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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht
Autoren: Sandra Marton
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Ende der Straße gibt es nur die Ranch, und auf der bist du nicht willkommen.“
    Bebé stampfte mit einem Huf und warf den Kopf zurück. Alyssa beugte sich vor und beruhigte ihn.
    „Du hast ein fähiges Händchen. Vor allem mit Hengsten.“
    Sie errötete. Mindestens ein halbes Dutzend Entgegnungen fielen ihr ein. Sie nutzte keine davon. „Woher wusstest du, dass ich um diese Zeit ausreite?“
    „George war sehr kooperativ.“
    „Der alte Narr. Was willst du hier, Hoheit?“
    Ja, was? Warum er hier war, wusste Lucas. Wegen eines sauberen Finales. Nur nachdem er Alyssa gesehen hatte, wusste er nicht mehr genau, was das bedeutete.
    Während des Flugs hatte er sich überlegt, was er ihr sagen wollte. Dass er nämlich genau wusste, dass sie nie etwas Echtes für ihn empfunden hätte. Dass sie nur bei ihm geblieben war, um zu bekommen, auf was sie es von Anfang an abgesehen hatte. Seine eigene Unterlassungssünde würde er elegant umgehen.
    Als er nicht antwortete, musterte sie ihn kalt. „Ich werde den Besitz nicht aufgeben.“
    „Den will ich gar nicht.“
    „Was willst du dann? Antworte. Ich kann nicht ewig hier stehen, es wartet Arbeit auf mich.“
    „Davon habe ich gehört. Du stellst Pferde unter und trainierst sie.“
    „George redet zu viel.“
    Der Prinz lächelte. Sie hasste dieses Lächeln. So selbstherrlich, so überlegen.
    „Ja, ich trainiere Pferde. Keine Andalusier wie deine. Aber manche Leute legen eben mehr Wert auf Qualität als auf einen Stammbaum.“ Das zielte unter die Gürtellinie. Seine Pferde waren allesamt großartige Tiere. Das wusste sie, einige von ihnen hatte sie selbst geritten.
    „Du hast Bebé.“
    „Deiner Meinung nach ein Tyrannosaurus.“
    Der spanische Prinz lächelte noch immer. „Ein Brontosaurus. Aber vielleicht habe ich vorschnell geurteilt. Er ist ein edles Tier, jetzt, wo ich ihn genauer betrachte.“
    „Gib dich nicht so großmütig.“
    „Ich bin nicht großmütig, sondern ehrlich. Schönheit, Mut, Herz und Intelligenz. Das sind Qualitäten, die ein Mann …“ Lucas verstummte mit gerunzelter Stirn. Sprachen sie noch über Pferde? Und was war aus seiner wohl überlegten Ansprache geworden?
    Na schön, er hatte ihr eine Ehe aus pragmatischen Gründen vorgeschlagen. Betont, wie viel sie teilten. Und darauf hingewiesen, dass sie mit einer Heirat auch den Vertrag erfüllten und sie ihr Land zurückbekäme. Wer konnte ihr also verübeln, dass sie ihn stehen ließ, als sie erfuhr, dass es keinen Ehevertrag mehr gab?
    Wer konnte ihr verübeln, dass sie ging, als sie ihn bei seiner Lüge ertappte?
    Nein, er konnte ihr nichts vorwerfen, außer dass sie sein Herz gebrochen hatte. Wusste sie denn nicht, dass er sie liebte? Sie anbetete? Dass sein Leben ohne sie sinnlos war?
    Fühlte sie denn nicht ebenso?
    Er wusste, dass sie das Gleiche fühlte. Bei jedem einzelnen Liebesspiel hatte sie sich ihm bedingungslos hingegeben, anders als alle Frauen zuvor. Ohne Herz konnte man nicht so lieben.
    Der Hengst schnaubte ungeduldig. Auch Lyssa verlor die Geduld. Lucas sah, dass sie genug hatte von seiner Dummheit.
    Er auch.
    „Auf Wiedersehen, Hoheit.“
    Sie kickte dem Hengst die Fersen in die Seiten. Lucas’ Hand schoss vor und griff nach den Zügeln.
    „Komm von dem Pferd runter.“
    Sie lachte laut. Lachte! Verflucht, er war nicht den weiten Weg hierhergekommen, um sich von ihr auslachen zu lassen!
    „Ich sagte …“
    „Ich bin nicht taub. Allerdings schlage ich vor, du lässt die Zügel los, sonst werde ich …“ Sie schrie, als Lucas sie unsanft vom Pferd zog. „Lass mich sofort los! Was bildest du dir ein! Verflucht, Lucas!“
    „Verflucht sollen wir beide sein, wenn wir uns weiterhin selbst und einander belügen!“
    „Ausgerechnet du redest von Lügen?“ Alyssa warf den Kopf zurück, ihre Augen blitzten. „Du bist der größte Lügner von allen!“
    Lucas stellte sie auf die Füße. „Ich gebe zu, ich hätte dir sagen sollen, dass der Vertrag keine Gültigkeit mehr besitzt, aber …“
    „Aber du musstest natürlich deinen Willen durchsetzen. Du wolltest eine Ehefrau, und ich war verfügbar.“
    „Das glaubst du doch selbst nicht.“
    Sie glaubte es wirklich nicht. Es ergab keinen Sinn. Lucas Reyes konnte jede Frau haben. Aus Hunderten von Frauen hätte er sich eine aussuchen können. Und damit stieß sie an die Frage, die sie Nacht für Nacht wach hielt.
    „Warum sonst hättest du die Wahrheit vor mir verheimlichen sollen?“
    Lucas holte Luft und stieß
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