Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiße Kuesse im Paradies

Heiße Kuesse im Paradies

Titel: Heiße Kuesse im Paradies
Autoren: Thea Devine
Vom Netzwerk:
..." Sie hielt das Telefon so, dass er mithören konnte.
    "Jeannie, habe ich dich richtig verstanden, dass du Eddie verlassen hast? Was ist passiert?"
    "Ich habe Schluss gemacht, und jetzt weiß ich nicht, was er tun wird. Er wollte mir nicht mehr zuhören, wollte keine Vernunft annehmen ... und am schlimmsten ist, dass er dir die Schuld an allem gibt."
    Das hatte Carrie noch gefehlt. Benommen ließ sie den Hörer sinken. "Ich habe das angerichtet. Eddie hat Recht. Ich trage die Schuld an allem. Wenn ich nicht zurückgekommen wäre, wenn ich nicht..."
    Weiter kam sie nicht, da Hugh ihr Gesicht an seiner Schulter barg. "Nicht, Carrie. Tu dir das nicht an. Das geht doch schon seit Jahren so. Wir haben ihr immer gesagt, dass ..."
    Sie weinte, ohne zu wissen, ob es um Jeannie, um ihrer selbst willen oder um ihre Mutter geschah. Sie weinte und konnte nicht mehr aufhören. Hugh hielt sie in den Armen und strich ihr über die Haare. Alles kam heraus, der ganze Kummer über die verpassten Chancen, über das Scheitern von Jeannies Ehe, über ihre widersprüchlichen Gefühle für Hugh.
    Doch sie konnte sich den Luxus der Tränen nicht erlauben, jedenfalls nicht lange. Sie löste sich von ihm und ging in die Küche, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen.
    "Komm, wir fahren zu mir", sagte Hugh.
    Das war genau das, was sie tun mussten.
    Nach dem Aufruhr ihrer Gefühle und dem Schmerz kam es Carrie sehr seltsam vor, Old Mans Maus mitten in der Nacht zu betreten, denn jetzt würde sie es mit neuen Augen sehen. Und nach den Wahrheiten dieses Abends wollte sie gar nicht mehr wissen, was hätte sein können, was für ein Zuhause sie hätte haben können und was ihr alles entgangen war.
    Es war ein großes, gemütliches Haus mit einer
    geschlossenen Veranda, einem geräumigen Wohnzimmer
    voller Bücherregale, Zeitschriften, Musik, Spielen, bequemen Sesseln und Sofas, Tische mit verschiedenen Höhen und Leselampen.
    "Nun, Carrie", begrüsste Old Man sie. "Du bist also gekommen." Nach Hause - die Worte hingen unausgesprochen in der Luft.
    "Ich habe mir Sorgen um Jeannie gemacht", erklärte sie.
    "Sie wird schon wieder", meinte er beruhigend. "Wir haben unseren Anwalt angerufen. Wir werden eine gerichtliche Verfügung erwirken. Alles sieht schlimmer aus, als es ist."
    "Aber Eddie fragte mich, mit welchem Voodoo-Zauber ich Jeannie verhext hätte."
    "Dagegen gibt es kein Gesetz", erwiderte Old Man. "Setz dich, Carrie. Du wirkst erschöpft."
    "Ja, das bin ich auch." Sie sank auf die Couch. Jeannie war in der Küche und beriet sich mit Hugh, der gleichzeitig telefonierte.
    Sie brauchen mich dort nicht, dachte Carrie. Und Eddie würde nichts Drastisches unternehmen, wie zum Beispiel auf sie losgehen. Er war immer bloß ein Großmaul und Angeber gewesen. Trotzdem hatte er Jeannie zu Tode geängstigt.
    Außerdem gab es einen Teil in ihm, der schon immer leicht außer Kontrolle geraten war. Und jetzt, nachdem Jeannie ihm in jeder Hinsicht alles genommen hatte, was würde er da unternehmen?
    "Jeannie wird hier schlafen", sagte Old Man. "Du kannst auch gerne hier bleiben, bis die Lage sich beruhigt hat."
    "Oder ich bleibe bei ihr", schlug Hugh vor, als er zurück ins Zimmer kam. "Vielleicht ist das noch die beste Lösung."
    "Ich hätte nichts dagegen, nach meiner Meinung gefragt zu werden", warf Carrie gereizt ein,
    "Du hast bereits gezeigt, dass du momentan nicht imstande bist, eine Ware Entscheidung zu treffen", sagte Hugh. "Ich finde, wir sollten heute Nacht alle hier bleiben und abwarten, was morgen passiert."
    Jeannie kochte Kaffee, und dann versammelten sich alle um den Spieltisch, der in einer Ecke des Wohnzimmers stand.
    "Ich habe keine Ahnung, woher ich den Mut genommen habe", berichtete Jeannie und hielt ihre Kaffeetasse fest umklammert. "Ich glaube, es lag daran, dass ich gesehen habe, wie Carrie an die Dinge heranging. Sie handelte und schaffte sich Möglichkeiten, mit denen man gar nicht gerechnet hatte.
    Ich fürchte, ich habe meine Möglichkeiten nur vertan. All die Nächte, in denen ich auf Eddie gewartet habe. All die Tage, an denen ich darauf gewartet habe, dass etwas geschieht. Aber es geschah nie etwas. Alles bleibt beim Alten. Eddie und ich sind Zimmergenossen. Ich bin für ihn ein Möbelstück, etwas, das er zur Verschönerung in sein Haus stellt.
    Als ich dann anfing, mein Aussehen zu verändern, warf ihn das aus dem Gleichgewicht. Es war, als hätte ich die Möbel ohne seine Erlaubnis umgestellt. Plötzlich fand er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher