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Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Titel: Herzen in süßer Gefahr (German Edition)
Autoren: Margaret McPhee
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von Partisanen angegriffen. Der Brief wird gestohlen, und keiner der Franzosen wird überleben, also gibt es auch keine Zeugen.“
    „Lieber Gott!“ Josette schüttelte fassungslos den Kopf. „Warum? Er ist doch Ihr Patensohn!“
    Zu ihrer Verwirrung zeigte sich Verzweiflung auf La Roques Gesicht. „Ja, ein Teil von mir wird sterben, wenn er stirbt. Es ist, als risse ich mir selbst das Herz heraus.“
    „Dann tun Sie es bitte nicht! Ich flehe Sie an!“
    „Ich muss.“ La Roque schüttelte den Kopf und blitzte sie aus hasserfüllten Augen an. „Und es ist Ihre Schuld, Mademoiselle. Alles war gut, bevor Sie daherkamen. Pierre, sein Bruder und seine Mutter bewundern mich. Ich bekam Jeans Rolle, ich war der Held, Vater und Beschützer. Ganz Frankreich respektierte mich. Weil Jean von dem bösen Lieutenant Colonel Mallington ermordet wurde. Wissen Sie, wie sehr Pierre Ihren Vater hasste? Wissen Sie, dass es sein innigster Wunsch war, Ihren Vater zu töten?“
    „Er glaubte die Lüge, mein Vater sei am Tod des seinen schuld.“
    „Ja.“ Dieses eine Wort drückte La Roques ganzen Schmerz, seine ganze Bitterkeit und Wut aus. „Bis Mademoiselle Mallington sich in sein Leben mischte und ihn mit ihren Reizen verwirrte.“
    Brutal verstärkte er den Griff um ihr Handgelenk, und Josette zuckte zusammen. „Ich liebe Pierre wie meinen eigenen Sohn.“
    „Und trotzdem wollen Sie ihn umbringen!“
    „Ich habe keine Wahl!“, brüllte er unbeherrscht, und sie sah die Tränen in seinen Augen. „Er darf nicht erfahren, was ich getan habe. Ihretwegen, Mademoiselle, vertraut er mir nicht mehr. Er begehrt Sie so, wie ich es noch nie bei ihm erlebt habe. Ich fürchte, er fühlt mehr für Sie als nur Lust.“
    Josette kämpfte gegen ihre wachsende Verzweiflung an. „Verhindern Sie den Angriff, ich bitte Sie! Ich tue alles, was Sie wollen.“
    „Das tun Sie in jedem Fall, Mademoiselle. Außerdem ist es zu spät. Was begonnen hat, kann man nicht aufhalten.“ Mit einem Blick aus dem Fenster fügte er hinzu: „Dem Sonnenstand nach zu urteilen müsste es bereits vorbei sein. Und da Ihnen so viel daran liegt, die Wahrheit zu enthüllen, werde ich Ihnen etwas verraten, das Sie noch nicht wissen.“
    Er beugte sich über sie. „Die Boten Ihres Vaters haben Wellington nie erreicht. Wie haben sie gefunden und erschossen – Hunde, die sie waren.“
    Die Worte trafen Josette wie eine Gewehrsalve. „Nein“, flüsterte sie. „Das stimmt nicht.“ Und dann schrie sie: „Sie lügen, wie Sie über meinen Vater gelogen haben!“
    Er lächelte auf eine Weise, die sie erzittern ließ. „Ihretwegen musste ich Pierre in den Tod schicken, in Kauf nehmen, dass mein Herz bricht und das seiner lieben Mutter. Jetzt sollen Sie leiden. Ich wünschte bei Gott, Sie wären in Telemos gestorben, Josette Mallington.“
    Tränen der Verzweiflung liefen ihr über die Wangen. Der Tod ihres Vaters und seiner Männer war völlig sinnlos gewesen. Der Mann, den sie liebte, war tot. Sie hatte nichts mehr zu verlieren und auch keine Angst mehr, weil ihr Leben ihr nichts mehr bedeutete.
    „Warum haben Sie das getan? Warum haben Sie Jean Dammartin getötet?“
    Er verzog das Gesicht zu einer verbitterten Grimasse. „Ist das wichtig?“
    Gerade wollte sie ihm antworten, da krachte die Tür heftig gegen die Wand.
    „Ja, verdammt! Es ist wichtig!“, rief Pierre Dammartin und stürmte herein.
    „Pierre?“, murmelte La Roque ungläubig.
    Josette wollte ihren Augen nicht trauen. Pierre war hier bei ihr, und er lebte! Unbewusst wischte sie sich mit der Hand über die tränenfeuchten Wangen. Mit einem zischenden Geräusch zog Pierre seinen Säbel und warf ihr einen eindringlichen Blick zu, eine Mischung aus Sorge und etwas, das Josette noch nie bei ihm gesehen hatte und das sie erschauern ließ.
    „Bist du verletzt?“
    Sie schüttelte den Kopf. Ihre Stimme gehorchte ihr nicht.
    Mit einem knappen Nicken wandte er sich wieder La Roque zu. „Lassen Sie den Dolch fallen.“
    Der Dolch landete klirrend auf dem Boden.
    „P…Pierre, solltest du nicht auf dem Weg nach Valladolid sein?“, brachte La Roque stockend hervor. „Der Brief für Général Foy …“
    „Wir wurden von Partisanen angegriffen. Viele gute Männer sind ums Leben gekommen, aber das wissen Sie ja sicher, Frédéric, nicht wahr? Ihr Anführer quiekte wie ein Schwein, als ich ihm den Säbel an den Hals hielt, doch er verriet mir, dass ein französischer Commandant ihn dafür bezahlte, seine
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