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Herrscher der Erde

Herrscher der Erde

Titel: Herrscher der Erde
Autoren: Frank Herbert
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Kreisbahn schickte das Schiff ein Beiboot von hundertfünfzig Meter Länge aus, das auf Boston herabglitt und aus einer Gruppe von Nachtarbeitern, die auf den Bus warteten, einen Mann namens William R. Jones entführte.
    Ein Teil der Minderheit ging zur Mehrheit über. Der Präsident jedoch legte gegen alle Angriffspläne sein Veto ein. Die Vertreter der anderen Regierungen unterstützten ihn.
    »Denken Sie an die Größe des Dinges«, sagte der Präsident. »Wir haben dieselben Aussichten auf Erfolg wie eine Ameise mit einer Steinschleuder gegen einen Elefanten.«
    »Es besteht immer noch die Möglichkeit, daß sie einfach bloß vorsichtig sind«, sagte der Sektionschef eines Ministeriums.
    Um acht Uhr früh setzte das Schiff ein eineinhalb Kilometer langes Erkundungsboot aus, das auf Washington D.C. herabschwebte. Um acht Uhr achtzehn ersuchte es den Flugplatz in ausgezeichnetem Englisch um Landeanweisungen. Der überraschte Diensthabende im Kontrollturm warnte das Boot vor einer Landung, solange das Militär nicht den Platz geräumt hätte.
    General Llewellyn sowie eine Gruppe von ersetzbaren Assistenten wurden dazu ausersehen, die Invasoren zu begrüßen. Um acht Uhr einundfünfzig befanden sie sich auf dem Flugplatz. Das Boot, das die blaue Farbe von Rotkehlcheneiern hatte, senkte sich auf eine Rollbahn, deren Belag unter dem Gewicht Risse bekam. An der Oberfläche des Bootes öffneten und schlossen sich kleine Luken, lange Fühler wurden ausgestreckt und wieder eingezogen. Nach zehn Minuten dieser Tätigkeit öffnete sich ein Tor, aus dem eine Rampe glitt und auf dem Boden aufsetzte. Stille.
    Im Schatten über der Rampe bewegte sich etwas. Im Tor erschienen vier menschliche Gestalten. Sie trugen gestreifte Hosen, Cutaways, glänzende schwarze Schuhe und Zylinder. Ihre Hemden leuchteten. Drei hatten Diplomatentaschen, einer eine Rolle. Sie kamen die Rampe herab.
    General Llewellyn und seine Gruppe gingen auf den Fuß der Rampe zu.
    Der mit der Rolle, ein dunkelhaariger Mann mit einem schmalen Gesicht, sprach zuerst. »Ich habe die Ehre, Mogasayvidiantu, der Gesandte von Krolia, zu sein.« Sein Englisch war einwandfrei. Er streckte die Rolle aus. »Mein Beglaubigungsschreiben.«
    General Llewellyn nahm die Rolle und sagte: »Ich bin General Henry A. Llewellyn« – er zögerte – »Repräsentant der Erde.«
    Der Krolier verbeugte sich. »Darf ich meine Mitarbeiter vorstellen?« Er wandte sich um. »Ayk Turgotokikalapa, Min Sinobayatagurki und William R. Jones, vordem aus Boston, Terra.«
    Der General erkannte den Mann von den Bildern in den Morgenzeitungen wieder. Hier haben wir den ersten solaren Verräter, dachte er.
    »Ich bedaure die Verzögerung der Landung«, sagte der krolische Gesandte. »Gelegentlich kommt es vor, daß eine lange Zeit zwischen der einleitenden und den folgenden Phasen des Kolonisationsprogramms vergeht.«
    Kolonisationsprogramm! dachte der General.
    »Die Landungsverzögerung war eine notwendige Vorsichtsmaßnahme«, sagte der Krolier. »Nach einer so langen Zeitspanne sind unsere Daten manchmal überholt. Wir brauchten die Zeit für eine Untersuchung, um mit Mister Jones zu sprechen und unsere Daten auf den neuesten Stand zu bringen.« Wieder verbeugte er sich mit ausgesuchter Höflichkeit.
    Jetzt war General Llewellyn verwirrt. Untersuchung ... Daten ... Er holte tief Luft. Sich der geschichtlichen Bedeutung des Augenblicks bewußt, sagte er: »Wir haben Ihnen eine Frage zu stellen, Herr Gesandter. Kommen Sie als Freunde oder als Eroberer?«
    Die Augen des Kroliers weiteten sich. Er wandte sich an den Mann von der Erde hinter ihm. »Es ist so, wie ich es erwartet habe, Mr. Jones.« Seine Lippen wurden schmal. »Dieses Kolonialamt! Unterbesetzt! Untauglich! Wichtigtuerisch ...!«
    Der General runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht.«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte der Gesandte. »Aber wenn unser Kolonialamt auf dem laufenden wäre ...« Er machte eine abfällige Handbewegung. »Sehen Sie sich Ihr Volk an, Sir.«
    Der General sah zuerst auf die Männer hinter dem Gesandten. Offenbar Menschen. Auf eine Geste des Kroliers hin drehte er sich nach den Soldaten hinter ihm und den erschreckten Gesichtern der Zivilisten hinter den Absperrungen des Flugplatzes um. Der General zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder dem Krolier zu. »Die Völker der Erde warten auf die Antwort auf meine Frage. Kommen Sie als Freunde oder als Eroberer?«
    Der Gesandte seufzte. »Die Wahrheit ist
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