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Heißkalte Sehnsucht

Heißkalte Sehnsucht

Titel: Heißkalte Sehnsucht
Autoren: Susann Willmore Nora Roberts
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gehen, und ich kann auch tragen, was ich will!“
    „Ach ja, sind Sie sicher?“ Es gab nur einen Weg, um ihr eine Lektion zu erteilen. Ein äußerst bewährter Weg. „Na gut!“ Er erhob sich, nahm ihr die Tasche aus der Hand und ergriff dann fest ihren Arm. „Also los!“
    „Was soll das?“
    „Ich bringe Sie jetzt in Untersuchungshaft, Lady. Sie sind schließlich festgenommen, oder haben Sie das schon wieder vergessen?“
    Bess wäre in den hohen Schuhen fast gestolpert. Laut protestierte sie: „Aber ich habe Ihnen doch gerade erklärt, dass ich …“
    „Ich höre jeden Tag mindestens zehn Lügengeschichten, die besser klingen.“
    „Sie werden mich nicht in eine Zelle einsperren!“ Bess war sich ihrer Sache ganz sicher.
    Bis zu dem Moment, als die Zellentür hinter ihr mit lautem Knall ins Schloss fiel.
    Es dauerte etwa zehn Minuten, bis der Schock sich wieder gelegt hatte. Als dies dann geschah, entschiedBess sich, die Sache nicht allzu schwer zu nehmen. Natürlich war sie weiterhin wütend auf den Polizisten – wer auch immer er war –, aber andererseits hatte er ihr zu einer Gelegenheit verholfen, die sicher nicht so schnell wiederkehren würde. Sie befand sich in einer Untersuchungszelle zusammen mit einigen anderen Frauen. Bess beschloss, die Atmosphäre genau zu studieren. Außerdem wollte sie sich mit den Frauen unterhalten.
    Als eine ihrer Zellengenossinnen ihr mitteilte, dass sie einen Anruf machen dürfe, meldete sie dies sofort an. Erfreut über den Fortschritt, den sie langsam machte, lehnte Bess sich dann zurück, um mehr von ihren Leidensgenossinnen zu erfahren.
    Dreißig hochinteressante Minuten später sah sie auf und erblickte ihre Freundin und Co-Autorin Lori Banes, die neben einem uniformierten Polizisten stand.
    „Bess, du scheinst dich ja hier wie zu Hause zu fühlen!“
    Grinsend stand Bess auf, während der Wachmann die Zelle aufschloss.
    „Es war wirklich toll hier!“
    „He“, rief eine der Zellengenossinnen ihr nach, „ich sage Ihnen, diese Vicky ist eine Hexe. Jeffrey sollte sie besser loswerden. Amelia ist genau die richtige Frau für ihn!“
    Bess winkte ihr noch einmal zu. „Ich werde sehen, was sich machen lässt. Adieu, Mädels!“
    Lori hatte sich eigentlich immer für tolerant gehalten. Sie war auch bestimmt nicht besonders prüde oder voreingenommen. Und genau das sagte sie Bess, während die beiden die langen Gänge hinunter, die Treppen hinauf und schließlich wieder in den Empfangsraum der Polizeiwache gingen.
    „Aber“, fügte sie hinzu und rieb sich die schmerzenden Augen, „irgendwie finde ich es nicht besonders witzig, um zwei Uhr nachts aus dem Bett geworfen zu werden, um dich aus dem Gefängnis auszulösen.“
    „Tut mir wirklich sehr Leid, doch es war ganz fantastisch! Warte nur ab, bis ich dir alles erzähle.“
    „Weißt du eigentlich auch, wie du aussiehst, meine Liebe?“
    „Natürlich.“ Neugierig spähte Bess nach Alex aus, aber der Stuhl hinter seinem Schreibtisch war nicht besetzt. „Ich wusste ja gar nicht, dass sich die Mädchen, die anschaffen, unsere Sendung anschauen. Andererseits ist das klar, sie arbeiten ja meist nachts. Entschuldige einen Moment, Lori …“ Bess wandte sich an einen der Polizisten, der gerade an ihnen vorbeiging. „Wo ist Ihr Kollege, der an diesem Schreibtisch sitzt?“
    Der Beamte verschluckte sich fast an dem Salami-Sandwich, in das er gerade hatte beißen wollen. „Stanislaski?“
    „Wow! Was für ein Name! Ist er irgendwo in der Nähe?“
    „Er verhört gerade jemanden.“
    „Oh. Vielen Dank.“
    „Komm schon, Bess, wir müssen jetzt deine Sachen holen.“
    Bess unterzeichnete ein Formular, und man händigte ihr wieder ihre Börse mitsamt Inhalt aus. Dabei sah sie sich die ganze Zeit nach Alex um, konnte ihn jedoch nirgends entdecken. „Stanislaski“, sagte sie mehr zu sich selbst. „Das ist doch ein polnischer Name, glaubst du nicht?“
    „Woher soll ich das wissen?“ Lori begann langsam die Geduld zu verlieren. Energisch bugsierte sie Bess zum Ausgang. „Also los, lass uns von hier verschwinden. Es wimmelt hier ja nur so von Kriminellen.“
    „Ja, ich weiß. Ist das nicht fantastisch?“ Lachend hakte Bess sich bei Lori unter. „Ich glaube, ich habe heute Nacht genug Einfälle für die nächsten drei Jahre gesammelt. Wenn wir uns entschließen, Elana verhaften zu lassen, weil sie Reed umgebracht hat …“
    „Aber wir wissen doch noch gar nicht, ob sie ihn umgebracht hat.“
    Seufzend
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