Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herrscher der Erde

Herrscher der Erde

Titel: Herrscher der Erde
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
all diese Menschen im Mahlstrom finden wollen, so fangen wir am besten gleich damit an.«
     
    Er grub mit seinen Händen in der weichen Erde seines Blumenbeetes und starrte ausdruckslos auf zerfetzte Blätter. Sein Name war Harold Marsh.
    Die Frau war in einen dünnen Hausmantel gekleidet und machte sich bereit, von einer Kaimauer zu springen. Ihr Name: Lois Voorhies, Psychoanalytikerin. Rasch befreiten sie sie vom Wahnsinn.
    Eric folgte einem roten Faden in den Geist eines Nachbarn und sah durch die Augen des anderen, wie rundum die Vernunft einkehrte.
    Wie die Wellen in einem Teich breitete sich ihr Einfluß in der Stadt aus. Das Stromnetz funktionierte wieder, Notmaßnahmen wurden eingeleitet.
    Die Augen eines Spitalpsychologen im Osten der Stadt vermittelten das Bild eines Flugzeugs, das sich dem Landungsfeld näherte. Durch den Geist des Psychologen nahm das Gedankennetz die Gefühle einer Frau wahr: Schuldbewußtsein, Reue, Verzweiflung.
    Colleen!
    Zögernd streckte das Netzwerk einen Gedankenfühler aus, senkte ihn in ihr Bewußtsein und stieß auf Terror. Was geschieht mit mir?
    Eric übernahm. Colleen, fürchte dich nicht. Ich bin Eric. Dank deiner Hilfe und den Schaltplänen des Musikrons bringen wir wieder Ordnung in die Stadt. Er projizierte ein Gesamtbild ihres Erfolges.
    Ich verstehe nicht. Du bist ...
    Du brauchst jetzt nichts zu verstehen. Zögernd: Ich bin glücklich über dein Kommen.
    Eric, ich machte mich auf den Weg, sobald ich hörte ... sobald ich merkte, daß du recht hattest. Sie machte eine Pause. Wir landen jetzt.
    Sie schickte einen Gedanken: Wir müssen an London denken. Pete drohte, das Musikron zu zerstören und Selbstmord zu begehen. Er versuchte, mich mit Gewalt zurückzuhalten.
    Wann?
    Vor sechs Stunden.
    Das Gedankennetz mischte sich ein: Was ist Serantis für eine Persönlichkeit?
    Colleen und Eric projizierten ihre vereinigten Eindrücke von Petes Charakter.
    Das Gedankennetz: Er wird weder Selbstmord begehen noch die Maschine zerstören. Er ist zu egoistisch dafür.
    Colleen unterbrach: Der Befehlshaber der Nationalgarde hindert mich am Verlassen des Flugplatzes.
    Sag ihm, du bist eine Schwester und sollst ins Maynard-Spital.
    Ein individueller Gedanke aus dem Netz: Ich werde es ihm von hier aus bestätigen.
    Eric: Beeil dich ... Liebling. Wir benötigen die Hilfe eines jeden, der der Telesonde widerstehen kann.
    Gedanken vom Netzwerk: Welche Rechtfertigung! Nun, jeder neigt zu seiner bestimmten Art von Wahnsinn. Doch genug damit – an die Arbeit!

 
Die Invasoren
     
    Es dauerte lange, bis er aufwachte. Irgendwo klopfte es heftig. General Henry A. Llewellyn riß die Augen auf. Das Klopfen kam von der Schlafzimmertür. Jetzt hörte er auch die Stimme. »Sir, ...«
    »Schon gut, Watkins, ich bin wach.«
    Watkins salutierte, als der General die Tür öffnete. »Sir, der Präsident hat eine außerordentliche Kabinettssitzung einberufen.« Die Ordonnanz begann immer rascher zu sprechen, bis die Wörter kaum noch zu unterscheiden waren. »Ein fremdes Raumschiff, so groß wie der Eriesee, kreist um die Erde und bereitet einen Angriff vor.«
    Der General benötigte einige Sekunden, um die Worte zu interpretieren. Er schnaubte durch die Nase. »Ein SF-Leser!« dachte er.
    »Sir, unten wartet ein Stabswagen, der Sie ins Weiße Haus bringen soll.«
     
    Die Repräsentanten von fünf anderen Nationen, alle Kabinettsmitglieder, neun Senatoren, vierzehn Kongreßmitglieder, die Chefs des Geheimdienstes und des FBI sowie des Militärs waren versammelt. Sie befanden sich im Konferenzraum des Atombunkers des Weißen Hauses. General Llewellyn saß dem Präsidenten am Konferenztisch aus Eiche gegenüber. Das Stimmengemurmel verebbte, als der Präsident mit dem Hammer die Sitzung eröffnete. Ein Adjutant verlas einen einführenden Bericht.
    Ein Astronom der Universität von Chicago hatte das Schiff etwa um zwanzig Uhr entdeckt. Es kam aus der Richtung des Oriongürtels.
    Das Schiff hatte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit genähert und war in eine Eineinhalb-Stunden-Kreisbahn um die Erde eingeschwenkt. Es war mit freiem Auge sichtbar und stellte einen zweiten Mond dar. Man schätzte seine Länge auf dreißig Kilometer und seine Breite auf neunzehn Kilometer, und es war etwa eiförmig.
    Die Ansicht der Mehrheit: ein feindliches Schiff, mit dem Auftrag, die Erde zu erobern.
    Die Ansicht einer Minderheit: Ein vorsichtiger Besucher aus dem All.
    Ungefähr zwei Stunden nach dem Einschwenken in die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher