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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht
Autoren: Sandra Marton
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Texas?“
    „Warum sollte ich?
    „Na, ich weiß nicht. Hört sich so an.“
    „Ich habe da eine Frau getroffen.“
    Endlich sprach er aus, was seit Wochen an ihm nagte.
    Nicolo sah zu Damian. Du bist jetzt an der Reihe, sagte der Blick.
    Damian seufzte ergeben und räusperte sich. „Und?“
    „Und nichts.“ Lucas drehte die Flasche zwischen den Fingern. „Vor zwei Monaten habe ich in Texas eine Frau getroffen. Mehr nicht.“
    „Mehr nicht. Du hast sie also vor zwei Monaten getroffen, und jetzt hoffst du, dass du nie wieder nach Texas musst“, rekapitulierte Damian.
    „Verdammt richtig!“
    „Hat diese Frau auch einen Namen?“
    „Alyssa. Alyssa Montero McDonough. Wisst ihr was? Vergesst einfach, dass ich etwas gesagt habe. Die Lady ist Geschichte. Sie bedeutet mir absolut nichts.“
    „Na dann …“
    „Mein Großvater hat mich hereingelegt, indem er sagte, er wolle eine Stute kaufen. Bis sich dann herausstellte, dass er mir eine Braut kaufen wollte.“
    Damian öffnete den Mund, aber Nicolo trat ihn unter dem Tisch ans Schienbein. Also schwieg er.
    „Ich bin natürlich kein Volltrottel“, fuhr Lucas auch schon fort. „Ich lasse mich nicht in eine Ehe hineinmanövrieren. Das habe ich Alyssa auch gesagt. Die ganze Zeit, auch in Spanien.“
    Dieses Mal trat Damian Nicolo.
    „Allerdings habe ich ein paar idiotische Dinge getan. Unglaublich idiotische Dinge.“ Lucas sah auf, forderte die beiden heraus, einen Kommentar zu wagen. „Und zuletzt machte Felix eine Bemerkung, die er besser unterlassen hätte, und die betreffende Lady rauschte mit wehenden Fahnen davon.“
    Die Freunde warteten. Als nicht mehr kam, hakte Nicolo nach: „Die Lady ist also zurück nach Texas gegangen?“
    Lucas nickte.
    „Und du hast gedacht, Gott sei Dank!“
    „Natürlich.“
    „Aber du hast es ihr nie ins Gesicht gesagt.“
    „Nein.“
    Wieder Schweigen. Nun musste Damian den Gang auf das immer dünner werdende Eis wagen.
    „Deshalb bist du also in dieser Laune?“
    „Welche Laune?“, fuhr Lucas auf und zuckte dann mit einer Schulter. „Vielleicht. Schon möglich. Sie hat mir einen Korb gegeben, und ich hatte nie die Möglichkeit …“
    „Ihr deine Meinung zu sagen.“
    „Richtig.“
    Wieder sahen Nicolo und Damian sich an.
    „Weißt du“, begann Nicolo vorsichtig, „nicht, dass es mich etwas anginge, aber dir fehlt ein sauberes Finale.“
    Lucas sah von einem zum anderen. „Finale?“
    „Ja. Flieg nach Texas. Stell die Lady zur Rede. Sag ihr, was du ihr in Spanien hättest sagen sollen.“
    Lucas malte Kondenswasserkreise mit seiner Bierflasche auf den Holztisch. „Meint ihr?“
    „Sicher“, sagte jetzt Damian. „Geh nach Texas, und sag der Lady, was dir im Kopf herumschwirrt. Richtig, Barbieri?“
    Nicolo nickte knapp. „Ab-so-lut.“
    Ein Muskel zuckte in Lucas’ Gesicht. „Ihr habt recht. Da hätte ich auch selbst draufkommen können. Ich brauche ein Finale. Ich sage Lyssa …“
    „Ich dachte, sie heißt Alyssa.“ Damian wartete auf den Tritt von Nicolo, doch der blieb aus.
    „Ich habe sie Lyssa genannt, als ich noch dachte … egal. Danke für den Rat.“
    „Dafür sind Freunde doch da. Mach dich am besten gleich auf den Weg“, sagte Damian.
    Und dann sahen er und Nicolo Lucas nach, wie er zur Bar hinausmarschierte.
    Nicolo schmunzelte. „Der arme Kerl. Ihn hat’s erwischt!“
    Auch Damian lächelte. „Und wieder scheidet einer dahin!“, sagte er und winkte nach dem Barkeeper, um den Anlass mit einem guten Scotch zu begießen.

13. KAPITEL
    Alyssas Stimmung ließ sehr zu wünschen übrig.
    Harmlos ausgedrückt.
    Tatsächlich war sie übelster, absolut miserabelster Laune. Und dabei bestand überhaupt kein Grund dazu. Das Leben begann nämlich wieder rosig auszusehen.
    Bank und Finanzamt saßen ihr nicht mehr im Nacken. El Rancho Grande gehörte ihr. Sie hatte ganze zwei Minuten mit sich gerungen, ob sie das Angebot des spanischen Prinzen annehmen sollte.
    Wütend presste sie die Lippen zusammen, während sie das Zaumzeug über Bebés massigen schwarzen Kopf zog.
    Selbst zwei Minuten waren noch zu lang gewesen.
    Das Land gehörte ihr. Ohne Aloysius’ Lüge hätte es schon immer ihr gehört. Da machte es gar keinen Unterschied, dass Felix behauptete, Aloysius habe nur das Beste für sie gewollt.
    Das hier war das Beste für sie. Die Ranch, George und Davey, die mit ihr arbeiteten, das halbe Dutzend Pferde, mit denen sie anfangen würde.
    Nicht der spanische Prinz.
    Niemals.
    Bebé
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