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Heiße Naechte im Strandhaus

Heiße Naechte im Strandhaus

Titel: Heiße Naechte im Strandhaus
Autoren: Trish Morey
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in einem Sektkübel wartete.
    Anna hatte sich seit Tagen das Loblied anhören müssen, das ihre Eltern auf ihren zukünftigen Schwiegersohn sangen. Dauernd betonten sie, wie großzügig es von ihm war, sie in seinem Haus wohnen zu lassen, und wie sehr sie sich darauf freuten, das Londoner Kulturleben zu genießen und durch die Geschäfte und Galerien zu schlendern, wann immer sie Lust dazu hatten. Und war es nicht ganz wunderbar, dass sie sich beide so gut mit Peggy und Arnold verstanden, die sie bei der Arbeit in Haus und Garten tatkräftig unterstützen sollten? Nur Anna hatte nichts mitbekommen. Dass sie von all diesen geplanten Veränderungen erst durch ihre Eltern erfuhr, tat weh.
    „Freut mich, dass sie zufrieden sind. Und worauf willst du hinaus?“
    „Ich finde es höchst ärgerlich, dass du das alles in die Wege geleitet hast, ohne einen einzigen Ton zu sagen, geschweige denn, mich nach meiner Meinung zu fragen. Was soll das? Willst du mich spüren lassen, wie überflüssig ich bin?“ In diesem Moment schmerzte das Gefühl, ausgeschlossen zu sein, mehr denn je. Ihre Wangen brannten. „Das betrifft sogar meine eigene Hochzeit! Du hast dem blonden Eisberg Anweisungen gegeben. Ob ich vielleicht auch etwas beisteuern könnte, stand gar nicht zur Debatte“, beklagte sie sich.
    „Aber sie hat dich doch informiert?“ Er spielte mit seinem Glas – verlegen? War das wirklich Verlegenheit, was sich da auf seinem Gesicht spiegelte? Sie konnte es kaum glauben.
    „Ja, indem sie mich vor vollendete Tatsachen gestellt hat. Zum Beispiel hat sie mich darüber aufgeklärt, welche Blumen in meinem Brautstrauß sein werden, wie die Menüfolge bei dem Empfang aussieht und so weiter und so fort, falls du das meinst. Alles war längst fix und fertig geplant, meine Meinung war unwichtig, von der ersten Sekunde an. Und wehe, wenn ich mich beschwert hätte. Dann hätte man mir wahrscheinlich gesagt, ich soll den Mund halten, und wenn ich trotzdem nicht still gewesen wäre, hätte man mich womöglich noch in die Ecke geschickt.“
    Nicht, dass es ihr so wichtig gewesen wäre, über die Vorbereitungen in allen Einzelheiten Bescheid zu wissen. Für sie war die Hochzeit schließlich kein freudiges Ereignis, sondern eine Art Verurteilung. Denn immerhin wurde sie ja gezwungen, sich an einen Mann zu binden, für den sie nicht mehr als ein notwendiges Übel war.
    Francesco beugte sich vor. Seine gleichmütige Fassade zeigte erste Risse. „Wenn du mit irgendetwas nicht glücklich bist, ist immer noch Zeit, es zu ändern“, versicherte er ihr. „Man hat mir die Frau empfohlen, weil sie sehr effizient sein soll, aber wenn du Kritik an ihr hast …“
    „Nein, nein“, wehrte Anna eilig ab. „Ich habe gegen nichts und niemanden etwas.“ Immerhin schien er bereit, ihre Klage ernst zu nehmen. Wenn das kein Fortschritt war! „Es geht mir einfach nur ums Prinzip.“
    „Natürlich. Es …“ Er unterbrach sich, als der Kellner nahezu geräuschlos den ersten Gang servierte, doch sobald sie wieder allein waren, fuhr er fort: „Tut mir leid, dass man dich nicht einbezogen hat. Es hätte mir auffallen müssen, aber ich hatte in den letzten Wochen eine Menge um die Ohren. Viele Entscheidungen standen an, also machte ich mich sachkundig und entschied. So funktioniere ich eben. Aber …“, sein Lächeln war so liebenswürdig, dass ihr gebeuteltes Herz ins Schleudern kam, „… ich muss lernen, mehr auf dich zu hören. Und ich werde dich in meine Entscheidungen einbeziehen. Ab sofort, versprochen.“
    Während er ihre Hand nahm, suchte er ihren Blick und hielt ihn fest. Sie hatte für einen Moment das seltsame Gefühl, neben sich zu stehen, und verabscheute sich dafür, dass sie diesen Mann immer noch begehrte. Und obwohl sie ganz genau wusste, was er von ihr hielt, erschauerte sie, als er jetzt mit samtig rauer Stimme hinzufügte: „Wie du inzwischen weißt, habe ich die Schulden deines Vaters getilgt und bin jetzt der rechtmäßige Besitzer von Ryland. Deine Eltern waren sehr froh, das Anwesen an mich verkaufen zu können, und wie sich herausgestellt hat, hatte deine Mutter schon länger den Wunsch, in ein Haus umzuziehen, das weniger Arbeit macht. Deshalb fand ich es nur vernünftig, ihnen das Angebot zu machen, in dem Londoner Haus zu wohnen. Und mit dieser eher symbolischen Beschäftigung im Vorstand hoffe ich zu verhindern, dass dein Vater meinen Garten mit wilden Tieren bevölkert“, schloss er in ausdruckslosem Ton.
    Anna nickte
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