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Heißkalte Sehnsucht

Heißkalte Sehnsucht

Titel: Heißkalte Sehnsucht
Autoren: Susann Willmore Nora Roberts
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harmlos. „Aber nun sehen Sie einmal, was ich hier gefunden habe.“
    „Sie gottverdammter Hurensohn!“ schrie Domingo. Der Schweiß lief ihm in dicken Perlen übers Gesicht. „Sie verstoßen gegen das Gesetz! Gnade Ihnen Gott, wenn ich wieder auf freiem Fuß bin!“
    „Na klar.“ Ungerührt packte Alex die beiden Pakete in eine Plastiktüte. „Malloy, bitte lesen Sie unserem Freund hier seine Rechte vor. Und dann ziehen Sie sich endlich etwas Anständiges an, Domingo.“
    „Stanislaski!“ Der Dienst habende Beamte sprach Alex an, der gerade Domingo in die Zelle verfrachtet hatte. „Sie haben Besuch.“
    Alex blickte erstaunt in Richtung seines Schreibtisches.Um den Tisch waren mehrere seiner Kollegen versammelt, die sich anscheinend köstlich zu amüsieren schienen. Lachen und Scherzworte flogen durch die Luft, sie schwebten wie Fremdkörper über der sonst eher muffigen Büroatmosphäre. Als Alex genauer hinsah, bemerkte er die Beine. Beine, an die er sich nur allzu gut erinnern konnte. Im Gegensatz zum letzten Mal schauten sie heute unter einem züchtigen gelben Kostümrock hervor.
    Heute war Bess in einen Blazer und eine Bluse mit rundem Ausschnitt gekleidet, die Bluse hatte dieselbe Farbe wie der Rock. Während sie lachte, klimperten ihre goldenen Ohrringe. Sie sieht viel besser aus als bei unserer letzten Begegnung, musste Alex widerstrebend zugeben. Ohne den rot geschminkten Mund fand er sie viel sexier. So kamen ihre vollen Lippen noch besser zur Geltung. Zum ersten Mal bemerkte er auch die vielen Sommersprossen und ihre großen grünen Augen. Bess’ Haar war von einem tiefen Mahagonirot, das Alex an eine Skulptur erinnerte, die sein Bruder vor vielen Jahren einmal für ihn geschnitzt hatte.
    „Und dann habe ich dem Bürgermeister vorgeschlagen, in einer unserer Serien eine kleine Gastrolle zu spielen. Was soll ich Ihnen sagen, es wurde ein durchschlagender Erfolg!“ Mit einem Mal erblickte Bess Alex. Er hatte die Hände in den Taschen seinerLederjacke vergraben und sah sie stirnrunzelnd an. „Oh, Officer Stanislaski!“
    „Miss McNee.“ Alex nickte kurz. „Darf ich fragen, was Sie an meinem Schreibtisch zu suchen haben?“
    „Ich habe mir nur erlaubt, Ihre Kollegen ein wenig zu unterhalten. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.“
    „Also, was kann ich für Sie tun?“
    Bess erhob sich langsam. Ohne die hochhackigen Schuhe war sie fast einen Kopf kleiner als Alex. Er musste insgeheim zugeben, dass es ihm so wesentlich lieber war. „Ich wollte mich eigentlich nur bei Ihnen bedanken. Sie haben schließlich dafür gesorgt, dass ich nicht allzu lange in Polizeigewahrsam verbringen musste.“
    „Keine Ursache. Dafür werde ich ja auch bezahlt.“ Alex’ Ton war kurz und knapp. Dennoch schenkte Bess ihm ein strahlendes Lächeln.
    „Nein, wirklich, ich bin Ihnen sehr dankbar. Die Sache hätte sehr unangenehm für mich werden können. Um ein Haar hätte mir meine Produzentin wegen der Sache nämlich großen Ärger gemacht.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“ Alex zog die Lederjacke aus und hängte sie über seinen Stuhl. „Sie ist es bestimmt nicht gewöhnt, dass ihre Autorinnen nebenberuflich auf der dreiundzwanzigsten Straße und Eleventh Avenue anschaffen gehen.“
    „Recherchieren gehen“, korrigierte Bess ungerührt.„Ach, übrigens … haben Sie auch einen Vornamen, oder werden Sie immer mit Officer angesprochen?“
    „Detective ist die genaue Bezeichnung für meinen Berufsstand.“
    „Und Ihr Vorname?“
    Es war offensichtlich, dass Bess nicht locker lassen würde. Seufzend gab er nach. „Alex.“
    „Ihr Name gefällt mir.“ Sie sah ihn herausfordernd an. „Verstehen Sie mich jetzt bitte nicht falsch, Alex, aber ich habe mir überlegt, ob ich Sie vielleicht ab und zu benutzen dürfte.“
    „Benutzen dürfte?“
    „Na ja, was mich betrifft, so sind Sie einfach perfekt.“ Sie sah ihn von oben bis unten an, etwa so wie eine Frau, die ein Kleid in einem Schaufenster entdeckt, das ihr ganz besonders gut gefällt.
    Alex hatte schon viel erlebt, aber das hier ging einfach über seinen Verstand. „Ich würde wirklich gern wissen, was Sie damit sagen wollen, Miss McNee.“
    Ihre Augen waren von einem satten Grün. Kein Schimmer von Grau oder Blau, keinerlei Goldflecken. Neben ihrem Mund befand sich ein kleines Grübchen. Nur eines – nichts an diesem Gesicht war symmetrisch, aber gerade dies verlieh ihm etwas Einmaliges. Gegen seinen Willen musste Alex sich eingestehen, dass er
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