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Heiß wie der Wuestenwind

Heiß wie der Wuestenwind

Titel: Heiß wie der Wuestenwind
Autoren: Alexandra Sellers
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einzulassen?
    Yadeth al Najaz lächelte. „Sie verstehen es, zu verhandeln", sagte er mit gespielter Bewunderung.
    Er nickte dem jüngeren Mann zu, der neben ihm stand. Dieser hatte Lisbet vom Taxi abgeholt und sie zu dem Apartment ge bracht. Er ging jetzt ins Nebenzimmer und kehrte kurz darauf mit einem Metallkoffer zurück. Mit einem überlegenen Lächeln öffnete Yadeth al Najaz den Deckel und drehte den Koffer zu Lisbet herum.
    Er war gefüllt mit Banknoten. Sie reagierte nicht.
    „Dieser Koffer enthält eine Million US-Dollar, Miss Raine. Für Sie."
    Sie gab ihre gleichgültige Pose keineswegs auf. „Falschgeld oder echtes", sagte sie lakonisch.
    Er neigte den Kopf, als bewundere er ihren Scharfsinn. „Sehen Sie selbst, es sind alles gebrauchte Scheine."
    Lisbet lächelte wissend und beugte sich vor, um die Scheine zu begutachten. Schließlich lehnte sie sich wieder zurück und machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Was soll ich mit dieser Menge Bargeld anfangen? Die Leute stellen Fragen, wenn man mit einer Wagenladung voller Banknoten in eine Bank kommt."
    „Man wird etwas für Sie arrangieren bei einer hiesigen Bank", erwidert Yadeth al Najaz. „Also, Miss Raine, ich weiß, dass Sie Ihr Handy dabeihaben. Bitte benutzen Sie es."
    Sie sah ihn lange an, ohne etwas zu erwidern, als würde sie sich immer noch gegen sein Anliegen sträuben. Dabei überlegte sie fieberhaft. In ihrer winzigen goldenen Abendtasche befand sich außer dem Handy auch das Übertragungsgerät für das Mikrophon, das unter ihrer Brust auf ihrer Haut klebte. Es war nicht sehr geschickt als Schminkspiegel getarnt.
    Der jüngere Mann saß jetzt neben ihr auf dem Divan. Was würde mit ihr geschehen, falls diese Verräter herausfanden, dass sie ein doppeltes Spiel spielte? Yadeth al Najaz würde vielleicht nicht auf den Gedanken kommen, dass sie seinen Namen bereits wussten. Womöglich würde er glauben, heil aus der Sache herauszukommen, indem er sie tötete und so schnell wie möglich verschwand.
    Wenn sie jetzt versagte, wäre alles umsonst. Die Prinzen wussten zwar Bescheid, was seine Identität betraf, doch sie wussten nicht, was er vorhatte, und sie hatten absolut nichts gegen ihn in der Hand.
    Die Zukunft des Landes lag vielleicht in ihrer Hand.
    Aber auch ihre eigene Zukunft und die von Jafar.
    Lisbet holte tief Luft. „Na schön!" brummte sie unwillig und öffnete ihre Tasche. „Aber fair ist das nicht gerade."
    „Was für ein ausgesprochen britischer Standpunkt, Miss Raine. Das irdische Leben ist selten fair.
    Deshalb verspricht uns die Religfon Gerechtigkeit nach dem irdischen Leben."

13. KAPITEL
    „Ich verstehe nicht", sagte Jafar und blickte von Yadeth al Najaz zu dem Koffer und wieder zurück zu Lisbet. Sie saß mit verschränkten Armen auf dem Sofa und blickte ihn trotzig an. „Was haben Sie hier zu tun, Sadin al Qasr?"
    „Es ist ganz einfach, Eure Exzellenz. Miss Raine hat Sie gegen Bezahlung zu uns gelockt. Nicht wahr, Miss Raine?"
    „Nennen Sie es, wie Sie wollen!" sagte sie verächtlich. „Warum sollten Sie mir eine Million Dollar zahlen für ein Treffen mit Jaf? Man braucht nur zum Hörer zu greifen und einen Termin ausmachen.
    Aber wenn Jaf es glauben möchte, soll er."
    Jafar zog die Brauen zusammen. „Eine Million Dollar? Warum wollten Sie auf diese Weise ein Treffen mit mir organisieren, Sadin al Qasr?"
    „Oh, aber es ging nicht nur um ein Treffen, nicht wahr? Sie waren bereit, ihn in den Ruin zu führen, oder etwa nicht?" sagte der ältere der beiden Männer zu Lisbet.
    „Lisbet?" flüsterte Jafar ungläubig.
    „Glaub, was du glauben willst", sagte sie unwillig. „Und jetzt, kann ich bitte gehen?"
    Sie tat, als wolle sie aufstehen, doch Yadeth al Najaz hielt eine Hand hoch. „Noch nicht, bitte. Sie erkennen Ihre Situation, nicht wahr, Exzellenz. Glaubten Sie, sie liebt Sie? Ich habe diese Liebe gekauft, für eine Million Dollar. Sie haben weit mehr für diese Liebe verschwendet, dessen bin ich sicher."
    Schicksalsergeben warf er die Hände in die Luft. „Aber Frauen haben nun einmal eine launische Natur. Und jetzt haben Sie alles verloren. Wie soll es weitergehen? Miss Raine hat sich diese Frage natürlich auch gestellt. Sie ist eine praktische denkende Frau. Was soll aus ihren wundervollen Juwelen werden? Eine Frau wie sie bringt nicht gern solche Opfer."
    Jafar sah völlig verblüfft drein. „Lisbet, ist das wahr? Aber warum? Ich liebe dich! Ich würde alles für dich tun. Das weißt
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