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Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Titel: Herzen in süßer Gefahr (German Edition)
Autoren: Margaret McPhee
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es besser, das Auge in Auge zu tun.“
    Josette schlug das Herz bis in die Kehle. Sie schluckte verängstigt. Ihr Blick blieb auf dem Dolch in seiner Hand haften.
    „Oh, machen Sie sich darum keine Sorge, Mademoiselle“, sagte La Roque grinsend, als er es sah. „Noch nicht jedenfalls.“ Er ließ den Dolch in der Tasche seines Uniformrocks verschwinden. „Und wegen dem portugiesischen Weibsbild machen Sie sich keine Hoffnungen. Ich habe dafür gesorgt, dass sie für eine Weile beschäftigt ist.“ Er lächelte, aber der Blick aus seinen Augen war eiskalt.
    Josette fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Was wollen Sie?“
    Er lachte. „Ich mag es, wenn eine Frau sofort zur Sache kommt.“
    Vorsichtig wich sie zum Fenster zurück. La Roque stellte sich wohlweislich zwischen sie und die Tür. „Ich will Mallingtons Tagebuch über Oporto.“
    „Ich habe es nicht.“
    „Nun, ich weiß aber, dass Sie es haben, Mademoiselle“, sagte er kühl.
    „Sie irren sich, Sir.“
    „Unsinn. Sie müssen es haben, weil es nicht bei den anderen lag.“
    Josettes Gedanken überschlugen sich auf der Suche nach einer Ausrede.
    Nachdenklich ließ er den Blick auf ihr ruhen. „Ich sehe, Sie sind nicht überrascht, dass ich von den Tagebüchern weiß. Hat Molyneux es Ihnen verraten? Der Mann denkt auch nur mit dem, was zwischen seinen Beinen baumelt.“
    Seine vulgäre Ausdrucksweise ließ sie zusammenzucken.
    „Ich will das Tagebuch, Mademoiselle Mallington.“ La Roque griff in seine Rocktasche und holte den Dolch wieder hervor. „Und ich werde alles tun, um es zu bekommen.“
    In ihren Kniekehlen spürte Josette die Sitzkante des Sessels. In dieser Richtung war keine Flucht möglich, und La Roque versperrte ihr den Weg zur Tür.
    „Wenn ich mit Ihnen fertig bin, Mademoiselle, werden Sie mich anflehen, das Tagebuch zu nehmen.“ Mit einem eisigen Lächeln kam er näher.
    Josette zweifelte keinen Moment daran, dass er es ernst meinte. Dennoch durfte sie ihm nicht die Wahrheit sagen. „Ich habe es verbrannt, Commandant La Roque. Weil ich fürchtete, es könne in falsche Hände geraten. Wie zum Beispiel in Ihre.“
    „Schlauer Versuch, Mademoiselle“, höhnte La Roque, „aber ich glaube nicht, dass Sie den einzigen Beweis für das, was in Oporto geschah, vernichten würden.“
    Als die Erkenntnis sie traf, schüttelte Josette langsam den Kopf. „Sie … Sie wissen es“, stammelte sie fassungslos. Hielte La Roque ihren Vater für schuldig, wäre es ihm gleichgültig gewesen, wenn sie das Tagebuch vernichtet hätte, das womöglich den Beweis dafür enthielt. „Sie wissen, dass mein Vater unschuldig ist“, fuhr sie leise fort. „Deswegen wollen Sie das Tagebuch haben, nicht um Pierre zu schützen, sondern um die Wahrheit zu verschleiern.“ Und dann wurde ihr klar, dass es dafür nur einen Grund geben konnte, und Übelkeit stieg in ihr auf.
    Irgendetwas von ihren Gefühlen musste er ihr angesehen haben, denn La Roque trat näher. „Sie haben mein kleines Geheimnis erraten, nicht wahr?“
    „Was für ein Geheimnis, Sir?“, fragte sie scheinbar ahnungslos.
    „Kommen Sie, Mademoiselle. Es steht in Ihrem Gesicht geschrieben.“
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen.“
    „Oh doch.“ Er packte sie blitzschnell am Handgelenk. „Eine Engländerin, noch dazu die Tochter eines von den Franzosen gehassten Mannes, ganz allein im französischen Lager.“ Er zuckte die Achseln. „Da ist es nicht erstaunlich, dass ein patriotischer Soldat sich zu rächen versuchte.“
    Sie wollte sich von ihm losreißen, aber er verstärkte den Griff. „Pierre wird erfahren, was Sie getan haben.“
    „Nein, Mademoiselle Mallington, leider nicht. Ich habe nicht gelogen, als ich sagte, dass es schlechte Nachrichten gibt.“
    Für Momente schnürte die Angst Josette die Kehle zu, und sie brachte kein Wort hervor, dann flüsterte sie: „Was meinen Sie damit? Was ist ihm zugestoßen?“
    „Pierre wird nicht zurückkommen.“
    „Woher wollen Sie das wissen?“
    La Roque sah sie aus seinen kalten, blassen Augen an, und plötzlich wurde ihr alles klar.
    Ihre Beine begannen zu zittern, sie atmete flach und drängte mit Mühe die Tränen zurück. „Sie waren es, der Pierre mit einem Brief für Général Foy nach Valladolid geschickt hat.“
    „Der Brief ist unwichtig. Er war nur eine Ausrede, um ihn aus dem Weg zu schaffen.“
    Ihr Herz hämmerte wild. „Warum tun Sie das?“
    „Was glauben Sie, Mademoiselle? Pierre und seine Männer werden
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