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Herz im Spiel

Herz im Spiel

Titel: Herz im Spiel
Autoren: Sally Cheney
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Hammer einsetzen. Aber dieses Blech wird uns gar nichts nützen. Du hättest es lassen sollen, wo wir es gefunden haben, dann bräuchten wir uns nicht damit abzuschleppen“, bemerkte er scherzhaft zu Marianne, um ihren Kampfgeist zu schüren.
    „Rachel, würden Sie dies für mich aufbewahren?“, fragte Marianne und reichte ihr das Metallstück. „Mr Desmond fühlt sich offensichtlich durch meine Überspanntheit gestört.“
    Desmond lächelte in sich hinein. „Solange wir die Kerze noch haben, leuchte mir bitte hier oben, damit ich den Nagel ansetzen kann.“
    Den vier Zoll langen Nagel in der einen und den Stein in der anderen Hand, musste Desmond über Haupteshöhe arbeiten, um das oberste Scharnier zu erreichen. Er klopfte, stemmte und mühte sich erfolglos ab, das massive Hindernis ein wenig zu lösen. Aber er hatte mehrere Tage nicht ausreichend zu essen und zu trinken bekommen und war nur wenig stärker als Mr Brewster. Nach ein paar Minuten ließ er erschöpft die Arme sinken.
    „Komm, lass es mich einmal versuchen“, sagte Marianne und griff nach den primitiven Werkzeugen.
    „Du kannst es nicht … Es ist zu schwer“, keuchte Desmond und schüttelte den Kopf.
    Aber Marianne nahm ihm die Werkzeuge aus den Händen und reichte ihm die Kerze, damit er sie hielt.
    Eine Zeit lang arbeitete sie an der oberen Angel, dann ging sie zu der tiefer liegenden über – mehr um Desmond die Möglichkeit zu geben, die Kerze hinzustellen, nicht weil sie tatsächlich Fortschritte gemacht hätte.
    „Ich … ich glaube, hier … spüre ich etwas“, sagte sie plötzlich stockend vor Anstrengung.
    Sie merkte, wie die Bleche, aus denen das Scharnier bestand, sich kaum wahrnehmbar bewegten. „Ah!“, seufzte sie zufrieden.
    Und im nächsten Moment verlosch die Kerze.
    Sie alle hatten sich so sehr auf Mariannes Bemühen und den von ihr verheißenen Erfolg konzentriert, dass sie vergessen hatten, wie weit ihre Kerze heruntergebrannt war. Sie flackerte noch kurz und heftig, ehe sie ausging.
    Plötzlich war es stockfinster. Rachel schrie leise auf, und Bernie stöhnte. Marianne spürte eine Hand auf ihrem Arm und erkannte, dass es Peter Desmond war, der versuchte, sowohl sie als auch sich selbst zu beruhigen.
    „Wir sind doch alle zusammen“, meinte Desmond gelassen. Seine Hand, mit der er Mariannes Arm umfasste, zitterte ein wenig. „Atmen Sie ein paarmal tief durch, Bernie, alter Junge, und halten Sie sich dann an Miss Tamberlay fest. Sie steht direkt neben Ihnen.“

    „Ja, Bernie“, sagte Rachel, „ich bin gleich hier. Und ich werde dich niemals verlassen.“
    Wenig später, als sich ihre Augen etwas an die Dunkelheit gewöhnt hatten, fragte Desmond: „Kannst du ohne Licht an der Türangel arbeiten, Marianne?“
    „Ich bin mir nicht sicher“, erwiderte sie.
    Sie verstand, wie Furcht einflößend die Finsternis für jemand gewesen sein musste, der dort hinten an die Wand gekettet war. Jetzt konnten sie sich bewegen und waren alle zusammen, und trotzdem fühlte sie, wie Angst sie erfasste. Und dazu kam noch, dass sie befürchtete, sich in dieser Dunkelheit nicht orientieren zu können. Sie hatte wirklich keine Ahnung, ob sie imstande sein würde, die Türangel zu finden oder in der Lage wäre einzuschätzen, wo der Nagel saß. Und noch viel weniger traute sie sich zu, in dieser Finsternis den Nagel mit dem Stein zu treffen.
    „Lass mich es versuchen“, sagte Desmond und stolperte um sie herum.
    Sie brachte es fertig, ihm die Werkzeuge zu übergeben. Dann presste sie das Ohr fest an die Tür.
    Desmond legte sich gerade den Nagel in der Hand zurecht und tastete nach der Türangel, da glaubte Marianne, etwas zu hören. „Was war das?“, flüsterte sie.
    Brewster erwachte aus seinem Dämmerzustand und stöhnte, als er die Augen öffnete und nichts sehen konnte. Rachel redete ihm leise zu und stützte ihn mit ihrem Körper.
    „Was denn?“, fragte Desmond über die Schulter.
    „Psst! Ich dachte, ich hätte etwas gehört.“
    Im Keller wurde es still. Jetzt hörten es auch Desmond und Rachel. Irgendjemand schien leise an die Außenseite der Eichentür zu klopfen.
    „Wer ist da?“, fragte Marianne zaghaft. Die Antwort kam zu ihrer Verblüffung augenblicklich.
    „Ich bin’s, Tom. Sind Sie es, Miss?“
    Die Stimme klang gedämpft, aber sie alle vernahmen die Worte deutlich.
    Marianne begann verhalten, gegen die Tür zu pochen. „Lass uns heraus!“, flehte sie. „Lass uns frei!“
    Desmond nahm ihre Hand und
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