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Herrscher über die Ewigkeit

Herrscher über die Ewigkeit

Titel: Herrscher über die Ewigkeit
Autoren: Jay Grams
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das
Zurücksinken des Zeigers zu verhindern. Wir landen nicht eher in einer anderen
Zeit, bis der Zeiger ruhig steht. Unbedingt müssen wir etwas unternehmen,
sonst fällt er bis zur Unendlichkeit zurück. Und ich habe wirklich keine Lust,
mein weiteres Leben in den Anfangsjahren der Erdgeschichte zu verbringen.
Wenn wir schon in einer anderen Zeit bleiben müssen, dann wenigstens in einer,
in der es sich lohnt, ein Leben zu verbringen.“
    Mit
diesen Worten schmetterte er seine Faust auf das Deckglas der Zeitskala, daß es
zersplitterte. Augenblicklich blieb der Zeiger auf der Jahreszahl 751 006
stehen. Der kräftig geführte Schlag hatte den Zeiger verbogen.
    Garry versuchte mit aller Kraft, den Zeiger nach vorn zu
drücken, um eine noch tiefere Jahreszahl zu erreichen. Vergebens – er saß wie
angegossen. Keinen Millimeter konnte man ihn von der Stelle bewegen.
Der Zeiger blieb auf der Zahl – 751 006. – – –
    Der
neblige Schimmer, der die ganze Zeit über die Maschine umgeben hatte,
verschwand langsam. Die Zeitmaschine nahm wieder eine klare Form an.
    Der
erste Blick Garrys galt der Außenwelt. Gigantische Bergkuppen umgaben die
Zeitmaschine. Soweit das Auge reichte: hochaufragende, steile Berghänge.
    Die
Zeitmaschine selbst stand auf einem gewaltigen Felsblock, der spärlich mit
Moos und kleinem, weit auseinanderstehendem Gras bewachsen war.
    Aran,
der die ganze Zeit stillschweigend auf seinem Sitz gesessen und dem Treiben
Garrys mit zugesehen hatte, legte seine Hand auf Garrys Schulter und sagte
leise: „Den Sauriern sind wir entkommen. Jetzt sind wir wenigstens in einer
Zeit, wo wir vor diesen Ungeheuern sicher sind.“
    „Na“,
winkte Garry ab, „so überzeugt bin ich ja davon nun auch nicht. Im Jahre 751
006 vor Christi hat es meiner Meinung nach noch genausoviel von diesen Viechern
gegeben wie im Jahre 1 000 000 vor Christi. Rosige Zeiten sehe ich für uns
nicht voraus, Aran. Wir sitzen fest, daran ändert kein Mensch mehr etwas.
Selbst meine Zeitmaschine nicht.“
    Es
war wieder ruhig in der Maschine, und Aran nutzte dieses Schweigen, um
angestrengt nachzudenken.
    „Mister
Spencer“, sagte er nach einer Weile, „wir wissen ja noch gar nicht, was
überhaupt an der Maschine beschädigt ist. Am besten wird es sein, wenn wir uns
den Schaden erst einmal ansehen. Dann können wir immer noch überlegen, was zu
machen ist.“
    Garry
nickte zustimmend und betätigte einen Knopf auf der Tastatur. Unter einem
schabenden Geräusch ruckte die Plastikwand nach der Mitte hin zusammen.
    Garry
beugte sich weit nach vorn. Er warf nur einen flüchtigen Blick über die Anlage.
Ein leiser Schrei entrang sich seiner Kehle. „Aus“, sagte er nun schon zum
zweiten Male, „nichts mehr zu machen. Drei Kabel fast völlig durchgebrannt.
Von einem Strang ist sogar nur noch ein kümmerlicher Rest da. Es ist unmöglich,
diesen Schaden jemals zu beheben. Wir sitzen schön in der Tinte, Aran. Nicht
ein einziges Ersatzstück haben wir in der Maschine. Es war leichtsinnig von
uns, ohne Vorbereitungen eine Zeitreise zu unternehmen.“
    Er
warf Aran einen wehmütigen Blick zu. „Ja, Aran, wir werden wohl niemals mehr
zurückkönnen. In diesem Jahrtausend werden wir wohl oder übel unser weiteres
Leben verbringen müssen.“
    Lange
Zeit saßen Garry und Aran schweigend in der Kabine, Aran den Kopf in die Hände
gestützt und Garry gedankenverloren auf die beschädigte Anlage blickend.
    Schließlich
stand Garry auf, ging zur Plastiktür und öffnete sie. Mit einem großen Schritt
trat er ins Freie. Aran folgte ihm.
    Schweigend ging Garry um die Zeitmaschine herum und blickte über den Felsvorsprung. Die Felswand fiel
steil nach unten ab. Garry schätzte die Höhe auf 80 bis 90 Meter. Er drehte
sich her um und sah sich den Felsvorsprung von allen Seiten an. Dann
pfiff er leise durch die Zähne. Er hatte einen natürlichen Pfad gefunden, auf
dem man bequem einen Abstieg wagen konnte.
    Nachdenklich
winkte er Aran heran.
    „Aran,
glauben Sie, daß wir auf diesem Bergpfad wagen können, nach unten zu steigen?“
    Aran
blickte kritisch auf den schmalen Weg.
    „Ja“,
meinte er dann, „warum eigentlich nicht?“ Er machte zum Beweis seiner Worte
auch gleich die ersten Schritte. Die kleinen Steinchen unter seinen Füßen
gerieten in Bewegung und begannen zu rollen.
    Aran
und Garry mußten auf der Hut sein, daß sie nicht ausrutschten. Sie hielten
sich mit der einen Hand an der links aufragenden Felswand fest und setzten
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