Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition)
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
Vom Netzwerk:
hieß, sie seien Vampirjäger und Hüter der vielen Spezies, aber Einzelgänger und immer nur allein. Juliette wusste kaum etwas über Karpatianer, nur, dass sie für Jaguarmenschen wie sie extrem gefährlich waren.
    Trotz der wilden Wut in seinem Bauch und dem furchtbaren Vergeltungsdrang, der ihn beherrschte, hatte er jedoch keinen der beiden Männer getötet, deren Blut er genommen hatte. Juliette wusste, sie hätte um ihr Leben fürchten müssen, aber was sie beängstigte, war etwas völlig anderes. Die Art, wie er sie ansah, war richtiggehend … räuberisch. Besitzergreifend und bestimmt von unverhohlenem sexuellen Verlangen. Und das Verrückte war, dass ihr ganzes Sein mit Hitze und Feuer, geheimen Sehnsüchten, aber auch schockiert und ängstlich darauf reagierte.
    Riordan nahm seine Hand von ihrem Hals und beugte sich zu ihrem Ohr vor, doch anstatt seine Stimme zu benutzen, verständigte er sich auf telepathischem Wege mit ihr. Ich bringe dich weit fort von diesem Ort. Die Jäger werden merken, dass ich schwach bin. Ich muss meinen Körper von den Giftstoffen befreien, bevor ich mich um dich kümmern kann. Schließ die Augen, falls du Angst vorm Fliegen hast.
    Ich habe Angst vor dir . Lass mich hier!
    Er gab tief im Geiste einen Laut von sich, der wie ein verächtliches Schnauben klang. Sein Gesicht war von maskenhafter Starre, und Furchen der Qual und Erschöpfung hatten sich in sein gut aussehende Gesicht gegraben. Am liebsten hätte Juliette mit sanften Fingern diese Furchen glatt gestrichen und Riordans Zügen diesen Ausdruck unendlicher Einsamkeit für immer genommen.
    Es macht dir nur Angst, dass du deine Freiheit verloren hast. Du befürchtest nicht, dass ich dir etwas antun könnte. Du spürst, wie sehr ich dich brauche, also spiele nicht die Unwissende!
    Juliette ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen. Er konnte ihre Gedanken nicht so deutlich lesen, wie er wollte, was auch besser war. Er war innerlich zerrissen, ein Fremder, womöglich ein Dämon aber irgendetwas Feminines, ja sogar Animalisches tief in ihrem Inneren reagierte mit jeder Faser ihres Seins auf ihn.
    Fasziniert beobachtete sie, wie die Erde sich unter ihnen entfernte, wie die Wolken weißer wurden und dichter Nebel sie umhüllte. Das Blätterdach unter ihr sah undurchdringlich aus. Riordan kannte sich fast so gut wie sie im Dschungel aus und hatte offenbar ein ganz bestimmtes Ziel im Auge. Juliette verließ ihren Teil des Waldes nur selten, um die gebirgigeren Gebiete zu erforschen, doch sie wusste, dass er auf dem Weg dorthin war. Und dann würde sie hundert Meilen oder sogar noch mehr von daheim entfernt sein. Aber sie sagte nichts und bewahrte ihre Geheimnisse für sich. Sie musste nur ihre Kraft wiederfinden und mitmachen, was immer er wollte, bis sie eine Möglichkeit zu fliehen fand.
    Sein Lachen war leise und humorlos. Ich habe keine Lust, dich durch den Wald zu jagen.
    Das sind gute Neuigkeiten, erwiderte sie in Gedanken und blickte zu seinen ausgesprochen maskulinen Zügen auf. Er sah aus wie ein Mann, der Furcht einflößend, ja sogar ein bisschen grausam sein konnte, wenn er wollte. Warum sollte sie sich zu einem solchen Mann auch nur im Geringsten hingezogen fühlen? Es war undenkbar, und trotzdem konnte sie ihn nicht anschauen, ohne genau diesen Effekt zu spüren.
    Vielleicht solltest du mich ja fürchten. Er klang eher müde als sarkastisch. Willst du mir nicht deinen Namen sagen?
    Juliette versuchte, Klarheit zu erlangen und sich an die alten Legenden zu erinnern, die das Volk ihrer Mutter über seine Spezies erzählte. Würde es ihm mehr Macht über sie geben, wenn sie ihm ihren Namen verriet? Der Nebel in ihrem Kopf erlaubte ihr nicht, schnell genug zu denken.
    Ich glaube, es ist wichtig, dass ich deinen Namen kenne. Wirst du mir nun sagen, wie ich dich nennen soll, oder soll ich mir etwas ausdenken?
    Juliette. Ich heiße Juliette. Sie wollte nicht von dieser betörenden Stimme mit irgendeinem Kosenamen angesprochen werden, an den sie sich am Ende vielleicht noch gewöhnen würde. Außerdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass er noch mehr Macht über sie gewinnen könnte, als er ohnehin schon hatte.
    Mein Name ist Riordan de la Cruz.
    Donner grollte über ihren Köpfen, und Blitze durchzuckten die Wolken und ließen Baumkronen und Äste unter ihnen erzittern, sodass die Luft, die sie durchflogen, buchstäblich vor Unruhe vibrierte. Juliette spürte, wie ein Ruck durch Riordans Körper ging, und umklammerte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher