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Hengst und Stute

Hengst und Stute

Titel: Hengst und Stute
Autoren: Sisa
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tatsächlich da gewesen war. Und zwar nicht unbedingt an einer Stelle, an der man sie normalerweise legte um jemand in den Sattel zu helfen!
    Der Pferdezüchter aber saß schon längst auf seiner Rappstute und als ich endlich fertig war, gab er mir das Zeichen, ihm zu folgen. Zuerst saß ich so verkrampft auf meiner Braunen, dass ich für nichts anderes Augen hatte … doch mit der Zeit kam die Sicherheit und die Erinnerung daran, wie man locker zu Pferde saß, zurück. Ich begann, den Ritt zu genießen. Und als er mich fragte, ob es schneller gehen dürfe, nickte ich nur lächelnd.
    Peppermint reagierte auf leichteste Hilfen. Sie war wirklich außergewöhnlich rittig und es machte Spaß, sie zu reiten. Deshalb hatte ich nichts gegen den flotten Trab einzuwenden, den Andreas nun anschlug.
    Wir ließen das Dorf hinter uns und näherten uns einem kleinen Waldstück. Hier war der Feldweg so breit, dass wir nebeneinander reiten konnten. Er zügelte seine Stute, sodass sie neben mir trabte und neigte sich dann leicht in meine Richtung.
    „Übrigens – meine Schwarze hier ist die Großmutter von deinem Fohlen. Sie war mein erstes Pferd, auf ihr habe ich meine ganze Zucht aufgebaut!“
    Mit neu erwachtem Interesse musterte ich die großrahmige Rappstute und war so fasziniert von der Geschichte, dass ich darüber ganz das Leichttraben vergaß. Doch auch das war kein Problem, die Braune ging so butterweich, dass sie sich prima aussitzen ließ. Ich war ganz entspannt und genoss den Ritt wirklich von ganzem Herzen.
     
    *
     
    Bis ich mir irgendwann der Blicke meines Begleiters bewusst wurde. Er sah mich nicht an – er starrte! Und noch während ich seinen Blick auffing, sagte er schon in bedeutungsvollem Ton: „Du bist wirklich ein herrliches Vollweib, wie man es selten sieht! Es ist wirklich eine Pracht, wie deine Titten im Takt mitschwingen … hoffentlich hast du sie gut eingepackt!“
    Von einer Sekunde auf die andere errötete ich peinlich berührt so tief, dass ich förmlich Hitze ausstrahlte wie ein Ofen. Ich hätte meinen Ohren nicht getraut, wenn seine Blicke nicht ganz offen alles bestätigt hätten, was er gerade ausgesprochen hatte!
    Schockiert starrte ich ihn an – wieder einmal! – dann schluckte ich und schaute vorsichtig an mir runter.
    Gott ja – er hatte Recht! Mit dem locker fallenden, weißen T-Shirt hatte ich meine Reitkleidung wohl etwas unglücklich gewählt – oder er die Gangart der Pferde, je nachdem! Nichts, aber auch wirklich gar nichts, blieb seinem glitzernden Blick verborgen. Und was da alles ins Schwingen geraten war, war nicht gerade wenig!
    Ich stöhnte leise … und reagierte dann instinktiv. Ich brauchte die Schenkel nur ganz leicht in die Seiten zu drücken und schon stürmte Peppermint in wildem Galopp nach vorne. Tief über ihren Hals geduckt, jagte ich den Weg entlang. In den Wald hinein und hoffte, der demütigenden Situation so weit und so schnell wie möglich entfliehen zu können.
    Aber Andreas folgte uns auf seiner Rappstute und hatte uns bald eingeholt. Ehe ich es verhindern konnte, griff er meinem Pferd in die Zügel und hielt beide auf diese Weise an. Schnaufend und prustend kamen sie zum Stehen und ich hatte alle Mühe, nicht aus dem Sattel geschleudert zu werden.
    Schwer atmend starrte ich ihn an. Immer noch sprachlos vor Verlegenheit. Und ich wurde aus einem seltsam bizarren Grund noch mehr verlegen, weil er selber mir eben gar so gut gefiel und mich nicht kalt ließ!
    Doch er lachte nur beruhigend.
    „Mein Gott Mädel – nun hab dich doch nicht so! Das war als Kompliment gedacht. Nicht jede Frau hat soviel zu bieten, wie du! Das ist doch kein Grund zum weglaufen! Ich mag das, mir gefällt es … Würde es mich abstoßen, hätte ich doch gar nicht hingeschaut!“
    Ich wusste immer noch nicht, was ich sagen sollte. Ich war bei Gott nicht schüchtern oder prüde, aber er hatte mich wirklich eiskalt und ohne Vorwarnung erwischt. So schüttelte ich nur den Kopf und wandte meine Stute ab, um zum Hof zurückzureiten.
    Friedlich folgte Andreas mir, aber ich wich seinen Blicken beflissentlich aus und tat, als ob er nicht da wäre. Meine Gedanken arbeiteten auf Hochtouren. Ich wusste einfach nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte. Und die ganze Zeit war ich mir seiner Blicke bewusst, als wären es Berührungen. Er grinste immer noch im Kreis. Es war zum aus der Haut fahren.
     
    *
     
    Auf dem Hof angelangt, nahm uns ein Pferdepfleger die beiden Stuten ab und ich
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