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Heiße Kuesse im Paradies

Heiße Kuesse im Paradies

Titel: Heiße Kuesse im Paradies
Autoren: Thea Devine
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Gefühlen, die sie plötzlich wie ein Blitz aus heiterem Himmel trafen.
    Sie nahm die Sonnenbrille ab und schaute Hugh mit ihren hellblauen Augen scharf an. "Hallo, Hugh."
    "Hallo, Carrie", erwiderte er kühl.
    "Du bist noch immer hier, wie ich sehe."
    "Du auch."
    Damit hatte er Recht, wie Carrie zugeben musste. "Die Welt ist eben klein."
    Es hatte keine dreißig Sekunden gedauert. Hugh verspürte den Wunsch, sie zu schütteln. Sie ging an ihm vorbei in den Laden, und nach einem kurzen Moment drehte Hugh sich um und beobachtete sie durch die Fliegentür.
    Es war ein riesiger altmodischer Drugstore, der von Pizza bis Shampoo, Zeitungen, Lebensmitteln, Milch, Saft, Soda, Bier und Taschenbüchern alles führte. Carrie suchte sich Sachen zusammen, die für mindestens einen Monat reichten: Eis, Kaffee, Mineralwasser, Suppe, Dosengemüse, Batterien, Brot, Aufschnitt.
    "Carrie Spencer!" Bob Verity kam hinter dem Tresen hervor. "Wie geht es dir?"
    Sie richtete sich mit zwei Kekstüten in der Hand hinter einem der Regale auf. Wer ist das? fragte sie sich. Oh, gütiger Himmel - Bob Verity ... dreißig Pfund schwerer. "Mir geht's gut, Bob. Und dir?"
    Er nahm ihr die Kekse ab und legte sie zu den anderen Sachen auf den Tresen. "Nicht schlecht. Bleibst du länger?"
    "Ich brauche ein bisschen Erholung", antwortete sie fröhlich und stellte ein großes Glas Erdnussbutter und eine Schachtel Cracker auf den Stapel. "Es ist ein Dschungel da draußen."
    "Wem sagst du das! Machst du Urlaub?"
    "So ähnlich", antwortete sie vorsichtig. Bob war schon immer das Klatschmaul der Stadt gewesen. Wenn man wollte, dass sich eine Neuigkeit rasch verbreitete, brauchte man nur zu Bob zu gehen. "Hast du die Lokalzeitung von dieser Woche?"
    "Es ist Samstag, Carrie. Gewöhnlich sind die schon Freitagmittag ausverkauft. Vielleicht habe ich hier aber noch ein Exemplar." Er bückte sich hinter den Tresen, um nachzuschauen.
    "Die Sommergäste können doch noch nicht alle da sein", meinte sie und nahm einen Liter Milch und einen großen Plastikkanister Saft aus dem Kühlschrank.
    "Na ja, ein paar sind schon hier gewesen, um ihre Zeitung vorzubestellen. Und jetzt du. Es ist lange her."
    "Ja."
    "Seit dem Tod deiner Mutter."
    "Ich weiß." Carrie legte ein Paket Butter und einen Laib Brot zu den Sachen. Sie würde morgen früh getastetes Brot essen. Ihre Mutter hatte ihr morgens immer Toast gemacht.
    Woher kam jetzt diese Erinnerung? Lass das, ermahnte sie sich. Sie wollte nicht über sie reden, oder darüber, wie lange das alles her war.
    "Ich fand immer, du hättest das Haus vermieten sollen."
    "Das brauchte ich nicht", erwiderte sie in neutralem Ton.
    "Und jetzt?"
    "Ich habe Urlaub. So, ich denke, das war's für heute."
    "Sicher." Bob begann, ihre Einkäufe einzutippen.
    Hugh lehnte an der Wand, als sie mit drei Taschen auf jedem Arm den Laden verließ.
    "Brauchst du Hilfe?"
    "Musst du jetzt schon für ein Trinkgeld arbeiten?"
    "Ich arbeite wenigstens. Und du?"
    Das saß. Den Leuten hier konnte man nur schwer etwas vormachen. Aber Carrie brauchte Zeit, um sich eine
    vernünftige Geschichte auszudenken.
    "Ich mache Urlaub von der Großstadt und dem Superjob.
    Weißt du das nicht? Ich habe die Neuigkeit doch extra in der Zeitung inseriert. Wie dem auch sei, es gibt keinen Grund zur Beunruhigung - ich werde dich nicht wieder sehen müssen, und du mich nicht."
    "Darauf würde ich mich nicht verlassen", murmelte er.
    "Ich schon."
    "Wir werden uns wieder sehen, das sage ich dir, Carrie."
    "Nicht mehr in diesem Leben", konterte sie und verstaute die Einkäufe im Wert von vierzig Dollar in ihren Satteltaschen.
    "Möglicherweise schon an diesem Wochenende", meinte er, als sie ihren Helm aufsetzte und den Motor der Harley anließ.
    "O nein, Hugh McKelvey. Das Letzte, woran ich an diesem Wochenende denken werde, bist du." Damit schob sie ihr Motorrad aus der Lücke zwischen den beiden Wagen, gab Gas und verschwand in einer Wolke aus Staub.
    "Ein freches kleines Ding, was?", bemerkte Bob hinter der Riegentür. "Sie war seit Jahren nicht mehr hier in der Pond Road."
    "Ich weiß."
    "Wenn sie das Haus sieht, fällt sie um."
    "Na, wenigstens habe ich das Dach in Stand gehalten", sagte Hugh.
    "Ich habe ein paar Kids angeheuert, jeden Winter den Schnee herunterzufegen. Davor habe ich es für ihre Mutter gemacht, in dem Jahr, bevor sie starb. Aber das ist auch schon alles. Für die Strom-und Wasserleitungen verbürge ich mich nicht. Hoffentlich erinnert sie sich daran, wie das
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