Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow
Autoren: David M Pierce
Vom Netzwerk:
bereithalten solle. Bekam einen kurzen Besuch von Ricky, der mir vorsichtig einen Gemüsekarton übergab, mir die Hand schüttelte und wieder ging. Trank nebenan einen Kaffee. Kam zurück und fand Gorgeous vor, der in meinem Besucherstuhl rumlümmelte. Schickte ihn zu Benny rüber. Sah die Post durch — eine vielversprechende Anfrage von einem Anwalt in Century City über die Höhe meines Honorars und mehrere Rechnungen, einschließlich einer von Wade, die weniger vielversprechend aussahen.
    Als Gorgeous zurückkam, trug er zehn Kilo vom Eigenbau der Jungs in einer Einkaufstüte unter dem Arm, obwohl ich hoffte, daß er es nicht wußte. Ich schickte ihn spazieren, während ich das Gras in den Karton umpackte, dann warf ich noch als Zugabe eine verrostete, aber noch funktionierende .25er Remington hinein, die ich irgendwo während meiner Wanderjahre aufgegabelt und für schlechte Zeiten beiseite gelegt hatte, und als I-Tüpfelchen gab ich noch vier Päckchen Heroin in durchsichtiger Plastikfolie dazu, die Teil eines kleinen Notdepots waren, den ich letztes Jahr in Dev Devlins Küche gefunden hatte. So weit, so gut. Das könnte erst mal reichen, Tommys Privatleben ein Weilchen aus dem Sattel zu hauen, sagen wir ein bis drei Jahre.
    Ich rief bei Tommy zu Hause an, um mich zu vergewissern, daß niemand, wie zum Beispiel die Putzfrau, da war. Es war niemand da. Ich steckte meinen Kopf aus dem Fenster und pfiff nach Gorgeous , der gegen einen Baum gelehnt den vorbeispazierenden Mädchen nachsah. Ich erinnerte ihn noch einmal an Tommys Adresse, gab ihm das Päckchen, schärfte ihm ein, es äußerst vorsichtig zu behandeln und es, wenn er niemanden antraf, in der Garage unterzustellen, die, wie mir Sara in einem ihrer Schwachsinnsberichte erzählt hatte, nie abgeschlossen wurde.
    »Wenn du mit deiner kleinen Aufgabe fertig bist, könntest du mich gütigerweise anrufen und mir das mitteilen«, sagte ich. »Hast du Kleingeld zum Telefonieren ?«
    »Hab ich«, sagte er. »Keine Sorge, Häuptling, hab ich dich je im Stich gelassen ?«
    Wir einigten uns auf ein Honorar, und er schwirrte ab. Etwa eine halbe Stunde später rief er an, um zu berichten, daß er alles sicher unter einer Werkbank hinten in der Garage verstaut hatte. Nicht nur hatte er niemanden gesehen, der sich auch nur annähernd für ihn interessiert hätte, er hatte überhaupt niemanden gesehen, was ein reiner Segen war. Ich weiß, ich hab es nicht zum erstenmal gemacht, jemandem getürktes Beweismaterial unterzuschieben, und ich werd’s auch wieder tun, weil die alten Tricks oft die besten sind, wie die Schauspielerin zu dem Achtzigjährigen sagte. Und ich konnte Tommy nicht leiden. Er war offen, harmlos und jung, und er sah gut aus. Vielleicht hatte ich ja auch noch zwei, drei andere Gründe.
    Dann ließ ich mich zu meinem Lieblingszwergpolizisten durchstellen, einem gewissen Lieutenant Conyers , einem Dressman und Dreikäsehoch, der an der bereits erwähnten Dev-Devlin-Affäre beteiligt gewesen war und von der LAPD-Zentrale aus operierte. Da er nicht nur als Polizist im Rauschgiftdezernat zu tun hatte, sondern weil sein einziger Sohn auch noch an der Nadel hing, zumindest zum damaligen Zeitpunkt, kann man sich leicht vorstellen, daß seine Ansichten über Drogenhändler irgendwo rechtsaußen von denen J. Edgar Hoovers lagen.
    Lieutenant Conyers war in seinem Büro.
    »Hier spricht ein gutmeinender Bürger, der namenlos bleiben möchte, Knirps« sagte ich.
    »Ach du Scheiße«, sagte er. »Sie schon wieder.«
    »Bitte !« sagte ich. »Keine Namen. Wenn Sie ein nettes kleines Drogenversteck mit allem Drum und Dran auffliegen lassen wollen, dann hören Sie mir mal gut zu .« Ich nannte ihm Tommys Namen und Adresse. Ich wußte, daß der Lieutenant ohne Haftbefehl oder einen guten Grund nicht in ein Privatgebäude eindringen durfte, darum gab ich ihm einen guten Grund: Ich war nicht nur ein namenloser, gutmeinender Bürger, sondern auch ein namenloser naher Nachbar von Mr. DeMarco, und ich hatte ein paar Nächte vorher verdächtige Vorgänge in seiner Garage beobachtet, Vorgänge, bei denen ein Pappkarton mittlerer Größe eine tragende Rolle spielte. Er seufzte tief.
    »Klar haben Sie das beobachtet«, sagte er.
    »Sie können sich auch bei der Telefongesellschaft über alle Anrufe erkundigen, die er mit einem Anschluß im Norden im guten alten Carmen Springs geführt hat«, sagte ich und gab ihm die Nummer von Tim’s Tavern . »Ich weiß zufällig, daß er mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher