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Herz im Spiel

Herz im Spiel

Titel: Herz im Spiel
Autoren: Sally Cheney
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aufhalten würde?“, fragte er versonnen. „Ich könnte Sie ins Knie schießen. In beide Knie.“
    Carstairs senkte die Waffe so, dass die Mündung auf Desmonds Beine gerichtet war. „Dann könnten Sie sich nicht mehr bewegen, aber wäre der Schmerz auch groß genug? Ich habe festgestellt, dass ich es genieße, anderen Schmerz zuzufügen. Ich weiß nicht, was mir lieber wäre, ein Koffer voller Gold oder Ihnen beide Knie zu durchschießen. Was für eine interessante Frage.
    Oder …“, fuhr er fort und hob die Spitze der Waffe ein klein wenig, „ich könnte dorthin schießen. Was für eine perfekte Rache. Ich könnte mich an Ihren Qualen weiden, und Sie würden Miss Marianne und mir zusehen. Sterbend würden Sie wissen, dass Sie alles verloren haben. Ja, Sie würden in dem Bewusstsein sterben, kein Mann mehr zu sein.“
    Tiefe Befriedigung lag in Carstairs’ Stimme, und er drückte den Abzug.
    Marianne war durch Carstairs’ Hiebe und Tritte benommen, aber er hatte sie nicht bewusstlos geschlagen. Als er Peter mit Schüssen in verschiedene Körperteile zu drohen begann, kämpfte sie darum, wieder in den vollen Besitz ihrer Kräfte zu gelangen.
    Mühsam erhob sie sich vom Boden. Der Raum drehte sich schwindelerregend um sie, aber als Carstairs sagte, Peter Desmond würde in dem Bewusstsein sterben, kein Mann mehr zu sein, sah sie wieder klar.
    Sie sprang den Schurken von hinten an und warf sich auf seinen Rücken.
    Carstairs erhielt einen Stoß, riss den Zeigefinger zurück und feuerte, doch er konnte nicht zielen, und die Kugel schlug hinter Desmonds Schulter in die Wand ein. Marianne klammerte sich verzweifelt an den Rücken des Alten, während dieser fluchend um sich schlug.
    Schließlich hatte er sie abgeschüttelt und wandte sich verblüfft und wütend zugleich zu ihr um. Sein Blick flackerte wild, und seine schmalen Lippen waren zu einem höhnischen Grinsen verzogen. Seinen ausgeklügelte Plan von Folter und Rache vergessend, drückte er noch einmal ab. Im diesem Moment warf Marianne sich zur Seite.
    Wieder schlug die Kugel in den Boden ein, ohne Schaden anzurichten. Allerdings hatte Marianne sich instinktiv, ohne nachzudenken, auf Carstairs zugestürzt. Plötzlich trafen ihre Beine auf seine Knöchel, und er wurde umgerissen. Die Waffe flog ihm aus der Hand. Panikerfüllt kroch der Alte auf dem Boden herum, um seine Pistole wiederzufinden.
    Unterdessen versuchte Marianne, den Abstand zu dem Mann, der sie bedrohte, so weit wie möglich zu vergrößern und stolperte dabei über Rachel, die reglos dalag.
    Carstairs fand die Waffe. Er packte sie und hielt sie in die Höhe wie einen Siegespokal. „Aha!“, kreischte er. „Es scheint, als hätte ich doch gewonnen.“
    Taumelnd kam er auf die Füße und drehte sich zu Marianne um. Verzweifelt griff sie ihn noch einmal an. Während sie beide stürzten, stieß sie die Kerze um, und der Keller versank in tiefster Finsternis.
    Kurz darauf traf Marianne von neuem Carstairs’ Beine und warf ihn ein weiters Mal zu Boden. Aber dieses Mal hielt er die Waffe fest, und mit der anderen Hand packte er Marianne. Sie war auf die Knie gekommen, aber Carstairs fand ihren Knöchel, und ehe sie von ihm wegkriechen konnte, riss er ihr die Beine weg und begann, sie auf sich zuzuziehen. Sie warf die Arme über den Kopf, und ihre Finger suchten nach einem Halt auf dem glatten, harten Boden. Aber da war nichts als festgestampfter Lehm …
    Mariannes Hand schloss sich um einen flachen, schmalen Gegenstand. Sie war so von Panik erfüllt, dass sie nicht gleich das Blech erkannte, über das Bernie gestolpert war und das sie Rachel zur Aufbewahrung gegeben hatte. Als ihre Freundin zu Boden gestürzt war, war es wohl aus ihrem Gürtel gefallen, denn dorthin hatte sie es gesteckt und dann zweifellos selbst vergessen.
    Ebenso hartnäckig, wie Carstairs sich an seine Pistole geklammert hatte, hielt Marianne das rostige Metall fest. Sie weigerte sich, es loszulassen, obwohl sie spürte, dass ihre Knöchel aufgeschürft waren und die scharfe Kante in ihre Handfläche schnitt, sodass sie eine warmeBlutspur auf dem Lehmboden hinterließ.
    Carstairs ließ ihr Bein los, um sie am Arm zu packen. Er wollte keine weitere Kugel verschwenden, aber er wollte töten. Nur dieser eine Trieb beherrschte ihn. Er würde nicht nur dieses Mädchen töten, sondern mit ihr anfangen und dann alle anderen umbringen, einen nach dem anderen. So würden sie alle ihm gehören, ihm allein.
    Aber als er Mariannes Bein
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