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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)
Autoren: Holly Day
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gewirkt haben. Ich habe eher das
Gefühl, dass seine Stimme lauter wird.“ Sie hielt die Hände an ihren Kopf.
    Ihre
Worte machten mir Angst. Ein Zittern ergriff von meinem Körper Besitz, wie
jedes Mal, wenn meine Gedanken Antoine streiften. Die Beziehung zwischen
Schöpfer und Neugeborenem ist oft etwas, das für die Ewigkeit hält. Trotzdem
war ich überzeugt gewesen, Antoines Fängen entkommen zu sein. Nicht nur meiner
Schwester zu Liebe. Doch nicht einmal der Ozean zwischen Frankreich und den
Staaten, das ewige Umziehen von hier nach da und wechselnde Namen hatten ihn
davon abgehalten, uns zu finden. Ich horchte in die Stille meiner Gedanken, für
einen kurzen Augenblick davon überzeugt, ihn auch meinen Namen rufen zu hören.
    Aber
nichts. Vielleicht lag es auch an Isis empathischen Fähigkeiten, dass es ihm
gelang, auf diese Weise Kontakt zu ihr aufzunehmen. So oder so war ein Antoine,
der die Gedanken meiner Schwester beeinflussen konnte, ein besorgniserregender
Faktor. Eines Tages würde ich ihn umbringen. Der wohl einzige Weg, sich meinem
Schöpfer nachhaltig zu entledigen. Es wäre noch nicht einmal ungerecht, immerhin
war er es, der mich getötet hatte, damals in diesem Krankenbett.
     
    Es war bereits gegen
Nachmittag, als die Hunde endlich ausgeschlafen waren und ein schnelles Essen
eingenommen hatten. Das war einer der Nachteile, lebendig zu sein.
    Es
kostet Zeit, seinen Körper in Stand zu halten.
    Die
Südkarpaten, oder auch transsilvanischen Alpen, waren ein schwer zu
erklimmendes Berg-Massiv, wie ich dem Reiseführer entnahm, den ich zuvor in
einem kleinen Geschäft neben unserer Unterkunft erstanden hatte. Nur wenige
Touristen verirrten sich hierher, was das kleine Heft mit „ruhigem, pittoreskem
Charme“ umschrieb. Eigentlich kein schlechter Standort für ein geheimes
Forschungslabor.
    Fragte
sich nur, wo es zu finden war.
    Die
Bewohner von Kronstadt musterten uns kopfschüttelnd, wie wir in der
aufbrechenden Dämmerung in Wanderkleidung loszogen. Kaum waren wir außer
Sichtweite, verwandelten sich meine Familie und ich in Fledermäuse, um das
steinige Gebiet aus der Luft zu durchkämmen. Blieb nur zu hoffen, dass Dragomirs
letzte Worte uns an den richtigen Ort gelotst hatten. Seit Noahs Entführung
waren schon zu viele Tage vergangen, als dass wir uns eine Pleite erlauben
konnten.
    Wenn
es Gabriel und seinen Männern bereits gelungen war, Noahs Blut und das Gift
seiner Zähne zu analysieren und ein Gegenmittel herzustellen, war es nur eine
Frage der Zeit, bis der Rat zu einem finalen Schlag ausholen würde.
    All
das dank der Eitelkeit einer einzelnen Hündin, die das Bestehen ihrer ganzen
Rasse für einen Schönheitstrank verspielt hatte. Doch Severin hatte nur kurz
ihre Freude daran gehabt, denn natürlich hatte Gabriel schon zu diesem
Zeitpunkt ein viel höheres Ziel verfolgt, als den Frieden zu festigen oder sich
die Dienste der Hunde zu eigen zu machen.
    Er
träumte vom letzten großen Angriff, der letzten großen Schlacht, um den ewigen
Konkurrenten Werwolf endgültig auszulöschen.
    Der
Gedanke, Hannah zu verlieren, spornte mich weiter an, im mittlerweile dunklen
Himmel meine Kreise zu ziehen.
    Los
Henry! Finde dieses blöde Labor!

Kapitel 53
Das Labor
     
    Nun, ich sollte das Labor
nicht finden, so sehr ich mich auch bemühte, denn Pandora war diejenige, die
den kleinen in den Berg gehauenen Eingang entdeckte. Weit oberhalb der Straßen,
die sich in engen Serpentinen durch die Karpaten wandten, zwischen den Bäumen
verborgen, hätten wir das Labor ohne ihre Hilfe wohl nie gefunden. Sie hatte
Spuren mehrere Auren bemerkt, die den ansonsten gut versteckten Einstieg
verraten hatten. Nichts weiter als ein leichtes Restglühen. Was auch immer sich
darunter befand, der massive Stein gab es nicht preis. Nicht nur sie selbst
fand das mehr als beunruhigend.
    Es war
von hier aus nicht zu sehen, doch allein die Gewissheit um das Schloss der di
Valeris in der Nähe schien die Nacht noch weiter zu verdunkeln. Als würde
Gabriels übermächtiger Schatten unheilvoll über uns schweben.
     
    Es dauerte eine Weile,
ehe Nero die Wölfe nacheinander zu den steinernen Treppen transportiert hatte.
Die Rucksäcke mit Wasserflaschen für die Hunde sowie Verbandszeug – man wusste
ja nie - würden uns bei der Rettungsmission sicher nur stören, also versteckten
wir sie im Gebüsch.
    „Ich
mag diesen Ort nicht“, meinte Grace, und klammerte sich ohne Vorwarnung an
meinen Arm.
    Ich
erzitterte. Scheinbar
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