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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht
Autoren: Sandra Marton
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du.“
    „Verdammt, Lyssa, du hörst mir nicht zu. Ich wollte, dass du mich heiratest.“
    „ Du wolltest.“ Ihre Stimme zitterte. Lucas versuchte, sie in seine Arme zu ziehen, doch sie entriss sich seinem Griff. Mit hoch erhobenem Kopf und blitzenden Augen funkelte sie ihn an. „ Du wolltest“, wiederholte sie, „und das macht die Lüge annehmbar, nicht wahr?“
    „Du reagierst über.“
    „Du hast gelogen, Lucas. Und genau wie jeder andere kümmert es dich kein bisschen, welche Auswirkungen diese Lügen auf mein Leben haben.“
    „Na schön, ich habe einen Fehler gemacht. Aber das ändert doch nichts daran, dass du glücklich mit mir bist. Dass du mich heiraten willst. Dass wir zusammengehören.“
    Alyssa atmete tief durch, um sich zu beruhigen. „Ist dir je der Gedanke gekommen, dass ich nur so glücklich bin, wie es unter den gegebenen Umständen möglich ist, Hoheit? Dass ich dich bei freier Wahl vielleicht zum Teufel gejagt hätte?“
    „Das meinst du nicht ernst.“
    „Du bist derjenige, der lügt, Lucas. Nicht ich.“
    Ihre Worte trafen ihn wie Ohrfeigen – die er insgeheim begrüßte. Das Land. Die Ranch. Mehr wollte sie nicht. Sie wollte alles, was er ihr geben konnte.
    Aber nicht ihn.
    Als Alyssa ins Haus rannte, ließ er sich Zeit, bevor er ihr folgte. Und als er im gemeinsamen Schlafzimmer ankam und sie in Jeans, T-Shirt und Stiefeln vorfand, da betrachtete er sie und fragte sich, wie er sie je für den Mittelpunkt seines Lebens hatte halten können.
    Was es ihm leicht machte, nach dem Telefon zu greifen und alle nötigen Arrangements zu treffen, um seine Verlobte nach Hause bringen zu lassen.

12. KAPITEL
    Es gab Dinge im Leben, die änderten sich nie.
    New York im August gehörte dazu.
    Die Straßen wurden von Touristen übervölkert. Die New Yorker flohen lieber in die Hamptons oder nach Connecticut. Und diejenigen, die in der Stadt bleiben mussten, hielten sich in Räumen auf, in denen Klimaanlagen wohltuende Erleichterung von der Hitze boten.
    Es sei denn, die Anlage gibt den Geist auf, dachte Lucas grimmig, während er noch eine Runde auf der Laufbahn vom Eastside Club drehte. Schon vor einer Stunde hatte das Gebläse den Dienst quittiert.
    Was ihn nicht aufhielt.
    Seit dem frühen Morgen war er hier. Nach einem Treffen mit einem Investment-Banker hatte Lucas sich überlegt, was er als Nächstes tun sollte.
    Und war hier gelandet.
    Er wischte sich mit dem Handtuch den Schweiß vom Gesicht. Seit zwei Monaten war er nicht mehr in den Staaten gewesen, es gab einfach keinen Grund für eine Reise. Jetzt war er geschäftlich hier, und eine Trainingsrunde im Fitnessclub schien eine gute Idee.
    Lucas knirschte mit den Zähnen. Wem wollte er etwas vormachen? Es hatte drei Gelegenheiten gegeben, zu denen er geschäftlich in die USA hätte fliegen müssen. Drei Mal hatte er die Aufgaben delegiert. Zu viel Arbeit, lautete jedes Mal sein Vorwand. Denn mehr war es nicht – ein Vorwand.
    Gewichte zu stemmen und endlose Runden zu laufen, wenn draußen über dreißig Grad herrschten und hier drinnen wahrscheinlich sogar noch mehr, hielt er auch für keine besonders gute Idee. Es sei denn, man wollte mit einem Herzinfarkt auf der Intensivstation landen.
    Aber das Training verhinderte, dass er an seinen letzten Aufenthalt in Amerika dachte.
    An Alyssa.
    Warum verschwendete er überhaupt seine Zeit mit diesem Unfug? Vor zwei Monaten hatte sie ihn verlassen. Zugegeben, das machte seinem Stolz schwer zu schaffen. Aber ansonsten hatte er sie praktisch schon vergessen.
    Er dachte nie an sie. Nie.
    „ Mierda“, fluchte er und lief in Richtung Umkleidekabine.
    Eine Stunde später saß Lucas frisch geduscht und in lässiger Sommerkleidung in einer kleinen dämmrigen Bar, ein eiskaltes Bier vor sich.
    Er fühlte sich schon besser. Viel besser. Warum war er nicht viel früher darauf gekommen? Herkommen, zum Telefon greifen und herausfinden, ob Nicolo und Damian nicht auch gerade zufällig in der Stadt waren?
    Volltreffer.
    „Reyes, was, zum Teufel, suchst du mitten im August in dieser Betonwüste?“
    Lucas stand auf. Nicolo Barbieri – Prinz Nicolo Barbieri, um genau zu sein – war einer seiner beiden besten Freunde.
    „Nicolo.“
    Sie grinsten einander an, dann umarmten sie sich.
    „Unansehnlich wie immer“, frotzelte Lucas.
    „Dasselbe dachte ich gerade von dir“, kam es prompt von Nicolo. „Mann, tut es gut, dich zu sehen. Wie lange ist das jetzt her? Sechs Monate?“
    „Acht“, ertönte eine
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