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Heiße Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Heiße Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Heiße Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Tran Arnault
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ihr stehen. Lassen Ihre Hände zu dem unbekannten Gesicht gleiten. Und schrecken augenblicklich zurück. Damit haben Sie nicht gerechnet.
    »Ich arbeite nur für Frauen. Es muss sich hier um ein Missverständnis handeln.«
    Das Schweigen dauert fort. Sie ahnen, dass er seine Zigarette ausdrückt. Flüchten, bloß entkommen, denken Sie, während Sie hastig Ihre Kleider zusammenraffen. Doch der Mann holt Sie ein, packt Sie an den Handgelenken.
    Zum ersten Mal sehen Sie in dem bläulichen Licht sein Gesicht und sind fassungslos.
    »Ich kenne Sie. Woher haben Sie diese Adresse? Was spielen Sie hier?«
    Zur Antwort hält er mir mit der einen Hand den Mund zu und stößt mich mit der anderen auf das Bett. Es ist alles da zum Fesseln, Knebeln und Augen verbinden.
    Die Gesten sind mechanisch, sie wirken derart beherrscht, dass Sie sich zwar wehren, aber nicht wirklich glauben, dass es etwas nutzt. Ihr Gesicht ist in die Laken gepresst, sein gesamtes Gewicht lastet auf Ihren Lenden. Sie spüren bereits seine Erregung an Ihrem Körper. Es wäre Ihnen lieber, wenn dieser Mann namenlos wäre. Wenn Sie nicht seine Gesichtszüge kennten, seine Persönlichkeit, seine Selbstsicherheit. Vor allem, da Sie sich von ihm intuitiv abgestoßen fühlen, ihn verachten, er Sie ekelt. Unerklärlich. Sie weinen Tränen der Wut. Winden sich vergeblich. Er drängt sich zwischen Ihre Schenkel und dringt ohne zu zögern in Sie ein, so schnell, dass es schmerzt. Das Glied bohrt sich tief in Sie hinein. Sie wehren sich nicht mehr.
    Nach und nach verblassen alle Bilder. Ihr Kopf ist leer. Der Mann hockt über Ihnen und vermeidet möglichst jeglichen Kontakt mit Ihrer Haut. Eine Maschine, die in die Wärme einer anderen Maschine eintaucht. So will er es. Das seltsame Gefühl, dass das hier niemals aufhört, wenn nicht etwas entsteht, und ohne zu wissen, was das ist, warten Sie darauf.
    Es ertönt ein erstes Stöhnen, dann weitere. Er hat zweifellos keine Schwierigkeiten, seine Gefühle auszudrücken. Im Bruchteil einer Sekunde ist der Knebel weg. Seine Hände gleiten über Ihren Körper nach oben bis zu Ihrem Hals und biegen ihn nach hinten. Sie sind nichts mehr. Er bedrängt Sie, zerrt an Ihnen, verdreht Sie. Nachgeben, sich umdrehen, sich dehnen und sich öffnen. Er saugt so fest an Ihrer Zunge, dass Sie glauben, er reiße sie heraus. Er zerschmettere Ihre Knochen, verströme Ihr Blut, breche Ihnen das Rückgrat und sprenge Ihren Unterleib. Erst das Fleisch, dann das Mark. Er quält jedes Ihrer Glieder. Die Bewegungen sind rhythmisch, außen wie innen. Außen und ganz tief innen. Vergewaltigung der Augenhöhlen, Vergewaltigung der Ohrmuschel, aller Öffnungen. Eine nach der anderen.
    Kein Kampf mehr, keine Gegenwehr. Ein Geschlechtsteil sucht. Ein anderes nimmt. Sie finden sich damit ab, nicht mehr als eine Öffnung zu sein und den Mist zu hören, den er von sich gibt. Er befiehlt, dass Sie »massiv« nass werden. Sie gehorchen. Er nutzt eine Haarsträhne, um die Tränen wegzuwischen.
    »Ich bin der Meister«, betont er mehrmals.
    Unwillkürlich verziehen Sie das Gesicht zu einer Grimasse – Abseits, Strafstoß –, was sogleich mit einer Ohrfeige bestraft wird, die in Ihrem Kopf widerhallt.
    Er sagt auch: »Meine Liebe, du bist meine Liebe.«
    Sie erwidern das Gleiche.
    Sie ringen um Atem, den er Ihnen in winzigen Häppchen zugesteht, fast widerwillig. Das Glied, das in Sie hineinstößt, und Ihre Atemnot, die er zu verlängern beschließt.
    »Es gefällt dir, nicht wahr?«
    Zum Beweis der Treue die Hüften heben. Die Lungen sind direkt mit dem Geschlecht verbunden, das sich noch mehr weitet, als könnte es reißen. Das Erdbeben, nachdem er die Umklammerung löst.
    Sie fühlen sich wie ein gebrauchter Lappen. Er leckt Ihre Stirn, die Lider und Wangen ab. Den Hals, den Nacken, die Achseln, alles. Die Salbe des Vergewaltigers am ganzen Körper, kein Zentimeter Haut entgeht ihm.
    Es ist nichts zu hören, nur, ganz aus der Ferne, Ihr weibliches Stöhnen.
    Zwei Körper haben sich vergessen. Beide sind in Schlaf gesunken, ohne Zwang und ohne Erinnerung. Sie wachen als Erste auf und betrachten das Profil des Mannes, das sich in der Dunkelheit abzeichnet.
    Sie wundern sich, dass Sie sich nicht von der Stelle rühren, nicht den Wunsch verspüren, die Flucht zu ergreifen. Dass Sie nicht die Gelegenheit nutzen, sich ihm zu nähern, ihm ins Gesicht zu schlagen, zu schreien oder Gott weiß was zu tun. Dass Sie nicht daran denken, so schnell wie möglich in Ihr
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