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Heiße Kuesse im Paradies

Heiße Kuesse im Paradies

Titel: Heiße Kuesse im Paradies
Autoren: Thea Devine
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sich nicht mehr zurecht.
    Er mochte mich, weil ich ein wandelndes Beispiel für die Vorteile des Landlebens war. Eine Frau vom Land gibt nicht viel Geld für Dinge wie Kleidung, Make-up und Schmuck aus.
    Es gibt Männer, denen diese Vorstellung gefällt.
    Doch dann fing ich an, mir neue Kleider zu kaufen. Eddie war durcheinander. Ich war zwar noch dieselbe, doch
    gleichzeitig war ich auffälliger. Wir stritten viel darüber. Er wollte tatsächlich, dass ich wie seine Mutter bin. Ich sollte ihm ein behagliches Zuhause schaffen und nichts von dem, was er tat, je in Frage stellen. Das habe ich lange Zeit nicht getan. Und als wir keine Kinder bekamen, habe ich auch in dem Punkt nachgegeben. Er wollte keine Kinder adoptieren. Entweder eigene oder gar keine."
    "Das muss sehr hart für dich gewesen sein", meinte Carrie und drückte ihre Hand. "Jetzt ist es vorbei", sagte Jeannie.
    "Endlich habe ich meinen Stil gefunden und Rückgrat gezeigt.
    Ich habe herausgefunden, dass mich die Männer genau so mögen, wie ich jetzt bin. Und Eddie ist nicht mein Ein und Alles, wie ich früher geglaubt hatte. Ich dachte, kein anderer könnte mich je lieben." Ihre Stimme wurde brüchig. "Das Traurige bei der ganzen Geschichte ist, dass Eddie mich überhaupt nie geliebt hat."
    Mit Tränen in den Augen schaute Carrie zu Hugh, als wollte sie sagen: siehst du? Verstehst du jetzt?
    "Du hast ihn lange geliebt", meinte Hugh. "Du hast es versucht." Er sah zu Carrie. "Aber trauriger wäre es gewesen, wenn du es nie versucht hättest."
    Es gelang ihnen allen, ein wenig Schlaf zu finden. Jeannie nahm das Gästezimmer, und Carrie machte es sich auf der Couch bequem. Am Morgen brachte Hugh sie nach Hause, damit sie sich umziehen konnte, doch lehnte sie sein Angebot ab, sie in die Stadt zu fahren.
    Wie gefährlich konnte Eddie schon sein? Er war zwar
    unberechenbar, aber nicht dumm. Jeannie würde wie üblich zur Arbeit gehen, und um alles Weitere würde sich der Anwalt kümmern.
    Nichts würde passieren.
    Carrie wurde ziemlich rasch eines Besseren belehrt, als sie nach der Arbeit bei Longford's die Reifen ihres Motorrads aufgeschlitzt vorfand. Es war nicht zu ignorieren: Eddie meinte es ernst. Er hatte es auf diejenigen abgesehen, die er für das Ende seines angenehmen Lebens verantwortlich machte - und da stand Carrie an erster Stelle.
    Hugh fuhr Carrie nach Hause. Das war zwar absolut gegen ihren Willen, aber er war nun einmal der Erste gewesen, den Henry Longford angerufen hatte.
    "Na ja, ich habe ihm gesagt, er soll mich sofort benachrichtigen, falls es Ärger gibt", verteidigte sich Hugh.
    "Jetzt reg dich ab."
    "Ich brauche dich nicht", zischte sie mit
    zusammengebissenen Zähnen. "Ich werde mit dieser Sache allein fertig."
    "Verdammt, aber ich brauche dich, und falls sich Eddie Gerardo als Axtmörder entpuppt, will ich es nicht als Letzter erfahren. Bleib ruhig, bis wir sichergestellt haben, dass bei deinem Haus alles in Ordnung ist."
    "Denkst du, er weiß, dass Jeannie bei dir ist?"
    "Nein, wahrscheinlich nimmt er an, dass sie bei dir ist."
    Oje. Zum ersten Mal bekam Carrie ein wenig Angst.
    Hugh lenkte seinen Pick-up den unbefestigten Weg hinunter und bremste scharf.
    Jemand war hier gewesen - Eddie.
    Carrie saß erstarrt da, unfähig, das Ausmaß der Zerstörung zu begreifen. Er hatte an der Vorderseite des Hauses sämtliche Fenster eingeschlagen, die Verandamöbel kurz und klein geschlagen, ihren provisorischen Schreibtisch, sogar das Vogelhaus am nahe gelegenen Baum. Außerdem hatte er die Pflanzen, die vom Verandadach herunterhingen, zu Boden geschleudert und Mist auf dem Boden verstreut. Und er hatte die Telefonleitung gekappt.
    Hugh griff zu seinem Piepser und bat seinen Vater um einen Rückruf. Kurz darauf klingelte Hughs Handy.
    "Carries Haus ist ein Chaos", sagte Hugh. Ich brauche Alden hier, damit er die Fenster wenigstens notdürftig repariert. Und den Sheriff. Um den Rest kümmere ich mich. Ja, ich vermute, dass Eddie das war. Jemand hat auch Carries Reifen aufgeschlitzt." Er schaltete das Telefon aus. "Old Man hat CB-Funk. Er wird den Sheriff schnell erwischen, ganz egal, wo der steckt. Bis er kommt, können wir sowieso nichts unternehmen."
    Allerdings fielen ihm schon einige Dinge ein, die er mit Eddie Gerardo anstellen würde, wenn er ihn in die Finger bekäme.
    Carrie hatte die ganze Zeit kein Wort gesagt. Was gab es da auch zu sagen? Sie alle hatten Eddies Wut unterschätzt. Heute hatte er sich das günstigste Ziel ausgesucht.
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