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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow
Autoren: David M Pierce
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Begräbnis erhält .«
    Er nahm wieder die Brille ab und linste hindurch, ohne etwas zu sehen. »Ich selbst hätte nichts dagegen, wenn meine müden alten Knochen unter den grünen Bäumen und in der frischen Luft ihre ewige Ruhe finden würden, aber...«
    Ich schnitt ihm seinen Stegreif-Monolog ab, bevor er völlig außer Rand und Band geriet. »Natürlich, natürlich«, murmelte ich. »Und hiermit können wir ihn aufspüren ?« Ich tätschelte das Empfangsgerät.
    »In der Tat«, sagte Benny. »Es gibt noch eine kleinere Version, aber da wir im Auto sitzen werden, ist es schon besser, wenn wir ein stärkeres Modell zu Hilfe nehmen, eins, das nicht auf die Sichtlinie angewiesen ist, um ein Signal aufzugreifen.«
    »Im Klartext, eins, das auch durch Berge hindurch empfangen kann«, sagte ich.
    »Selbstverständlich«, sagte er. Und zwar im Hinblick darauf, daß unsere Lauscher jede Hoffnung fahren lassen durften, daß uns ein Signal aus anderthalb Meter Tiefe entgehen könnte.
    »Faszinierend«, sagte ich. »Ich hab so ein Modell noch nie gesehen. Ich muß mich wirklich bemühen, ein bißchen mehr auf dem laufenden zu bleiben .«
    »Es hat wohl keinen Sinn mehr, heute nacht noch auf diesen schrecklichen Straßen herumzustolpern«, sagte Benny. »Vor allem, weil der Ärmste mit größter Wahrscheinlichkeit leider nicht mehr am Leben ist. Warum legen Sie sich nicht aufs Ohr und schlafen sich einmal richtig aus, ich komme dann morgen früh zu einer menschlichen Uhrzeit wieder vorbei, sagen wir gegen sechs ?«
    »Das nenne ich nicht menschlich«, sagte ich, »aber okay, wenn Sie meinen, Sir. Ich bin wirklich totmüde , muß ich zugeben. Ich glaube, das macht die viele frische Luft .« Es gelang mir sogar, zu gähnen. Ich schielte zu meinem Freund Benny hinüber, der nicht nur seinen Text gelernt, sondern seine Rolle von Anfang bis Ende so brillant gespielt hatte, daß ich fast glaubte, was er da erzählte. Alles in allem war ich stolz auf meine Truppen und, ohne selbstgefällig wirken zu wollen, auch mit mir zufrieden. Bisher war es uns gelungen, Punkt für Punkt unseres Operationsplans durchzuführen. Wir hatten mindestens einen der Brüder angelockt und ihm den Köder ausgelegt, bald würden wir erfahren, ob er ihn auch geschluckt hatte. Wir durften keinesfalls unseren Verdacht durchsickern lassen, daß Chico ermordet worden war, weil wir davon unmöglich eine Ahnung haben konnten. Und was noch wichtiger war, es war ziemlich sinnlos, die Brüder im voraus wissen zu lassen, daß wir sie verdächtigten, wer weiß, was sie alles anstellen könnten, den ganzen Wald abbrennen, in ein Flugzeug nach Pago Pago springen, uns alle umbringen. Ich wollte ihnen einen Ausweg lassen, einen einfachen Ausweg, der darin bestand, Chicos Leiche wegzuschaffen. So, wie es aussah, hatten wir ihnen klargemacht, hoffte ich jedenfalls, daß wir ihn finden würden, wenn er sich irgendwo innerhalb einer Meile von einer Straße befand, und daß es so war, war überaus wahrscheinlich — denn warum sollten Biff und Dell sich die Mühe machen, eine Leiche mehr als eine Meile durch den Wald zu schleppen, wenn sie genausogut an tausend beliebigen Stellen ein paar hundert Meter von der Straße abzweigen, ein Loch buddeln und ihn reinschmeißen konnten, auf Nimmerwiedersehen.
    Jetzt sah es allerdings so aus, als würden sie die Leiche wohl doch noch die eine oder andere Meile schleppen müssen, aber das war nicht weiter schlimm, viel war nicht an ihm dran, dem pobre Chico, sie könnten die ganze Aktion in ein paar Stunden über die Bühne ziehen und um zehn wieder bei Tim’s sein, Pool spielen und uns und der ganzen Welt eine Nase drehen.
    Dachten sie. Hoffte ich.
    Wir mußten noch abwarten, bis der Specht Entwarnung gab, darum fragte ich Benny, ob er vielleicht noch einen Schlummertrunk wollte, bevor er ging. Sein Alkoholkonsum für denTag sei bereits gedeckt, vielen Dank, erwiderte er geschraubt, womit er das Bier meinte, das er vorhin bei Tim’s nur zur Hälfte geleert hatte. Aber zu noch einem Sprudel würde er nicht nein sagen, wenn ich einen zuckerfreien hätte. Ich sagte, daß dies nicht der Fall sei. Dann fragte er mich, ob ich eventuell einen Kakao da hätte. Ich sagte, daß ich auch nicht mit Kakao aufwarten könne. Bevor er mich nach weiteren idiotischen Getränken löchern konnte, die ich nicht vorrätig hatte, wie Sassafras-Tee , krähte Ricky der Specht, oder trillerte, was bedeutete, daß es Zeit zum Losgehen war.
    Ich griff mir meine
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