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Heißkalte Sehnsucht

Heißkalte Sehnsucht

Titel: Heißkalte Sehnsucht
Autoren: Susann Willmore Nora Roberts
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auf Urlaub, Schätzchen“, wurde sie plötzlich von Alex erinnert. Er stieß ihr leicht in die Rippen.
    „Oh, Verzeihung.“
    Der schimmernde Glanz in ihren Augen, der von Aufgeregtheit zeugte, schien ihm so fehl am Platz zu sein, dass er sie wieder nur anstarren konnte. Dann holte er kopfschüttelnd einen Stuhl für sie heran. Rosalie hatte er Judd überlassen. Der Neuling mochte ruhig sein Glück versuchen, etwas Wichtiges aus ihr herauszuholen. Danach würde er dann den Fall übernehmen. Alex standen verschiedene Methoden zur Verfügung, um Leute zum Reden zu bringen.
    Ob er ihr nun schmeicheln oder drohen musste, erwürde es schon schaffen, ihr alles zu entlocken, was sie über ihre beiden ermordeten Kolleginnen wusste.
    „Also gut.“ Er nahm hinter dem schäbigen, überfüllten Schreibtisch Platz. „Du weißt ja, wie das hier läuft.“
    Bess hatte die ganze Zeit zu einem jungen Mann in einer zerrissenen Jeansjacke hinübergesehen, dessen Gesicht voller Blutergüsse war. „Wie bitte?“
    Alex seufzte nur tief, während er einen Bogen in seine Schreibmaschine spannte. „Der Name?“
    „Oh, ich bin Bess.“ Sie streckte ihm ihre Hand entgegen, und die Geste kam so natürlich, dass er sie fast ergriffen hätte.
    Stattdessen stieß er einen leisen Fluch aus. „Bess, und weiter?“
    „McNee. Und Sie?“
    „Ich bin im Dienst. Geburtsdatum?“
    „Warum?“
    Er sah auf, ihre Augen trafen sich. „Warum was?“
    „Warum wollen Sie das wissen?“
    Geduld war noch nie Alex’ starke Seite gewesen, und mit einem Mal gingen ihm die Nerven durch. Drohend wies er auf den Bogen Papier. „Weil ich nun einmal dieses verdammte Formular ausfüllen muss!“
    „Okay, ich bin achtundzwanzig. Zwilling. Ich bin am ersten Juni geboren.“
    Alex rechnete kurz nach und tippte dann die Daten. „Wohnsitz?“
    Neugierig wie sie war, hatte Bess sich an den Papieren auf seinem Schreibtisch zu schaffen gemacht, bis er ihr auf die Finger klopfte.
    „Warum sind Sie eigentlich so nervös?“ fragte sie ihn. „Macht es Ihnen etwas aus, als Spitzel zu arbeiten?“
    Dieses unverschämte Lächeln, dachte er erbittert. Es war herausfordernd, sexy und alles andere als dumm. Zusammen mit ihren intelligenten grünen Augen hätte man fast denken können, dass sie etwas anderes wäre als eine Prostituierte. Aber sie sah wie eine Nutte aus, und sie roch auch wie eine Nutte. Deshalb …
    „Hör zu, Schätzchen, die Sache funktioniert so. Ich stelle hier die Fragen, und du antwortest. Ist das klar?“
    „Knallhart, zynisch und abgebrüht.“
    Er zog die Brauen hoch. „Wie bitte?“
    „So schätze ich Sie ein. Sie wollen also meine Adresse, ja?“ Bess nannte ihm ein Viertel und eine Straße.
    Alex sah sie ungläubig an. „Willst du mich auf den Arm nehmen?“
    „Nein, keineswegs.“ Brav legte Bess die Hände in den Schoß.
    „Deine Adresse“, wiederholte er.
    „Ich habe sie Ihnen gerade gegeben.“
    „Ich weiß ganz genau, wie im Moment die Mietpreise liegen. Kann schon sein, dass du Klasse hast.“ Er warf ihr noch einmal einen prüfenden Blick zu. „Vielleicht hast du sogar mehr Klasse, als man dir zutrauen würde. Aber eins steht fest – mit dem, was du tust, kannst du dir auf gar keinen Fall eine solche Miete leisten.“
    Das saß, und es tat weh. Bess fühlte sich vor allem getroffen, weil sie über eine Stunde damit verbracht hatte, sich aufs Sorgfältigste zu schminken. Und sie wusste, dass sie eine fabelhafte Figur hatte. Schließlich ging sie dreimal in der Woche ins Fitness-Studio, um in Form zu bleiben. „Aber das ist nun mal meine Adresse, Bulle!“ Wütend leerte Bess den Inhalt ihrer großen Leinentasche auf seinem Schreibtisch aus. Sie würde sich von ihm keine Beleidigung gefallen lassen!
    Alex beobachtete sie fasziniert, während sie den Inhalt durchwühlte. Allein mit den Kosmetika hätte man eine mittelgroße Parfümerie füllen können. Und es waren nicht gerade Billigprodukte. Sechs Lippenstifte, zwei Kompaktpuderdosen, verschiedene Mascarabürsten und mehrere Döschen mit Lidschatten. Dazu noch Eyelinerstifte in allen Farben des Regenbogens. Zwischen all dem befanden sich zwei Schlüsselbunde, Rechnungen über Kreditkartenbeträge, bunte Gummibänder, Büroklammern, zwölf – Alex hatte sie genau gezählt –, Kugelschreiber, einige zerbrochene Bleistifte, ein Schreibblock, zwei Taschenbücher, Streichhölzer, ein ledernes Notizbuch mit den Initialen ELM, ein Tacker – er fragte sich nicht einmal mehr,
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