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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)
Autoren: Holly Day
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Kampf?“
    Im
nächsten Augenblick war Nero verschwunden und das Licht fiel aus. Ein
deutlicheres Signal für einen Kampf konnte es nicht geben. In der Düsternis stürzten
sich die Kreaturen der Nacht aufeinander. Ich übertreibe sicher nicht, wenn ich
sage: Die Hölle brach los.
    Unsere
Formation um Noah wurde im nächsten Moment von einem hellen Lichtblitz
auseinandergesprengt. Eine Detonationswelle, gefolgt von Staub und Asche. Ich
blinzelte und hustete. Hatten sie eine echte Bombe gezündet, oder war das das
Werk von Gabriels Männern? Wenn ja, dann waren sie ausgesprochen mächtig. Was
war mit Noah, der noch immer gefesselt in diesem Metallding hing?
    Mein
Gleichgewichtssinn war für einen Moment vollkommen aus dem Ruder. In meinen
Ohren schrillte es. Ich sah mich nach den anderen um, versuchte mich zu
orientieren, erkannte aber nur die verschwommenen Umrisse von Logans weißem
Wolfskörper, der sich in einen der Angreifer verbissen hatte. Doch mein
erstarrtes Staunen wurde mir kurz darauf zum Verhängnis. Gleich drei Angreifer
stürzten sich auf mich und schlugen auf mich ein, ehe ich zur Besinnung kam.
Sechs Fäuste prügelten von allen Seiten, mir blieb nichts anderes übrig, als
meinen Kopf zu schützen und auszuharren. Sie würden uns nicht einfach
umbringen, sonst hätte ich meinen Kopf längst verloren. Sie spielten mit uns.
    Einer
der drei grinste. Ein Vampir mit lockigen schwarzen Haaren, der es sichtlich
genoss, mich in die Mangel zu nehmen. Mehrere Schläge trafen meine Lunge,
meinen Magen und ich schnappte nach Luft.
    Ich
war machtlos. So unendlich machtlos. Der Kampf hatte gerade erst begonnen und
schon lag ich gekrümmt auf dem Boden, während die Tritte meiner Angreifer eine
Schmerzwelle nach der anderen durch meinen Körper jagten.
    Schreie
drangen an meine Ohren. Am deutlichsten die von Pandora, untermalt von Neros
hämischen Bemerkungen, als er mal hier, mal da auftauchte und seine Gegner
verhöhnte. Keine Ahnung, wo die anderen waren.
    Wenige
Meter rechts von mir rang Logan mit einem neuen Angreifer. Der Vampir von eben
lang vor Schmerzen zuckend am Boden. Man konnte regelrecht sehen, wie sich das
Wolfsgift in seinen Adern ausbreitete, die ungewöhnlich stark hervortraten. Was
danach mit ihm geschah, weiß ich nicht, denn im nächsten Moment riss es einen
meiner Angreifer von den Füßen. Nero hatte die einzige Tötungsmethode
angewandt, die absolut verlässlich war – er riss meinen Gegner sprichwörtlich
in Stücke. Der andere wandte sich nun Nero zu. Er hatte erkannt, dass ich der
weniger gefährliche Gegner war. Ich nutzte die Verwirrung, um mich wieder auf
die Beine zu kämpfen, während ein herrenloser Arm knapp an meinem Gesicht
vorbeiflog. Ich unterdrückte den Schauder und versetzte dem Schwarzhaarigen
einen Tritt gegen das Schienbein. Kaum war er aus meinem Blickfeld
verschwunden, nahmen fünf weitere seinen Platz ein.
    Aus
der Ferne erkannte ich Nero und wie ihn ein schwerer Schlag ins Gesicht traf.
Danach war er verschwunden. Und ich weiß nicht genau wieso, aber in diesem
Moment kamen mir erneute Zweifel. War Nero nun endgültig geflohen? Hatte uns im
Stich gelassen und sich vor der Verantwortung gedrückt?
     
    Es war aussichtslos. Ein
Sieg stand völlig außer Frage, doch selbst die Hoffnung, es mit einigermaßen
heiler Haut hier raus zu schaffen, schien utopisch. Wir würden an diesem Ort
sterben.
    „Er
gehört mir.“ Die Vampire vor mir zuckten zusammen und machten einer schönen
Rothaarigen Platz. „Gabriel hat mir meine Rache versprochen“, sagte sie und
lächelte wie eine Raubkatze.
    „Es
tut mir Leid“, stieß ich hervor. Was stimmte, auch wenn es jetzt wohl nichts
mehr half.
    „Das
kommt etwas spät oder? Nun, da ich tot bin.“ Olivia entblößte ihre Fänge und
war im nächsten Moment schon auf meine Schultern gesprungen. Die Wucht riss
mich um sodass ich hart auf den Rücken aufschlug. Olivia umklammerte meinen
Kopf mit ihren Beinen und schaute auf mich herab.
    „Wie
ist das, Vampirjunge?“, flüsterte sie mir ins Ohr. „Fühlst du dich machtlos?
Keine Sorge, diesmal werde ich dein Leiden ein für alle Mal beenden. Keine
Spielchen mehr.“
    Ich
zwang mich, ihr direkt in die roten Augen zu sehen, in denen noch immer der
Blutdurst eines neugeborenen Vampires glühte. Von dem ehemaligen Blauton war
nichts mehr zu erkennen. Ich hätte sie nicht liegen lassen dürfen in dieser
Nacht, nicht nachdem ich Neros Blick gesehen hatte. Ich hatte mit ihrem Tod
gerechnet;
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