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Heiße Naechte im Strandhaus

Heiße Naechte im Strandhaus

Titel: Heiße Naechte im Strandhaus
Autoren: Trish Morey
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stumm, bemüht, den Seitenhieb auf ihren Vater zu überhören. Interessanter war da schon das verblüffende Geständnis ihrer Mutter.
    Jetzt lächelte Francesco wieder, als er fortfuhr: „Ich plane, Ryland von Grund auf sanieren zu lassen, und zwar schon sehr bald. Ich möchte es für die Familie erhalten … natürlich nur mit deinem Einverständnis. Sholto muss ja schließlich auch etwas über seine englischen Wurzeln lernen, selbst wenn wir den größten Teil des Jahres in Italien leben. Ich dachte mir, dass Ryland ideal sein könnte für Sommerurlaube oder vielleicht auch, um ganz traditionell englische Weihnachten zu feiern. Was meinst du dazu?“
    Immerhin fragte er sie diesmal nach ihrer Meinung, statt ihr wie bisher seine einsam getroffenen Entscheidungen unterzujubeln. Und damit, dass die Bedürfnisse seines Sohnes für ihn stets an erster Stelle kamen, würde sie leben müssen. Was sie wollte, zählte nicht, nicht wirklich jedenfalls. Eine ernüchternde Gewissheit.
    „Du hast recht.“ Er hatte immer recht – zumindest in seinen Augen. Aber diesmal konnte sie ihm guten Gewissens zustimmen. „Im ländlichen England einen Stützpunkt zu haben wird gut sein für Sholto.“ Und für die vielen anderen Kinder, die sie ihm noch gebären sollte.
    „Ich möchte mit dir über unsere Zukunft reden“, sagte Francesco. Ihr verging prompt der Appetit. Sie legte ihre Gabel ab, während er fortfuhr: „Bis jetzt haben wir uns belauert wie zwei Krieg führende Parteien, stets in der Erwartung, dass der andere zuerst losschlagen könnte … abgesehen von dieser einen unvergesslichen Nacht, als du in mein Bett kamst. Aber selbst hier gab es ein bitteres Ende.“ Er schwieg kurz und fuhr dann entschieden fort: „Was ich damit sagen will, ist: So kann es mit uns nicht weitergehen. Übermorgen heiraten wir, wir haben ein Kind und tragen Verantwortung. Deshalb bleibt uns nichts anderes übrig, als die Vergangenheit zu begraben und noch mal von vorn anzufangen.“
    Er hob lächelnd sein Champagnerglas und prostete ihr zu. „Auf unsere Zukunft und darauf, dass wir endlich aufhören miteinander zu kämpfen. Warum gehen wir es nicht einfach ganz entspannt an? Wenn du dich dazu durchringen kannst, verspreche ich dir, dich nicht mehr zu attackieren und die Vergangenheit ruhen zu lassen.“ Jetzt leuchteten seine Augen verführerisch, sexy und warm. Sie fühlte sich plötzlich stark an ihre gemeinsame Zeit auf der Insel erinnert, als sein Blick, sein Lächeln und seine Berührungen für sie das höchste Glück bedeutet hatten. Das machte jetzt den Verlust doppelt schmerzlich.
    Er hatte vorgeschlagen, aus einer verfahrenen Sache das Beste zu machen. Was gewiss kein Patentrezept für eine glückliche Ehe war. Aber das hatte sie ja bestimmt auch nicht erwartet, oder?
    Gedankenverloren betrachtete sie das Glas mit der gelblichen Flüssigkeit, aus der winzige Bläschen aufstiegen, glitzernd wie Diamanten. Ihr Hals schnürte sich zusammen. Widerstrebend hob sie langsam das Glas, um mit ihm anzustoßen, Frieden zu schließen. Sein Rezept war: Die Vergangenheit – mit all ihren Verletzungen – einfach unter den Teppich zu kehren. Nach vorn zu schauen, abzuwarten, was die Zukunft bringen würde. Keine Aufarbeitung, nur Verdrängung und immer mit einem heiteren Lächeln durchs Leben zu schreiten, egal wie einem zumute war.
    Eine Ehe wie zwei nebeneinander herlaufende Schienenstränge. Parallele Lebenswege, die sich nur auf der untersten – der körperlichen – Ebene berührten. Zack bum, das war’s, danke, Ma’am! Immer schön vorsichtig sein. Stets darauf bedacht, nichts zu sagen oder auch nur anzudeuten, was Erinnerungen an einen hässlichen Verdacht aufwühlen könnte, der besser unter dem Teppich blieb.
    Sie wusste nicht, ob sie so leben konnte. Sie war es sich einfach schuldig, noch einen letzten Versuch zu unternehmen, sein Vertrauen zurückzugewinnen. Er musste ihr glauben. Doch bei der Erinnerung an den verletzenden Zynismus, mit dem er frühere Versuche abgewehrt hatte, erschauerte sie.
    Nachdem sie ihr Glas auf einen Zug ausgetrunken hatte, schaute sie zu, wie er nachschenkte. Inzwischen wurde der Hauptgang serviert – Kalbsrouladen mit diversem, auf mehreren Platten appetitlich angerichtetem Gemüse. Anna schluckte. Wahrscheinlich würde sie keinen einzigen Bissen herunterbekommen. „Auch auf die Gefahr hin, den Waffenstillstand zu brechen, der dir plötzlich offenbar verlockender erscheint als der alte Zustand, muss
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