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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht
Autoren: Sandra Marton
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schnaubte, und Alyssa streichelte seinen Hals. „Natürlich, du bist auch das Beste für mich.“
    Ja, es ging wieder bergauf, das Leben wurde mit jedem Tag besser. Jetzt musste sie nur noch aufhören, unablässig an den erbärmlich arroganten spanischen Prinzen zu denken. Sobald sie aufhörte, an all die Dinge zu denken, die sie ihm noch hätte sagen sollen, ginge es ihr garantiert besser.
    Denn aus einem anderen Grund dachte sie ganz bestimmt nicht an ihn.
    Zufällig hatte sie gestern gehört, wie Davey George fragte: „Was ist eigentlich mit Alyssa los?“
    Sie hörte das Geräusch von Georges Kautabak, der auf den trockenen Boden aufschlug, und dann sagte er, nun, er sei nicht sicher, aber er könne sich denken, dass es vielleicht mit diesem Typen aus Spanien zusammenhinge. Dass sie den Spanier vermisse.
    „Ich vermisse den Typen aus Spanien nicht.“ Mit diesen Worten trat sie in das Blickfeld der beiden. „Habt ihr nichts anderes zu tun, als hier herumzusitzen und zu klatschen?“
    Später hatte sie sich mit einem Apfelkuchen zum Dessert entschuldigt. Schließlich konnte George nichts dafür, dass er dachte, sie würde Lucas vermissen. Woher sollte er auch wissen, wie sehr sie Lucas hasste. Ihn verabscheute. Ihn nie wiedersehen wollte.
    Plötzlich schimmerten ihre Augen feucht. Alyssa blinzelte. Da kündigte sich wohl eine Erkältung an. Etwas anderes konnte es nicht sein. Ausgerechnet jetzt, wo heute Nachmittag noch zwei Pferde ankommen sollten.
    Entschieden führte sie Bebé hinaus in den frühen Augustmorgen für den täglichen Ausritt. Sechs Uhr früh, und die Hitze lag bereits in der Luft. Na, Texas eben, dachte Alyssa und schwang sich auf Bebés Rücken.
    Auf der Ranch in Monroy war jetzt schon Mittag. In Marbella auch. Es wäre warm, aber der Wind vom Meer brächte etwas Kühlung, die Bäume spendeten Schatten.
    Und wen kümmerte das!
    Hitze oder keine Hitze, sie zog Texas vor! Hier waren die Menschen ehrlich. Mit Ausnahme von Thaddeus, der ihr angeboten hatte, die Ranch zu kaufen. Damit Alyssa ganz von vorn anfangen könne. Dass er das Land sofort an den Bauunternehmer weiterverkauft hätte, vergaß er natürlich zu erwähnen.
    Ihre Mutter musste man wohl auch ausschließen. Genau wie Aloysius. Die beiden hatten ihr die schrecklichste Lüge überhaupt aufgetischt. Obwohl, im Nachhinein verstand sie es sogar.
    Ob nun richtig oder falsch, die beiden hatten aus Liebe gelogen. Man musste sich ja nur ansehen, was sie aus Liebe getan hatte.
    Nein. Nicht Liebe. Sie hatte Lucas nie geliebt. Wenn man es genau betrachtete, gehörte auch sie zu den Lügnern. Aber eine Frau brauchte schließlich eine Rechtfertigung, wenn sie ihre Unschuld an einen kaltherzigen Fremden verschleuderte.
    Bebé schnaubte. Alyssa auch.
    Sie lehnte sich über seinen Hals. „Du bist meine einzige wahre Liebe“, flüsterte sie dem Pferd ins Ohr und trat leicht in seine Seiten, damit er sich in Bewegung setzte.
    Im vollen Galopp milderte sich ihre Spannung. Sie gehörte hierher, auf dieses Land, auf ihr eigenes Pferd. Nicht in das Bett eines Mannes, der noch nicht einmal so tat, als würde er sie lieben. Nicht, dass sie sich das gewünscht hätte …
    Weiter hinten auf der Straße flimmerte etwas schwarz in der Morgenluft. Ein Bulle, der von einer Weide entlaufen war? Ein Pferd?
    Nein, ein Geländewagen. Groß, schwarz und glänzend. Er stand quer auf der Straße, und der Fahrer, dieser Trottel, lehnte an der Motorhaube.
    Alyssa zog die Zügel an. Bebé schnaubte unwillig. Er mochte es nicht, seinen morgendlichen Ausritt wegen eines Fremden zu unterbrechen, und Alyssa passte es ebenso wenig.
    O Himmel!
    Selbst auf die Entfernung hin bestand kein Zweifel an der Identität des Mannes. Dieses „Mir-gehört-die-Welt“-Auftreten. Die vor der Brust verschränkten Arme. Die stolze Kopfhaltung.
    Der spanische Prinz war zurückgekommen.
    Zuerst wollte Alyssa Bebé herumreißen, doch das wäre feige. Sie könnte ihn natürlich auch antreiben, auf den Wagen zuzuhalten.
    Vorbei käme sie allerdings nicht an dem Vehikel. Und so reizvoll die Idee auch sein mochte, den arroganten Prinzen wie beim ersten Mal umzureiten, so wenig Reiz besaß die Vorstellung, eine Weile hinter Gittern zu sitzen. Das war Lucas Reyes nicht wert.
    „Komm, mein Süßer“, flüsterte sie Bebé zu und lenkte den Hengst in langsamem Schritt auf Lucas zu.
    Direkt vor ihm hielt sie an. „Das ist Privatbesitz.“
    „Nein, ist es nicht“, entgegnete er höflich.
    „Am
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