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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow
Autoren: David M Pierce
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Minuten Zeit, dann fingen wir an, uns näher heranzuschieben. Zum Glück für uns Pfadfinder-Greenhorns liefen wir über einen Geräusche schluckenden Teppich von nassen Tannennadeln. Wir rückten bis auf sechs Meter an das Licht heran, wobei wir darauf achteten, daß sich immer ein Baumstamm zwischen ihnen und uns befand, dann reckte ich meinen Kopf äußerst vorsichtig hinter einer Baumfalle hervor, die in einem Winkel aufgestellt worden war, und da waren sie, die guten alten Jungs persönlich. Biff grub mit einem kurzstieligen Spaten, während sein Bruder seine Taschenlampe stetig auf das tiefer werdende Loch gerichtet hielt.
    Ich zog den Kopf zurück, gab Benny einen Klaps auf den Arm und wies nach rechts. Er nickte, reckte den Daumen hoch und machte sich davon. Ich schlich mich ungefähr zehn Meter nach links und schielte nochmals vorsichtig hinüber. Die Brüder hatten sich inzwischen abgewechselt, Dell stand bis zu den Knien im Loch und grub, und Biff hielt ihm die Lampe. Biff holte eine Schnapsflasche aus seiner hinteren Hosentasche und nahm einen tiefen Schluck. Sein Bruder sagte etwas zu ihm, was ich nicht verstand. Dann bemerkte ich, daß Dell einen langläufigen Revolver in seinem Gürtel stecken hatte. Auch ich holte meine Knarre heraus, hielt die Taschenlampe bereit und hockte mich hin. Dann wartete ich, wobei ich ohne großen Erfolg versuchte, meine Atemzüge ruhig, tief und regelmäßig zu halten. Na ja, man zieht eben nicht jeden Tag in den Krieg.
    Ich wartete. Dell fluchte einmal. Ich wartete noch ein bißchen. Dann sagte Dell: »Hab ihn .«
    »Zum Glück, Scheiße auch«, sagte sein Bruder.
    Dann stimmte der Specht seinen Brautgesang an. Unsere drei Taschenlampen gingen im selben Moment an. Ich hielt meine auf der einen Seite des Baumstammes und blickte um die andere Seite herum. Die .38er hatte ich gegen die feuchte Baumrinde gedrückt, um sie ruhig zu halten, sie war genau auf die Mitte von Dells Brust gerichtet.
    »Keine Bewegung !« rief ich. »Polizei! Ihr seid von bewaffneten Truppen umzingelt! Eine falsche Bewegung, und wir schießen !«
    Dell machte keine Bewegung. Biff schon. Wir, oder ehrlich gesagt ich, hatten eins übersehen — vorher festzulegen, wer seine Leuchte auf wen richten sollte. Natürlich kam es dann so, daß wir sie alle drei auf Dell hielten. Biff ließ seine Taschenlampe fallen und verschwand in der Finsternis.
    »Ricky, bleiben Sie bei dem Typ in der Grube !« schrie ich, als mein Hirn etwas verspätet wieder zu funktionieren begann. »Ihr anderen, sucht das Arschloch !« Aber bevor Benny oder ich Biff greifen konnten, hatte er sich von irgendwo ein Jagdgewehr gegriffen und feuerte es in meine Richtung ab. Die zweite Salve traf mich am rechten Arm, der immer noch die Taschenlampe hielt, Gott sei Dank traf die Hälfte der Ladung den Baumstamm oder ging daneben. Ich war mehr überrascht als alles andere, es tat in den ersten paar Minuten auch nicht mal weh. Dann sah ich, wie Bennys Lampe zum Glück eins von Biffs Beinen einfing, das hinter einem Baum hervorschaute. Seine Spielzeugpistole machte peng, peng, zweimal, und ich sah, wie der Stoff von Biffs Hose doppelt aufzuckte, genau am Knie, und wie er fluchend zu Boden ging. Dell hatte sich keinen Millimeter bewegt, was vielleicht nur gut war, denn Ricky befand sich in einem solchen Zustand, daß er ihn aus dem kleinsten Anlaß fertiggemacht hätte.
    Ich schrie meiner Truppe zu: »Kreist sie ein, und haltet eure Taschenlampen auf die Scheißkerle gerichtet .« Ich rannte dorthin, wo Biff stöhnte und sein Bein umklammerte, zerrte ihn hoch, schleppte ihn ein paar Meter zu einem Baum hin und ließ die Handschellen hinter dem Baumstamm zuschnappen. Ich warf Benny das andere Paar zu, woraufhin er dasselbe mit Dell tat, nachdem er ihm die Kanone aus dem Gürtel gezogen hatte, während Ricky seine Machete gegen Dells Kehle drückte, nur für den Fall, daß er auf dumme Gedanken kam. Dann ging Ricky zum Grab hinüber, trat hinein und begann, mit vollen Händen Ladungen von Erde hinauszuwerfen. Nach einer Minute ging Biff die Puste aus, und er hörte auf zu fluchen. Nach einer weiteren Minute sagte Ricky leise:
    »Er ist es .« Benny und ich gingen zu ihm hinüber und schauten hinunter. Pobre Chico starrte uns aus dreckbeladenen Augen an. Ricky schaufelte noch ein paar Handvoll Erde heraus, bis er ein ausgezacktes Loch am oberen Teil von Chicos Brust freilegte.
    »Einschußwunde«, sagte Ricky.
    » Hhm «, sagte ich. » Wär
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