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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow
Autoren: David M Pierce
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Gewissen eines kleinen Jungen, der mit seinem neuen Luftgewehr einen streng verbotenen Schuß ins Blaue abgegeben und dabei tatsächlich einen Vogel getroffen und getötet hat.
    Ich ging zum ersten Stock hinauf und klopfte an die Tür der Donovans. Kurz darauf wurde sie von dem alten Golfchampion persönlich aufgemacht. Er hatte eine Schürze um und hielt eins von diesen Gummi-Wischdingern, die auf einem Stock sitzen und mit denen Leute die Fußböden saubermachen, in einer Hand, seiner linken, wie mir auffiel .
    »Hallo, Kumpel«, sagte ich kühl. »Erinnerst du dich noch an mich, oder bist du das neue Au-pair-Mädchen ?«
    Er blickte mich aus blassen blauen Augen an, dann wandte er sich ab, ohne etwas zu sagen, und schleppte sich den Flur entlang in die Wohnung zurück. Ich folgte ihm. Als ich ihn einholte, war er dabei, mit einem Plastikeimer voller Seifenwasser den Küchenfußboden zu wischen.
    »Wie ich erfahren habe, liegt deine Frau im Krankenhaus«, sagte ich und lehnte mich gegen den Türpfosten. »Hab’s in der Zeitung gelesen .«
    Er sagte immer noch nichts, sondern fuhr fort, immer wieder systematisch einen Abschnitt des Linoleums zu bearbeiten, der mir eigentlich schon ziemlich sauber vorkam. Vielleicht war es Verdrängung. Vielleicht auch Buße. Oder Rollentausch. Vielleicht war es was, womit er die Zeit zwischen den Drinks totschlagen konnte.
    »Was hast du diesmal mit ihr gemacht ?« sagte ich nach einer Weile, »hast du sie mit einem Putter verdroschen?«
    Schweigen. Na ja, was sollte er auch dazu sagen? Und was ich, im Grunde genommen? Ich sah ihm ein paar Minuten lang zu und sagte dann: »Tschüs. Paß bloß auf, Freundchen« und ging zur Tür. Sobald ich sie hinter mir zugemacht hatte, hörte ich, wie er anfing, » The Rose of Tralee « zu pfeifen. Machen Sie sich selbst einen Reim drauf.

    Zwei Wochen später rief mich Benny an, um mir zu sagen, daß der Gold-Deal vermutlich über die Bühne gehen würde, darum rief ich Mr. Lubinski bei seinem Bruder im eiskalten Philly drüben im Osten an, um ihm die frohe Botschaft zu überbringen, daß es nämlich so aussah, als wäre sein Kopf aus der Schlinge.
    »Warum hat es so lange gedauert ?« wollte er wissen.

    Und eine Woche darauf begingen Lubinski, Lubinski und Levi in ihrem Laden ihre Wiedereröffnung mit einer kleinen Party nach Dienstschluß, zu der ein paar wenige ausgewählte Gäste geladen waren. Das kalte Buffet wurde von einer Firma geliefert.
    Das Mädchen, das servierte, hatte ich bei ähnlichen Anlässen schon ein paarmal in der Nachbarschaft gesehen. Sie war eine hübsche, nicht mehr ganz so junge Schauspielerin zwischen zwei Engagements, wie man in ihrer Branche zu sagen pflegt. Viel Glück, sagt man in meiner. Arme alte Thespisjünger , wenn sie nicht gerade bis zur Hüfte in Wasserfällen stehen oder den Bären zum Fraß vorgeworfen werden, müssen sie Leuten wie mir und meinen Freunden Drinks eingießen.
    Da ich mir Evonnes Bemerkungen über eine gewisse Gedankenlosigkeit in meinem Verhalten auf bestimmten Gebieten zu Herzen genommen hatte oder wenigstens so tat, hatte ich eine ansehnliche Zahl meiner engsten Freunde eingeladen, damit sie sie kennenlernen konnte. Geschah ihr ganz recht, so sah ich die Sache. Benny war da, in einem dunkelblauen zweireihigen Teil, das ich noch nie im Leben gesehen hatte. Elroy , mein Bürovermieter und Millionär, erschien in seinen üblichen Klamotten: Panoramasonnenbrille, Jeans, die eine Zumutung waren, vergammeltem T-Shirt und zerfledderten Plastiklatschen. J. D., ex-Profi-Kegler und stolze Säule des Valley Bowl , war auch gekommen, ein Augenschmaus in seiner tipptopp Valley-Freizeitausstattung . Wade und Suze waren da, vollgedröhnt bis oben hin, und schlangen alles herunter, dessen sie habhaft wurden, einschließlich der mit Hüttenkäse gefüllten Selleriestengel. Meine Mutter war da, schüttete einen Martini in sich rein und unterhielt sich angeregt mit Mrs. Martel von gegenüber. Ricky war da, in einem weißen tropenartigen Anzug, aber Ellena war zu Hause geblieben, weil sie gerade eine schwierige Phase ihrer Schwangerschaft durchmachte. Jim, der Barkeeper aus dem Two-Two-Two , war da, ich hatte ihn noch nie im Anzug gesehen; Harry aus dem Three Jacks hatte an dem Abend leider Dienst. Irgendwie hatte ich vergessen, meinen Bruder einzuladen.
    Olivia, die Lama-Freundin, war gekommen, ebenfalls Emile Douglas, der Mann, der mit Gott plauderte. Sie standen im rückwärtigen Teil des Ladens und
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