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Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Titel: Herzen in süßer Gefahr (German Edition)
Autoren: Margaret McPhee
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den Gipfel der Ekstase erreichte. Eine kleine Ewigkeit, wie ihr schien, wurde sie von einer überwältigenden Welle der Lust mitgerissen.
    Sie gehörte ihm, und er gehörte ihr. Nur ihre Liebe zählte, alles andere verblasste im Vergleich dazu. Krieg und Politik waren bedeutungslos. Sie schmiegte sich an ihn, und er hielt sie sicher umfangen. Es gab nur diesen kostbaren Augenblick mit dem Mann, den sie liebte und der ihr gezeigt hatte, was Glückseligkeit war. Nach einer Weile schlief Josette erschöpft, aber zutiefst befriedigt ein.
    Pierre erwachte, und zum ersten Mal seit langer Zeit empfand er inneren Frieden, Ruhe und sogar Glück. Die vergangene Nacht war wundervoll gewesen, dieser Morgen war es, und Josette Mallington war ihm unendlich kostbar.
    Fasziniert betrachtete er ihre schlafende Gestalt und drückte ihr einen Kuss auf das schimmernde Haar. Behutsam, um sie nicht zu wecken, verließ er das Bett und deckte Josette zu, bevor er ans Fenster trat.
    In der einen Richtung war der Himmel noch dunkel, in der anderen zeigte sich bereits ein warmer goldener Ton, der langsam in glühendes Rot überging und sich ausbreitete. Auf den Dächern der Stadt glitzerte weißer Raureif. Nur aus wenigen Schornsteinen stieg dünner Rauch empor. Die Morgendämmerung erhellte den Himmel, ein Vogel zwitscherte, andere sangen. Pierre erschien es wie der schönste Morgen seines Lebens.
    Er ertappte sich dabei, wie er wieder zu Josette hinübersah, und lächelte. Wenn dies Leidenschaft war, hatte er sie noch nie zuvor erlebt. La Roques Ratschlägen zum Trotz würde er Josette niemals aufgeben. Er wollte sie für immer in seinen Armen halten, sie vor jedem Leid bewahren und glücklich machen. Bei dem Gedanken musste er wieder lächeln.
    „Pierre?“ Ihre Stimme klang verschlafen und unsicher.
    Sofort war er bei ihr, legte sich neben sie und achtete nicht auf ihren Protest, dass er zu kalt sei.
    „Ich werde dich bald wieder wärmen, ma chérie “, versicherte er ihr heiser und küsste sie.
    In den Straßen wimmelte es bereits von Menschen, als Pierre sich endlich von Josette losreißen konnte, um sich anzuziehen und zu rasieren.
    Josette saß auf dem Bett, die Decke bis zu den Schultern hochgezogen und die Arme um die Knie geschlungen. Obwohl sie Angst davor hatte, ihre Frage zu stellen und die wundervolle Stimmung zu zerstören, wusste sie, dass ihr nichts anderes übrig blieb.
    „Pierre, was hat Commandant La Roque gestern zu dir gesagt, das dich so bedrückte?“
    Die Rasierklinge an der Wange, hielt Pierre abrupt mit dem Schaben inne – zu abrupt. „Merde“ , fluchte er leise und drückte das Handtuch auf den Schnitt, um das Blut zu stillen. „Entschuldige“, sagte Josette. „Ich hätte dich nicht fragen sollen.“
    Mit einem Seufzer schüttelte er den Kopf. „Nein, du hast jedes Recht dazu, Josie, aber ich glaube nicht, dass dir die Antwort gefallen wird.“ Er beendete seine Rasur und spülte den Rest des Schaums ab. Nachdem er sich abgetrocknet hatte, wandte er sich zu ihr um.
    „La Roque stand nur zwanzig Meter von dem Mann entfernt, der auf meinen Vater geschossen hat. Er ist felsenfest davon überzeugt, dass es Lieutenant Colonel Mallington war und kein anderer.“
    „Aber das ist unmöglich. Du hast das Tagebuch gelesen, und du weißt von seiner Handverletzung.“
    „Ich fürchte, beides ist kein absoluter Beweis, Josie.“
    „Aber du warst doch überzeugt“, rief sie fassungslos, fegte die Decke beiseite, sprang auf und blieb nackt vor dem Bett stehen. „Willst du mir sagen, du glaubst mir nicht mehr?“
    Unwillkürlich glitt sein Blick über ihre verführerischen Rundungen. „Ich glaube dir, aber …“ Er zuckte die Achseln. „Die Wahrheit ist, dass ich es nie sicher wissen werde.“
    Seine Worte trafen sie schmerzlicher, als sie es je für möglich gehalten hätte. „Also glaubst du mir doch nicht“, warf sie ihm vor. Der Zauber ihrer Liebesnacht und dieses Morgens schien sich plötzlich in Luft aufzulösen.
    „Das habe ich nicht behauptet, Josie.“ Er zog sich das Hemd über und hob seine Hose vom Boden auf.
    „Es hörte sich aber so an“, entgegnete sie scharf.
    „Ich habe im Augenblick keine Zeit, mit dir zu streiten. Wir reden nachher weiter, ich verspreche es dir.“ Er knöpfte seine Hose zu und griff nach Krawattentuch und Weste.
    „Und dass La Roque die Tagebücher meines Vaters gestohlen hat? Dass er mich Molyneux übergeben wollte, damit der das fehlende Tagebuch findet? Glaubst du
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