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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow
Autoren: David M Pierce
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Fahrzeug in größerem Abstand in der Nacht zu verfolgen, noch dazu auf unbekannten Wegen. Unser großer Vorteil auf dem ersten Streckenabschnitt war die uns bekannte Tatsache, daß sie wieder auf das Forstgebiet zuhielten, und dorthin gab es nur einen direkten Weg, den der umsichtige Ricky schon mit Bleistift in der Karte eingezeichnet hatte, mit der Benny gerade herumfummelte. Was jedoch danach geschähe, wenn wir in einen dieser schäbigen Holzfällerwege einbogen, das wußten nur die Götter. Als ich diesen Gedanken meinen wackeren Mitstreitern gegenüber erwähnte, schüttelte Ricky wieder den Kopf und sagte:
    » No hay problema . Letzte Nacht hat es geregnet, wissen Sie noch ?«
    Ich konnte mich durchaus daran erinnern , war ich doch knapp einer Lungenentzündung entkommen.
    »Na und ?« fragte Benny.
    »Na, Spuren«, sagte ich. »Schöne frische Spuren im Dreck .«
    Wir fuhren beständig weiter durch die Nacht, hielten Abstand und hingen unseren Gedanken nach. Ein Halbmond ging auf, um uns Gesellschaft zu leisten. Einmal hätten wir die Jungs beinahe verloren, als sie eine Nebenstraße nahmen, mit der wir nicht gerechnet hatten, aber wir spürten sie nach einer Minute kontrollierter Panik wieder auf und rückten wieder auf einen Abstand von einer halben Meile vor.
    Es dauerte vierzig Minuten, bis sie ins Forstgebiet abbogen, genau an der Stelle, die Ricky auf der Karte markiert hatte. Er schaltete die Scheinwerfer aus und wir begannen, langsam auf dem Weg zwischen den Bäumen entlangzurumpeln . Wir schienen nicht sonderlich zurückzubleiben, daraus schlossen wir, daß die Jungs ihr Tempo verlangsamt hatten und ebenfalls ohne Licht fuhren. Ich behielt die Skala fest im Auge, aber erst nach weiteren zwanzig Minuten fiel mir auf, daß sich der Abstand zwischen uns kontinuierlich verkürzte, obwohl wir immer mit derselben Geschwindigkeit dahinkrauchten.
    »Okay«, sagte ich zu Ricky. »Ich glaube, das wär’s. Können Sie bitte einen Moment den Motor abstellen ?«
    Er drehte den Zündschlüssel herum. Nur der Wind in den Baumkronen und ein vereinzeltes Pling aus dem abkühlenden Motor unterbrachen die Stille. »Setzen wir uns in Bewegung«, sagte ich leise. »Wir wollen die Schweine in flagranti erwischen. Und ihnen nicht über Meilen durch den Dschungel nachschleichen müssen.« Ich holte meine Kanone aus dem Rucksack und band sie mir um.
    »Also los«, sagte Benny. Wir stiegen so leise wie möglich aus dem Jeep und ließen lieber die Türen offen, anstatt zu versuchen, sie geräuschlos zu schließen.
    »Wenn wir da sind«, flüsterte ich, »dann gehen Sie, Ricky, ganz um sie herum und stellen sie von der anderen Seite. Benny, ich geh nach links, du nach rechts. Sie werden am längsten brauchen, in Position zu gehen, Ricky, darum machen Sie wieder einen Vogelschrei, wenn Sie fertig sind. Dann richten wir alle gleichzeitig aus drei verschiedenen Richtungen die Taschenlampen auf sie, und haltet um Gottes willen den Lichtstrahl von eurem Körper weg, für alle Fälle. Ricky, ich hoffe, daß dieser Eisenwarenladen an Ihrem Gürtel nicht gegeneinanderscheppert und so klingt, als würden die Kühe von der Weide kommen .«
    Ricky sah noch mal nach und rückte ein paar Gegenstände weiter auseinander, dann gingen wir im Gänsemarsch die Holzfällerstraße hinauf, Ricky vom, dann Benny, dann ich. Wir versuchten, so schnell wie möglich voranzukommen, aber der Weg war uneben, morastig, dunkel unter den Bäumen und ausgesprochen fies. Sowohl Benny als auch ich stolperten ein paarmal in den Schlamm, nur Ricky schien es irgendwie zu schaffen.
    Fünfundzwanzig unangenehme Minuten später flüsterte Ricky uns zu: »Kleintransporter voraus .«
    Als wir ihn erreicht hatten, krochen Benny und ich neben den Wagen und verschnauften, während Ricky sich einmal kurz umsah. Einen Augenblick später war er wieder da und kauerte sich neben uns.
    »Licht«, flüsterte er und deutete auf die nächststehenden Bäume. Ich konnte von meinem Standort aus kein verdammtes Licht erkennen, aber als wir etwa zehn Meter weiter in den Wald hineingingen, wobei wir die Füße so vorsichtig wie möglich voreinandersetzten, sah ich dann doch ein gelegentliches Aufflackern im Unterholz, und nach weiteren zwanzig oder dreißig Metern hörte ich das unverwechselbare Geräusch, das entsteht, wenn jemand gräbt.
    Ricky drückte meinen Arm und ging dann in einem weiten Kreis nach links, um hinter die beiden zu gelangen. Benny und ich gaben ihm ein paar
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