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Heiße Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Heiße Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Heiße Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Tran Arnault
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schwarz und blond. Sie öffnet sich so, dass alle gut sehen können. Die Gruppe mustert die beiden begehrenden Geschlechter, die dasselbe verheißen. Eine Frau streckt die Hand aus, greift die Rute und gleitet langsam an ihr auf und ab. Ein Tropfen tritt aus der Spitze, und sie führt ihn an ihre Lippen. Ihr Nachbar tritt ebenfalls aus dem Schatten hervor und zielt mit dem Billardqueue. Trotz der vorgerückten Stunde, trotz der Wärme beherrscht er das Spiel perfekt. Ein einziges Detail, irgendetwas an seinem ausdruckslosen Gesicht wirkt irritierend: Sein linkes Ohrläppchen fehlt.
    »Spreizt ihre Beine.« Er sagt das ganz ruhig. Auch seine Miene wirkt ruhig.
    Zwei Männer führen seinen Befehl aus. Von beiden Seiten des Spieltischs drücken sie die Schenkel weit genug auseinander, sodass die Öffnung vollkommen freiliegt. Der Spieler nähert sich mit dem Billardstock, spielt einen Augenblick mit dem Kettchen, das um ihre Taille glitzert, und lässt den Queue über ihr rosiges, gespreiztes Geschlecht gleiten. Es erbebt. Sprachlose Zuschauer. Nur die Frau beschleunigt die Bewegung ihrer Hand und entlockt dem Jungen ein Stöhnen. Anschließend beugt sich der Spieler nach vorn, positioniert sich genau zwischen den Beinen, lässt mehrfach den Stock zwischen Zeige- und Mittelfinger hin und her gleiten, richtet sich erneut auf, um den Queue mit etwas Spucke noch besser vorzubereiten, beugt sich wieder vor, zielt und trifft.
    Das Sperma quillt im selben Augenblick hervor, in dem das Mädchen einen durchdringenden Schrei ausstößt.

III
    Der Bruch

Ich mache Station auf einer Insel. Ich, die das Meer nicht sonderlich mag. Die ich mich nur wohlfühle, wenn ich festen Boden unter den Füßen spüre, wie alle, die nicht richtig schwimmen gelernt haben und weder die Bewegungen noch die gleichmäßige Atmung einigermaßen beherrschen. Ich komme zurecht, schwimme aber nie zu weit raus. Sobald meine Zehen keinen Halt mehr finden, werde ich etwas unruhig und kurzatmig. Es scheint mir unnatürlich, Mund und Augen unter Wasser zu tauchen, mein Herz beginnt zu hämmern. Die Legende von einer angeborenen Veranlagung ist mir fremd. Ich finde es faszinierend, anderen dabei zuzusehen, wie sie tauchen, durch das Wasser gleiten und sich amüsieren. Wie jemand, der keine Noten lesen kann, jeden Musiker bewundert, auch wenn er ein Laie ist.
    Die Insel ist das Ergebnis einer Katastrophe. Ein abgespaltenes Stück Erde. Obwohl sie groß ist, sogar so groß, dass das Meer nicht mehr zu sehen ist, bin ich mir ihrer Grenzen bewusst. Die Insel hält mich fest. Es ist, als wollte sie mich nicht fortlassen. Im Grunde weiß ich, dass ich ihr entkommen kann, aber irgendetwas in meinem Inneren sagt mir, dass ich kämpfen muss.
    Ich schaue das Meer nur gern an. Ich kneife so lange die Augen zusammen, bis der Himmel verschwindet und eine Gestalt entsteht.

Zimmer Nummer 13
    Samstag, 12. September, 23 Uhr 38
    Zimmer 13, hat man an der Rezeption gesagt. Am Ende des Gangs in der zweiten Etage. Im Fahrstuhl denken Sie nur an morgen, Sie werden die Fähre nehmen und gleich danach den ersten Zug, um zu D. zurückzukehren. Sie stellen sich vor, was Sie mit dem Geld anstellen werden, das Sie verdient haben. Selbst die Zimmernummer bereitet Ihnen keine Sorgen. Sie fühlen sich leicht und entschlossen zugleich: Vielleicht empfinden Sie sogar Lust. Die letzte Kundin wird nichts zu beanstanden haben. Dass Sie nichts von ihr wissen, weder über ihren Körper noch über ihre Wünsche, erregt Sie merkwürdigerweise stärker als bei den letzten Malen.
    Sie stoßen die Tür auf, die nur angelehnt ist. Sie sehen und hören nichts. Nur das Licht der Straßenlaternen fällt durch die nackten Fenster herein. Das leise Knarren des Sessels, der in der Mitte vor den Fenstern steht, verrät Ihnen, dass die Person Sie dort erwartet. Schweigend. Umso besser. Diejenigen, die nicht plappern, die Ihnen die Initiative überlassen, sind Ihnen lieber. Selbst, wenn sie Ihnen am Schluss ihre Vorlieben verraten. Nachdem sich Ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, bemerken Sie den Kleiderhaufen neben dem Sessel. Sie entledigen sich ebenfalls Ihres Mantels sowie des Kostüms, unter dem Sie nichts anhaben.
    Sie sagen: »Ich werde Sie streicheln. Ich will Sie streicheln.«
    Die Flamme eines Feuerzeugs. Die Verzierungen oberhalb der Sessellehne.
    Sie fahren fort: »Darf ich? Sie möchten nicht reden? Ich verstehe das als Einwilligung.«
    Sie nähern sich ihr, bleiben einen Augenblick hinter
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