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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)
Autoren: Holly Day
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grausamen Jägers betreten, der seine
bemitleidenswerte Beute stolz seinen Besuchern präsentierte.
    „Ist
…. Noah einer von denen?“, fragte ich an Logan gewandt.
    Der
schüttelte nur den Kopf. Zu geschockt um erleichtert zu sein.
    „Warum
tut jemand sowas?“ Hannahs Stimme schien zittrig, doch ich sah, wie sie die
Fäuste ballte.
    „Aus
demselben Grund, aus dem sowas immer passiert“, meinte Nero kühl. „Macht über
den Gegner.“
    Darauf
sagte keiner was, bis der Anführer der Wölfe das Wort ergriff, die Stimme voll
unterdrücktem Zorn.
    „So
viele Jahre dachten wir, dass Frieden herrschen würde“, murmelte Ethan. „Die
vielen Kriege haben beide Seiten so geschwächt, dass ein Waffenstillstand
vereinbart wurde. Und nun das. Alles gelogen. Nichts als eine einzige, große
Lüge,… Die Blutsauger haben uns die ganze Zeit hinters Licht geführt!
Wahrscheinlich haben sie von Anfang an geplant, dieses Serum zu entwickeln um
uns gegenüber einen Vorteil zu haben. Severin wurde hereingelegt. Ich schwöre
bei allem was mir heilig ist, wenn die Noah etwas angetan haben, werde ich sie
dafür bluten lassen!“
    Als er
das Wort „Blutsauger“ so hasserfüllt ausspie, zuckte ich für einen kurzen
Moment zusammen, auch wenn es klar war, dass er nicht uns meinte. Wir eilten
den Gang entlang. Auch die nächste Tür konnte Hannah innerhalb weniger Minuten
knacken. Das Tor öffnete sich und gab die Sicht auf ein einziges Wesen frei,
das uns anstarrte.
    „Noah!“
    Hannah
stürmte auf den angeketteten Noah zu, der wie die Wölfe im Gang in einem
metallenen Apparat mit Eisenketten hing. Er sah grässlich aus. In seinem
scheckigen Fell klebte getrocknetes Blut, dort wo die Halteringe anlagen, war
sein Fell ausgegangen, die Haut darunter rot und wund.
    Aber
er lebte.
    Das
war alles, was zählte.
    Ethan
streichelte über seine Schnauze. „Was haben die nur mit dir gemacht?“
    Kurz
darauf geschah alles ganz schnell. Die Eisentür durch die wir hereingekommen
waren, schnappte zu. Ein einziges Licht über Noahs Kopf hatte den Raum erhellt,
doch nun gingen zig Lampen an.
    Wir
waren umzingelt. Von einer Armee von Vampiren. Und leider schien sie diesmal
ganz und gar real.

Kapitel 54
Das Ende?
     
    Jemand klatschte.
    Das
Geräusch hallte in dem weitläufigen Labor gespenstisch wider.
    „Wenn das
nicht unsere geschätzten Freunde sind.“
    Die
Gestalt von Gabriel schälte sich aus einer Gruppe von Vampiren. Langsam,
schreitend, als hätte er alle Zeit der Welt. Seine Miene war unergründlich,
auch wenn seine Augenbrauen und Mundwinkel leicht nach oben gezogen waren.
    „Was
hat euch so lange aufgehalten? Ich hatte eigentlich früher mit euch gerechnet.“
Er klang fast enttäuscht und fuhr sich theatralisch durch sein mahagonifarbenes
Haar. Einige der Umstehenden lachten leise. Ich versuchte sie mit einem schnellen
Rundblick zu zählen, doch es gelang mir nicht, eine Zahl zu schätzen.
    Es
waren viele. Zu viele.
    Unsere
Gruppe formierte sich um Noah, um den zahlreichen Gegnern keine unnötige
Angriffsfläche zu bieten.
    „Na
na, wer wird denn gleich kämpfen wollen?“, fragte der Vampir-Anführer, als
spräche er mit einer Bande aufmüpfiger Kinder, deren Versuch er als niedlich
abtat, dem Gegner die Stirn zu bieten.
    Nero
funkelte ihn an. „Hör auf so einen Mist zu quatschen! Wir wissen doch alle,
dass du uns hier nicht so einfach raus spazieren lässt.“
    Mir
wäre es lieber gewesen, Nero hätte ihn nicht provoziert, aber solange sie
redeten, starb wenigstens keiner.
    Denk
nach Henry, komm schon, lass dir was einfallen!
    Ich
blickte mich weiter suchend um, auf der Suche nach einem Notausgang, irgendwas.
Doch ich sah nur düstere Gesichter, die uns von allen Seiten musterten.
    Wenn
ich vorher noch betäubt war vor Überraschung und Schreck, so holte mich der
Horror spätestens jetzt ein. Angst brodelte wie eine ätzende Flüssigkeit in mir
hoch und fraß jeden Mut, jede Hoffnung auf ein glimpfliches Ende.
    Das
konnte nicht gut ausgehen. So viel Glück hat keiner.
    Seltsamerweise
dachte ich nicht an meinen eigenen Tod. Ich dachte an die, die an meiner Seite
standen.
    An
meine Schwester, die mir all die Jahre den Halt gegeben hatte, ohne den ich
mein unsterbliches Leben wohl schon längst beendet hätte. An meine Familie, die
trotz aller Widerstände zu mir gehalten hatte. An Hannah und Jeremy. Meine
besten Freunde. Womöglich die einzigen, die ich je hatte. Wer erzählt, dass im
letzten Moment vor dem todbringenden
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