar, nicht?«
    Jetzt muss ich lachen. »Étienne ist schön. Warum nennt man dich nicht so?«
    »Oh, ›Étienne ist schön‹. Wie großzügig von dir.«
    Jemand stellt sich hinter uns an, ein Knirps mit dunkler Haut, Akne und einer dicken schwarzen Haarmatte. Er scheint ganz aufgeregt zu sein, St. Clair zu sehen, und St. Clair lächelt zurück. »Hey, Nikhil. Hattest du schöne Ferien?« Er stellt ihm die gleiche Frage wie Amanda, aber diesmal klingt sie aufrichtig.
    Das reicht für den Knirps als Startschuss aus, lang und breit von seiner Reise nach Delhi zu erzählen, von den Märkten und Tempeln und dem Monsun. (Er hat einen Tagesausflug zum Taj Mahal gemacht. Ich dagegen war mit dem Rest von Georgia in Panama City Beach.) Ein weiterer Junge kommt dazu, dieser ist dünn und blass mit hochstehenden Haaren. Nikhil vergisst uns und begrüßt seinen Freund mit dem gleichen begeisterten Geplapper.
    St. Clair – ich bin entschlossen, ihn so zu nennen, bevor ich mich noch blamiere – dreht sich zu mir um. »Nikhil ist Rashmis Bruder. Er ist dieses Jahr neu an der Schule, im ersten Jahr. Sie hat außerdem noch eine jüngere Schwester, Sanjita, im dritten Jahr, und eine ältere Schwester, Leela, die vor zwei Jahren ihren Abschluss gemacht hat.«
    »Hast du auch Geschwister?«
    »Nein. Du?«
    »Einen Bruder, aber der ist zu Hause. In Atlanta. Das liegt in Georgia. Im Süden der USA ?«
    Er runzelt die Stirn. »Ich weiß, wo Atlanta liegt.«
    »Oh. Na gut.« Ich reiche dem Mann hinter der Kasse meine Essenskarte. Wie Monsieur Boutin trägt er einen gebügelten weißen Arbeitsanzug und eine gestärkte Mütze. Und er hat einen Zwirbelbart. Huch. Wusste gar nicht, dass man hier so was trägt. Monsieur Zwirbelbart zieht meine Karte durch und gibt sie mir blitzschnell mit einem knappen »Merci« zurück.
    Danke. Wieder ein Wort, das ich schon kannte. Hervorragend.
    Während wir an unseren Tisch zurückkehren, beobachtet Amanda St. Clair aus ihrem illustren Kreis schöner Menschen. Wenig überrascht stelle ich fest, dass der Schnösel mit der falschen Surferfrisur und dem bösen Blick bei ihr sitzt. St. Clair spricht über den Unterricht – was ich an meinem ersten Tag zu erwarten habe, wer meine Lehrer sind –, aber ich höre nicht mehr zu. Ich kann mich nur noch auf sein Krumme-Zähne-Lächeln und seinen selbstsicheren, stolzierenden Gang konzentrieren.
    Ich liege ihm genauso zu Füßen wie die anderen auch.


    Kapitel vier
    D ie H-bis-P-Schlange kommt nur langsam vorwärts. Der Typ vor mir diskutiert mit der Beratungslehrerin herum. Ich werfe einen Blick auf A bis G und stelle fest, dass Meredith (Chevalier) und Rashmi (Devi) bereits ihre Stundenpläne erhalten und sie ausgetauscht haben, um sie zu vergleichen.
    »Aber ich wollte nicht Theater-, sondern Computerwissenschaft.«
    Die kleine, dickliche Beratungslehrerin zeigt sich geduldig. »Ich weiß, aber Computerwissenschaft passte nicht in deinen Stundenplan, dein Alternativkurs schon. Vielleicht kannst du im nächsten Jahr Computerwissenschaft …«
    »Mein Alternativkurs war Computerprogrammierung.«
    Moment mal. Meine Aufmerksamkeit wandert blitzschnell wieder zurück. Können die das machen? Uns in einen Kurs stecken, den wir gar nicht wollten? Ich sterbe – und das meine ich ernst –, wenn ich wieder turnen muss.
    »Wenn ich das richtig sehe, David«, sagt die Beratungslehrerin und geht ihre Unterlagen noch mal durch, »hast du dir nicht die Mühe gemacht, einen Alternativkurs anzugeben, deshalb mussten wir einen für dich aussuchen. Aber ich bin sicher, du wirst …«
    Der Typ reißt ihr wütend den Stundenplan aus den Händen und stampft davon. Du lieber Himmel! Sie kann doch nichts dafür. Ich trete vor und nenne ihr meinen Namen so freundlich wie möglich – als Entschädigung für den
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