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Herrscher über die Ewigkeit

Herrscher über die Ewigkeit

Titel: Herrscher über die Ewigkeit
Autoren: Jay Grams
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in einer freundschaftlichen Geste die Hand entgegen.
    „Guten
Tag, Mister Spencer.“
    Überaus
langsam ergriff Garry die Rechte seines so urplötzlich aus dem Nichts
aufgetauchten Gastes.
    „Nur
keine Hemmungen, Mister Spencer“, lachte der Fremde. „Warum sind Sie denn nur
so abwesend? Erschreckt Sie meine Erscheinung so sehr?“
    Die freundliche, ungezwungene Art des Fremden griff auch
bald auf das Wesen Garrys über, und es dauerte nicht mehr lange, da befanden
sich der fremde Besucher und er in der schönsten Unterhaltung. Die vielen
unausgesprochenen Fragen, die ihn bisher gequält hatten, fanden endlich Antworten.

Zehn
Minuten saßen sich nun schon der Fremde, der sich schlicht und einfach Aran
nannte, und Garry gegenüber. Die ganze Zeit über hatten sie sich über
verhältnismäßig belanglose Dinge unterhalten, und Garry faßte den Entschluß,
Aran bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit zu fragen, aus welcher Zeit
er eigentlich komme. Kaum hatte er diese Frage ausgesprochen, als auch
blitzartig die Antwort Arans kam.
    „Aus
dem Jahre 2298.“
    Also
genau dreihundert Jahre nach der jetzigen Zeitrechnung! Garry nickte abwesend.
Es dauerte eine geraume Zeit, bis er den vollen Sinn der Worte Arans begriff.
Plötzlich jedoch kam ihm eine Erkenntnis.
    „Aran“,
sagte er, und ein leichtes Zittern schwang in seiner Stimme mit, „wieso
konnten Sie so ganz ohne Zeitmaschine in meine Zeit gelangen? Soviel ich mich
erinnern kann, habe ich auf meiner Zeitskala das Jahr 2008 eingestellt. Also
eine Jahreszahl, die genau zehn Jahre höher als die jetzige Zeit liegt. Es ist
doch unmöglich, daß Sie mit meiner Zeitmaschine hierherkommen konnten.“
    Aran
lachte wieder.
    „Aber
Mister Spencer, ich bin mit meiner eigenen Zeitmaschine hierhergekommen. Ihre
Maschine habe ich gewissermaßen als,Empfänger’ benutzt.“
    Als
er die erstaunten Augen Garrys sah, senkte er die Schultern und seufzte. „Ja – ich
sehe, daß Sie mich nicht verstehen, Mister Spencer. Es ist wohl besser, wenn
ich Ihnen alles schön der Reihe nach erzähle. Das ist so: seit dem Jahre 2291
arbeite ich an der Erfindung der Zeitmaschine. Ich war damals gerade
siebenundzwanzig Jahre alt. Aus der Geschichte wußte ich, daß es erst einem
jetzigen Menschen vor mir gelungen war, die erste brauchbare Zeitmaschine zusammenzubauen.
Dieser Mensch war Garry Spencer, also Sie. Ich hatte mich seit meiner Jugend
mit dem Problem Zeitmaschine befaßt und war fest entschlossen, ebenfalls eine
Zeitmaschine zu erfinden. Gewissermaßen wiederzufinden; denn die Erfindung der
Spencerschen Zeitmaschine war verlorengegangen. Ja, ihre Existenz wurde sogar
von namhaften Wissenschaftlern bestritten. Aber ich glaubte daran und als ich
fünfundzwanzig Jahre war begann ich die ersten Pläne zu entwerfen. Und dann
zwei Jahre später baute ich die ersten Teilstücke zusammen. Fünf Jahre
arbeitete ich ununterbrochen an diesem Experiment, ehe ich einen ersten sichtbaren
Erfolg erzielte. Verzweifelt arbeitete ich weiter. Ich wollte unbedingt die
Leistung meiner Zeitmaschine verbessern. Ich wollte ungehindert in die Vergangenheit
und Zukunft reisen können. Eines Tages stöberte ich wieder eines meiner alten
Geschichtsbücher durch und suchte die Jahreszahl in der Garry Spencer seine
Zeitmaschine vollendet hatte. Ich hatte den eigenartigen Gedanken, den
berühmten Garry Spencer, den Erfinder der Zeitmaschine, der vor mehr als
zweihundertfünfzig Jahren gelebt hatte, persönlich kennenzulernen. Außerdem
fand ich die Begegnung mit Ihnen ziemlich wichtig; denn ich war beim Bau meiner
Zeitmaschine an einem toten Punkt angelangt. Es bestand zwar die Möglichkeit, mit
meiner Maschine in jede x-beliebige Zeit zu reisen, aber ich mußte in der
betreffenden Zeit eine andere Zeitmaschine haben, die mich aufnahm. Meine
Zeitmaschine fungierte gewissermaßen als Sender, aber sie war wertlos ohne
einen Empfänger. Es dauerte sehr lange, bis ich auf diese Schwäche meiner Zeitmaschine
aufmerksam wurde.
    Aber
als ich das erkannt hatte, gab es für mich nur noch eine Lösung: ich mußte
unbedingt in das Jahrhundert reisen, in dem Garry Spencer die Zeitmaschine
erbaute. Nachdem ich die annähernde Jahreszahl im Geschichtsbuch gefunden
hatte, stellte ich meine Zeitskala auf das Jahr 1998 ein und reiste in diese
Zeit. Der Zufall wollte es, daß ich in Ihrer Maschine ankam, die jedoch noch
keineswegs ganz vollendet war. Das heißt, vollendet war sie schon, aber Sie,
Mister Spencer, hatten
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