Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heavy Cross

Heavy Cross

Titel: Heavy Cross
Autoren: Ditto Beth
Vom Netzwerk:
nicht mit zwei Jungs in einer Band sein, deshalb brauchten wir eine Frau. Hannah Blilie hatte in einer Band namens Shoplifting gespielt, die auch bei Kill Rock Stars waren. Außerdem hatte sie in Seattle im Rahmen von »Bands Against Bush« andere Bands und Musiker zusammengebracht, um gegen die US-Regierung zu protestieren. Wir fragten sie, ob sie Lust hätte, bei dieser einen Tour für Kathy einzuspringen. Wie sich herausstellte, hatte Hannah Lust, noch länger zu touren. Und als wir zurückkamen, hatte Kathy beschlossen, wieder zur Schule zu gehen. Nathan und ich waren vollkommen einer Meinung, dass uns höhere Schulbildung nicht interessierte. Mir war das College noch nie wichtig gewesen. Für nichts, was ich tun wollte, hätte ich eine höhere Schulbildung gebraucht. Außer vielleicht, um Friseurin zu lernen, aber wenn ich wollte, würde mir immer noch genug Zeit dafür bleiben. Hannah war gern unterwegs, sie liebte das Leben als Musikerin. Und da feststand, dass Kathy keine plötzliche Kehrtwende vollziehen und wieder zu Nathan und mir auf die MS Unstet aufspringen würde, boten wir Hannah kurz darauf an, als vollwertiges Mitglied bei Gossip einzusteigen. Wenn ich mich um mich selbst kümmern und mein Leben auf die Reihe kriegen wollte, dann brauchte meine Band eine engagierte Schlagzeugerin, die mit uns tourte. Nathan war einverstanden.
    Es ist schon verrückt, wie viele Höhen und Tiefen wir drei – Nathan, Kathy und ich – durchgemacht haben. Obwohl nur Kathy die Musik an den Nagel hängte, war es zu unterschiedlichen Zeitpunkten für uns alle schwer gewesen: die Instabilität, die Geldknappheit und die Ungewissheit, ob jemals etwas daraus werden würde. Es gab auch eine Zeit, in der Nathan kurz davor war, die Band zu verlassen. Er war wegen einer Freundin nach Vancouver gezogen und plante, dort zu bleiben. Kathy und ich beschworen ihn zurückzukommen, denn wir beide hatten keine ausgeprägte visuelle Ader. Es war immer Nathan, der sich um die Grafik und die Plattencover kümmerte. Das war hundertprozentig Nathans Ding. Kathy und ich hatten Mühe, uns etwas einfallen zu lassen, das nicht aussah, als sei ein Erstklässler in einen Topf mit Farbe gefallen. Das war kurz vor dem Erscheinen von Movement . Kathy und ich versuchten irgendwie, es ohne ihn hinzukriegen. Kathy, die in ihrer Kindheit und Jugend nie Geld besessen hatte, steckte all ihre Ersparnisse in unseren Tourbus. Irgendwann begriff Nathan, dass wir die Band nicht aufgeben würden, nur weil sie ihm langweilig geworden war. Also kehrte er aus Kanada zurück, und wir waren wieder ein Trio.
    Nach Kathys Ausstieg wurde in Bezug auf die Band alles sehr viel professioneller, was einiges einfacher machte, aber auch langweiliger, weil man jetzt nicht mehr in einem geliehenen Kleinbus mit ein paar Kühltaschen und einem Dachgepäckträger auf Tour gehen, bei irgendwelchen Leuten auf dem Fußboden schlafen oder wie ich im Badezimmer eines Fremden nach einem plötzlichen Sarkoidose-Anfall »Kathy, Kathy« schreien konnte, bis sie angerannt kam, um zu helfen. Wir hatten so viel Mist zusammen durchgemacht. Es war sehr traurig. Aber Kathy spielt immer noch in Bands, zurzeit bei Manimal. Jeri und ich reden ihr ständig zu, dass sie sich in Kathy’s Magic Moments umbenennen sollen, aber davon will sie nichts wissen.

VIERUNDZWANZIG
    24
    NACHDEM KATHY AUSGESTIEGEN WAR, nahmen wir das Schlagzeug für Standing in the Way of Control komplett neu auf. Bis dahin hatten wir uns als Songwriter nicht besonders ernst genommen. Als die Arbeit im Studio beendet war, sah ich Nathan an und sagte: »Wow. Das ist es. Wir haben einen richtigen Song geschrieben.«
    Das alles war nie wirklich geplant, und deshalb finden wir’s immer noch unglaublich, eine Riesenüberraschung. Nachdem wir »Standing in the Way of Control« geschrieben hatten, dachten wir: »Wow, das ist ja ein richtig ausgereifter Song. Wow!« Wir wussten, dass er was Besonderes war. Unsere Musik bewegte sich in eine neue Richtung, und das allein war schon sehr aufregend.
    Als wir mit Kill Rock Stars über Standing in the Way of Control sprachen, meinten sie, wir bekämen jetzt ein besseres Budget. Tatsächlich stieg es von siebentausend auf fünfundzwanzigtausend Dollar. Für uns war das der absolute Wahnsinn. Keiner von uns hatte jemals mit so viel Geld zu tun gehabt.
    Wir waren völlig aus dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher