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Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Titel: Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch
Autoren: Stephanie Perkins
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und schluckt. »Ich will einmal ganz oben gewesen sein.«
    Ich werfe ihm einen Blick zu, der hoffentlich Skepsis ausdrückt. »Klar.«
    »Nein«, sagt er mit neuer Entschlossenheit. »Ich will einmal ganz oben gewesen sein.«
    »Na schön, dann geh.« Ich lasse seine Hand los.
    Er steht einfach nur da. Ich nehme wieder seine Hand. »Na komm schon.«
    Unser Aufstieg ist quälend langsam. Ich bin froh, dass niemand hinter uns ist. Wir reden nicht, aber er umklammert meine Hand so fest, dass er mir fast die Finger zerquetscht. »Wir haben es gleich geschafft. Das machst du gut, sehr gut.«
    »Halt. Den. Mund.«
    Ich sollte ihn wieder runterschubsen.
    Endlich sind wir oben. Ich lasse seine Hand los und er sinkt zu Boden. Ich lasse ihm ein paar Minuten Zeit. »Alles okay?«
    »Ja«, antwortet er wie ein Häufchen Elend.
    Und ich weiß nicht genau, was ich tun soll. Ich sitze auf einem winzigen Dach mitten in Paris mit meinem besten Freund fest, der nicht nur Höhenangst hat, sondern anscheinend auch noch wütend auf mich ist. Dabei habe ich keinen blassen Schimmer, warum er überhaupt hier ist. Ich setze mich hin, richte meinen Blick fest auf die Flussboote und frage zum dritten Mal: »Was machst du hier?«
    Er holt tief Luft. »Ich bin deinetwegen hier.«
    »Und woher zum Geier wusstest du, dass ich hier oben bin?«
    »Ich hab dich gesehen.« Er zögert. »Ich bin hergekommen, um mir noch mal etwas zu wünschen. Ich stand gerade auf dem Point Zéro, als ich gesehen habe, wie du in den Turm reingegangen bist. Ich hab dich gerufen, und du hast dich umgedreht, mich aber nicht gesehen.«
    »Also hast du beschlossen … einfach raufzukommen?« Ich zweifle daran, obwohl ich den Beweis hier vor mir habe. Es muss ihn übermenschliche Kräfte gekostet haben, allein die erste Treppe zu bewältigen.
    »Ich musste es tun. Ich konnte nicht warten, bis du wieder runterkommst, ich konnte einfach nicht mehr warten. Ich musste dich jetzt sehen. Ich muss wissen …«
    Er verstummt und mein Puls rast. Was was was?
    »Warum hast du mich angelogen?«
    Die Frage überrascht mich. Das hatte ich nicht erwartet. Geschweige denn mir erhofft. Er kauert immer noch am Boden und blickt zu mir hoch. Seine braunen Augen sehen riesig und verzweifelt aus. Ich bin verwirrt. »Entschuldigung, aber ich weiß nicht, was …«
    »Im November. In der Crêperie. Ich hab dich gefragt, ob wir an dem Abend, als ich betrunken in deinem Zimmer war, über irgendwas Besonderes gesprochen haben. Ob ich irgendwas über unsere Beziehung oder meine Beziehung zu Ellie gesagt habe. Und du hast Nein gesagt.«
    O mein Gott. »Und wie hast es herausgefunden?«
    »Von Josh.«
    »Wann?«
    »Im November.«
    Ich bin wie betäubt. »Ich … Ich …« Mein Mund ist ganz trocken. »Wenn du deinen Gesichtsausdruck an dem Tag gesehen hättest. Im Restaurant. Wie hätte ich es dir sagen können? Wo doch deine Mutter …«
    »Aber wenn du es mir gesagt hättest, hätte ich nicht all diese Monate verschwendet. Ich dachte, du gibst mir einen Korb. Ich dachte, du wärst nicht interessiert.«
    »Aber du warst betrunken! Du hattest eine Freundin! Was hätte ich denn tun sollen? Himmel, St. Clair, ich wusste ja nicht mal, ob du es auch so meinst.«
    »Natürlich meinte ich es so.« Er steht auf und seine Beine geben nach.
    »Pass auf!«
    Schritt. Schritt. Schritt. Er kommt wackelig auf mich zu und ich greife nach seiner Hand, um ihn zu führen. Wir sind so nah am Rand. Er setzt sich neben mich und hält meine Hand fester. »Ich meinte es so, Anna. Ich meine es so.«
    »Ich verstehe nicht …«
    Er ist aufgebracht. »Ich versuche dir zu sagen, dass ich verliebt in dich bin! Ich bin schon das ganze verdammte Schuljahr in dich verliebt!«
    Meine Gedanken überschlagen sich. »Und was ist mit Ellie?«
    »Ich habe sie jeden Tag betrogen. In Gedanken. Ich habe in einer Weise an dich gedacht, wie ich es nicht hätte tun sollen. Immer wieder. Sie war nichts im Vergleich zu dir. Ich habe noch nie für irgendjemanden so empfunden …«
    »Aber …«
    »Am ersten Schultag. In Physik.« Er rückt näher an mich heran. »Wir sind nicht zufällig Versuchspartner geworden. Ich habe gesehen, dass Professeur Wakefield die Paare danach zusammenstellt, wer wo sitzt. Also habe ich mich genau im richtigen Moment zu dir rübergelehnt, um mir einen Bleistift zu leihen, damit Professeur Wakefield denkt, wir würden nebeneinandersitzen. Ich wollte vom ersten Tag an dein Laborpartner sein, Anna.«
    »Aber …« Ich
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