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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht
Autoren: Sandra Marton
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sie langsam aus. Ein Mittel, um Zeit zu schinden, das wusste er. Aber mit seiner Antwort lieferte er sich ihr komplett aus. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so verletzlich gefühlt.
    „Siehst du? Du kannst mir keinen anderen Grund nennen. Weil es keinen gibt. Du dachtest, du solltest langsam heiraten, und da war diese … diese gefügige Frau.“
    „Gefügig?“ Er lachte. „Du, amada?“
    „Wie auch immer. Ich war gerade verfügbar, und du …“
    „Und ich“, er umfasste ihr Gesicht und sah ihr tief in die Augen, „habe mich Hals über Kopf in dich verliebt.“
    Alyssa öffnete den Mund, ohne etwas zu sagen. Erstaunlich, endlich einmal sagte er etwas, das sie sprachlos machte.
    „Du siehst so erstaunt aus, chica. Hast du denn nie gemerkt, was mit mir passiert ist?“
    Gott, diese Arroganz! „ Ich soll merken, was mit dir passiert?“
    „Ich liebe dich“, sagte er leise. „Ich bete dich an. Aber ich war zu feige, um es mir einzugestehen. Deshalb klammerte ich mich an diesen Vertrag, um dich in meinem Leben zu halten.“
    Plötzlich brannten Tränen in Alyssas Augen. Aber das durfte sie nicht zulassen. Der Prinz durfte sie nicht weinen sehen. Denn sonst erriet er die Wahrheit – dass sie ihn liebte und nie aufhören würde, ihn zu lieben.
    „Und?“ Sie schluckte hart. „Du liebst mich, und jetzt soll ich wohl sagen, oh, wie wunderbar, ich vergebe dir, weil ich dich ebenfalls liebe?“
    Er lächelte. „Tust du es?“
    „Was? Dir vergeben?“
    „Mich lieben.“
    Zeit, die Welt, das Universum – alles stand still. Alyssa sah in die leuchtenden Augen des spanischen Prinzen, ihres Prinzen, und endlich ließ sie der Liebe, die sie so lange in ihrem Herzen verschlossen gehalten hatte, freien Lauf.
    „Ja“, antwortete sie. „Ja, ich liebe dich. O Lucas …“
    Er zog sie in seine Arme, und sie schmiegte sich an ihn und küsste ihn mit all ihrer Leidenschaft. Vielleicht hätte der Kuss ewig gedauert, wenn nicht …
    … der schwarze Hengst mit einem leisen Wiehern seine Schnauze gegen Lucas’ Schulter gestoßen hätte.
    „Er ist eifersüchtig.“ Lucas lachte.
    „Dazu hat er auch allen Grund.“
    Lucas schlang beide Arme um ihre Hüfte. „Alyssa Montero McDonough, würdest du mir die große Ehre erweisen, meine Frau zu werden?“
    Die Tränen, gegen die Alyssa die ganze Zeit angekämpft hatte, flossen nun doch über ihre Wangen. „Es wird mich mit Stolz erfüllen, deine Frau zu sein, Prinz Lucas.“
    Erst nach einem weiteren langen Kuss schwang Lucas sich auf Bebés Rücken und zog seine novia zu sich aufs Pferd. Eng aneinandergeschmiegt ritten sie in die Schönheit des texanischen Sonnenaufgangs.
    Jeder nannte die Hochzeit eine Märchenhochzeit.
    Die Zeremonie fand auf dem Reyes-Anwesen in Marbella statt, auf einem Hügel über der See. Die Braut trug weiße Spitze und sah atemberaubend schön und der Bräutigam in seinem schwarzen Frack verboten attraktiv aus. Die beiden Trauzeugen jedoch seien fast ebenso attraktiv, meinte Alyssa.
    Die Gäste tanzten viel, der Champagner floss in Strömen, und es gab Hummer und Filet Mignon. Ein Virtuose spielte Flamenco-Gitarre, ein Streichquartett sorgte während des Dinners für dezente musikalische Untermalung, und eine bekannte Rockband spielte am Abend auf. Als die Band vorübergehend von ihrem Stil abwich und Standardtänze anstimmte, tanzte Felix einen Walzer mit der Braut.
    Irgendwann zog das Brautpaar sich unauffällig zurück. Lucas trug seine Braut die Treppe hinauf ins Schlafzimmer.
    Er küsste sie zärtlich und flüsterte ihr süße Worte zu. Dann trat er auf den Balkon, nervös wie jeder Ehemann, der seine Frau zum ersten Mal liebte.
    Denn den gesamten letzten Monat hatten sie getrennt geschlafen. Eigentlich seit drei Monaten, rechnete man die Zeit der Trennung mit hinzu. Doch selbst seit ihrer Versöhnung tauschten sie nur Küsse aus. Tiefe, innige Küsse zwar, die beider Leidenschaft entflammte, aber zu mehr kam es nicht. Das war Lucas’ Idee, sein spezielles Geschenk an sie. Um seine jungfräuliche Braut in der Hochzeitsnacht so zu lieben, als wäre es das erste Mal.
    Von ihrem speziellen Geschenk wusste er nichts.
    Alyssa legte ihr Brautkleid ab und zog das von Hand genähte seidene Nachthemd über, das Dolores für sie gemacht hatte.
    Ihr Gesicht strahlte vor Glück, als sie Lucas’ Namen rief und er sich zu ihr umdrehte. Sein Herz machte einen Sprung, als er seine schöne Frau sah.
    „Ich liebe dich, von ganzem Herzen“, flüsterte
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