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Herrin der Dunkelheit

Herrin der Dunkelheit

Titel: Herrin der Dunkelheit
Autoren: Fritz Leiber
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Zeitschrift oder Zeitung auf dem Bett liegen zu lassen. Neulich jedoch entdeckte Cal drei Bücher, die in einer unordentlichen Reihe hintereinander auf der linken, der Wand zugekehrten Seite des Bettes lagen. Sie nahm sie nicht fort, doch sie sprach mit ihm darüber.
    »Ich weiß nicht, ob ich es noch einmal schaffen würde«, sagte sie. »Also sieh dich vor!«

 
Paul Walker
INTERVIEW MIT FRITZ LEIBER
     
    Mir kommen die Geschichten von Fritz Leiber, wie etwa The Hound, so vor wie ein Rosinenplätzchen, bei dem ich vermute (es ist nur ein Verdacht), dass die Rosinen dann nicht sind, was sie zu sein scheinen. Kein anderer Interviewpartner hatte auf mich eine solch hypnotische Ausstrahlung wie Fritz Leiber. Obwohl er bislang so viele Geschichten geschrieben hat, gute und schlechte, ist jede neue Geschichte von ihm eine weitere unberechenbare und unbekannte Größe. Warum? Nun, weil Fritz Leiber, wenn er gut schreibt, einzigartig ist. Und eigenartig ist er selbst dann noch, wenn er schlecht schreibt.
    Fritz Leiber wurde 1910 in Chicago als Sohn von zwei Shakespeare-Schauspielern, Fritz und Virginia Bronson-Leiber, geboren. Er graduierte an der Universität von Chicago mit summa cum laude zum Magister in Psychologie. Er besuchte das Theologische Seminar in New York City und war 1935 Mitglied der Schauspieltruppe seines Vaters. Fritz Leiber war Herausgeber des Science Digest und lehrte Schauspielkunde am Abendgymnasium in Kalifornien. Als Autor hat er bislang sechs Romane geschrieben, darunter das einmalige The Green Millennium 1 , The Big Time 2 , das mit dem Hugo Gernsback Award ausgezeichnet wurde, und das Mammutwerk The Wanderer 3 , für das er ebenfalls diesen begehrten Preis erhielt. Das größte Ansehen genießt er aber für einige wirklich hervorragende Kurzgeschichten, die auf ein Dutzend verschiedener Anthologien verteilt sind. Dazu gehören: Coming Attraction 4 , The Hound, A Pail of Air 5 und Gonna Roll the Bones 6 .
    FRITZ LEIBER: Fakten, Fakten. In der Tat beklage ich mich darüber, wie viele Dinge es gibt, die man lernen muss, und wie wenig Zeit mir bleibt, um nur die notwendigsten davon zu erlernen. Aber was stört mich am meisten, von all den Dingen, die mir das Leben beigebracht hat? In bezug auf die USA und die anderen demokratischen Demagogien bereitet es mir im Moment den größten Ärger, dass der höchst zweifelhafte Anspruch auf Leben, Freiheit und auf Streben nach Glück um die Forderung nach der Schönheit eines Superstars und nach dem Genie eines Einstein für jedermann erweitert wurde (oder bald erweitert wird). Die Politiker werden dahingehend ihre Versprechungen machen, und die Wissenschaftler, und was noch so dazu gehört, müssen es mal wieder ermöglichen.
    Diese Entwicklung ist nicht neu. Schon Robert Heinleins Methuselah’s Children basiert auf einem ähnlich militant vorgebrachten Anspruch des Volkes auf Unsterblichkeit.
    Übrigens ist Heinlein mit Abstand mein Lieblings-SF-Autor, gefolgt von H. G. Wells, Herbert Best, Joanna Russ, Olaf Stapledon, Theodor Sturgeon und Cyril Kornbluth, die ich alle für sehr gut halte. Heinlein behauptet die Spitze – zumindest was die Häufigkeit angeht, mit der ich einzelne seiner Bücher gelesen habe.
    Nun, das hört sich seltsam an, da meine Geschichten meist einen pazifistischen, pessimistischen Anti-Establishment-Charakter haben, während Heinleins Werke vor Optimismus überquellen, besonders, was die Fähigkeiten des Menschen angeht. Vielleicht ist er mein Antipode, der mich immer wieder an die Argumente der Gegenseite erinnert. Möglicherweise ist er aber für mich so eine Art Vaterfigur, mit der der Sohn in einem Autoritätskonflikt steckt, obwohl beide sich immer noch mögen. Wahrscheinlich hat mir sein I Will Fear No Evil besser gefallen als sonst jemandem – obwohl es sicher sein miserabelstes Buch ist.
    Mein Leben wurde sicher am meisten von der Tatsache beeinflusst, dass ich zwei Shakespeare-Schauspieler als leibliche Eltern hatte. Es war ein Glück für mich, in meiner frühesten Jugend immer wieder die Sprache von einem Dutzend Shakespeare-Stücken zu hören, während meine Eltern auf der Bühne standen und probten. Man sagte mir, dass ich den Part meines Vaters in Hamlet mit auswendig lernte, als ich vier Jahre alt war. Und einen großen Teil von Macbeth kann ich heute noch aus dem Stegreif rezitieren. Diese frühe Schulung hat sich sicher positiv auf meinen Schreibtisch ausgewirkt. Es gibt Autoren, die von einem früheren
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