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Herrscher der Erde

Herrscher der Erde

Titel: Herrscher der Erde
Autoren: Frank Herbert
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Telesonde. »Sagen Sie mir, was ich tun soll.« Er machte eine Pause. »Und ich hoffe, Sie wissen, wovon Sie sprechen.«
    »Ich habe etwas entdeckt, das einfach kein Zufall sein kann. Dazu kommt mein Wissen über die Telesonde.« Er zögerte. »Ja, ich weiß, daß ich recht habe.« Eric nahm ein Fläschchen von der Werkbank, las das Etikett und schüttelte eine Tablette heraus. »Hier, schlucken Sie das! Es wird Sie wachhalten.«
    Baldy tat, wie ihm geheißen.
    Eric ging die Papiere auf der Bank durch und nahm die erste Seite zur Hand. »Hier haben wir es mit einer komplizierten Viertelwellen-Schaltung zu tun, die mit einem Verstärkerteil gekoppelt ist, der Sie staunen lassen wird.«
    Baldy sah Eric über die Schulter. »Scheint mir nicht so schwierig zu sein. Lassen Sie mich daran arbeiten, während Sie sich an kompliziertere Dinge machen.« Er nahm die Skizze und legte sie auf einen leeren Platz auf der Bank. »Was macht die Maschine eigentlich, Doc?«
    »Sie erzeugt ein Feld von Impulsen, das direkt auf das Unterbewußtsein des Menschen einwirkt. Das Feld verzerrt ...«
    Baldy unterbrach ihn. »Okay, Doc, ich vergaß. Sie sollten mir ja nichts erklären.« Er sah auf und lächelte. »In Soziologie bin ich durchgefallen.« Er wurde ernst. »Ich gehe einfach von der Tatsache aus, daß Sie wissen, was Sie tun. Elektronik verstehe ich – Psychologie nicht.«
     
    Sie arbeiteten schweigend. Nur hin und wieder wechselten sie vereinzelte Fragen. Der Sekundenzeiger der Uhr eilte im Kreis, gefolgt vom Minutenzeiger, und auch der Stundenzeiger rückte weiter.
    Um acht Uhr am nächsten Morgen machten sie Frühstücksrast. Die Anordnung der Kristalloszillatoren verwunderte sie immer noch. Große Teile der Skizze bestanden aus abkürzenden Symbolen.
    Baldy trug zu einem Teil der Lösung des Problems bei.
    »Doc, sollen diese Dinger Laute produzieren?«
    Eric betrachtete die Zeichnung. »Was?« Seine Augen weiteten sich. »Natürlich sollen sie Laute produzieren.«
    Baldy fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Es gibt ein spezielles Sonargerät für die Tiefenmessung bei der U-Boot-Abwehr. Dies hier sieht so ähnlich aus, wenn man von einigen eigenartigen Veränderungen absieht.«
    Eric zupfte sich an den Lippen. Seine Augen glänzten. »Das ist es! Deswegen gibt es keinen Kontroll-Stromkreis! Der Operateur stellt die Kontrolle! Sein Geist steuert das Gerät!«
    »Wie ist das möglich?«
    Eric ignorierte die Frage. »Aber das bedeutet, daß wir die falschen Kristalle haben. Wir haben die Liste der Bestandteile falsch aufgefaßt.« Enttäuscht ließ er die Achseln sinken. »Und wir sind noch nicht einmal zur Hälfte fertig.«
    Baldy tippte mit einem Finger auf den Schaltplan. »Doc, ich habe Teile von Sonargeräten daheim. Ich glaube, es sind sechs oder sieben Sonopulsatoren. Sie sind vielleicht verwendbar.«
    Eric schaute auf die Uhr: 8:28. Noch sieben und eine halbe Stunde. »Können Sie sich beeilen?«
    »Ich rufe meine Frau an. Sie soll sie bringen.«
     
    Mrs. »Baldy« war das weibliche Gegenstück zu ihrem Mann. Sie balancierte eine schwere Holzkiste die Stiegen hinunter.
    »Hallo, Liebling. Wo willst du das Zeug haben?«
    »Stell es auf den Boden. Doc, das ist Betty.«
    »Guten Tag.«
    »Hallo, Doc. Im Auto liegt noch mehr. Ich hole es.«
    Baldy nahm sie am Arm. »Überlaß das mir. Du sollst keine schweren Lasten tragen – schon gar nicht über Treppen.«
    Sie machte sich los. »Arbeite nur weiter. Ich brauche ein wenig Bewegung.«
    »Aber ...«
    »Nichts aber.« Sie schob ihn von sich.
    Er kehrte zögernd zur Bank zurück, indem er seiner Frau nachblickte. An der Tür drehte sie sich um und sah ihn an. »Dafür, daß du die ganze Nacht auf warst, schaust du gut aus, Liebling. Worum geht es eigentlich?«
    »Ich erkläre es dir später. Hol jetzt die Sachen.«
    Baldy begann in der Kiste zu kramen, die sie gebracht hatte. »Da sind sie schon.« Er hob zwei kleine Plastikschachteln hoch und reichte sie Eric. Dann bückte er sich wieder nach der Kiste.
    Zuletzt lagen acht Plastikschachteln auf der Bank. Baldy öffnete die erste. »Das meiste sind gedruckte Schaltungen, Kristalldiodentransistoren und ein paar Röhren. Ich habe keine Ahnung, was ich damit vorhatte. Ich konnte einfach dem Kauf nicht widerstehen. Kosteten zwei Dollar das Stück.« Er entfernte eine Zwischenschicht und schaute auf die darunter liegenden Teile. »Doc!«
    Eric beugte sich über die Schachtel.
    Baldy nahm einige Röhren heraus. »Waren es
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