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Head over Heels 2

Head over Heels 2

Titel: Head over Heels 2
Autoren: Sophia Chase
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die richtige Reihenfolge zu bringen.
    Also, woran erinnere ich mich noch?
    Charles ist gekommen, wir haben geredet, dann hat er mich plötzlich auf die Couch gepresst und mich mit seiner hässlichen, karierten Krawatte gewürgt. Zuerst habe ich mich noch gewehrt, aber als mir bewusst geworden ist, dass ich keine Chance habe, sondern sowieso sterben muss, habe ich zu kämpfen aufgehört. Dann ist alles um mich herum kalt und finster geworden.
    Bin ich tot?
    Prüfend kneife ich in meinen Arm und zucke zurück. Schmerz kenne ich. Doch niemand weiß, wie es ist, wenn man tot ist. Vielleicht bin ich in einer Art Zwischenwelt. Bereit zur ersten Musterung.
    Mann , Rose, jetzt schnappst du tatsächlich über! Du bist nicht tot. Irgendwer hat dich in letzter Sekunde gerettet und dich ins Krankenhaus gebracht. Möglicherweise war es sogar Charles, der Mitleid mit mir bekommen hat und sein Werk nicht vollenden konnte.
    Es ist zu viel für mich. Ich lasse mich erschöpft auf das Bett sinken und vergrabe den Kopf in meinen Händen.
    Nachdenke n. Nachdenken. Ich muss hier raus. William. Ich muss ihn suchen. Er muss doch irgendwo sein. Mein Handy. Meine Handtasche. Wo ist das Zeug?
    Suchend tastet mein Blick durch den Raum, doch ich kann meine persönlichen Sachen nirgendwo finden. Alles ist sauber, steril, unpersönlich und fremd.
    Mit nackten Füß en tappe ich zur Tür, verharre kurz, gebe mir dann aber einen Ruck und öffne sie. Der Flur ist in helles Licht getaucht, aber es ist still und niemand ist zu sehen. Ich merke mir die Zimmernummer, damit ich auch wieder zurückfinde, schließe die Tür hinter mir und wende mich nach rechts.
    Plö tzlich höre ich jemanden reden. Meine Schritte beschleunigen sich. In einer Art Wartebucht entdecke ich William.
    Noch immer trä gt er den Smoking, sein Haar hängt ihm unordentlich in die Stirn, seine Haltung jedoch ist aufrecht und strahlt Selbstbewusstsein aus. Er steht mit dem Rücken zu mir, das Handy am Ohr, ist er in ein reges Gespräch vertieft. Ich bin so erleichtert, ihn zu sehen, möchte am liebsten auf ihn zustürmen und ihn nie wieder loslassen. Ich verstehe nicht, was er spricht, sondern bewege mich, einen Fuß vor den anderen setzend, vorsichtig auf ihn zu.
    Ein Gerä usch muss mich verraten haben, denn er dreht sich abrupt um. Die Hand mit dem Handy, aus dem eine aufgeregte Stimme ertönt, sackt nach unten, ebenso sein Unterkiefer. Ich blicke verlegen drein und erstarre mitten in der Bewegung.
    „ Rose, um Gottes willen. Was machst du hier auf dem Gang?“, stößt er atemlos hervor.
    Er legt auf, lä sst das Handy in seiner Hosentasche verschwinden und stürzt auf mich zu. Sofort schließt er mich in seine Arme, lässt mich dann aber los und unterzieht mich einer gründlichen Musterung. „Sieh mich an, Rose.“
    Ich hebe den Kopf , sehe ihm direkt in die Augen und breche in Tränen aus. Mitten auf dem Krankenhausflur, in Williams Armen, verliere ich die Fassung. Ich presse mein Gesicht an seine Brust, meine Tränen kullern auf sein weißes Hemd, während ich die Arme um ihn schlinge, als wollte ich ihn nie wieder loslassen.
    William streicht mir beruhigend ü ber den Kopf, über den Rücken und flüstert immer wieder meinen Namen.
    Ich bin nahe d ran, einen Schwächeanfall zu erleiden, da hebt er mich hoch, trägt mich, als wäre ich eine Feder, zurück in mein Zimmer und legt sich mit mir auf das viel zu schmale Bett. Er hält mich, zieht mich an sich und küsst meinen Scheitel. Ich zittere, so sehr muss ich weinen.
    Es kann gar nicht anders sein, William hat mich hierhergebracht. Es ist halb sieben, wie ich auf seiner Armbanduhr erkennen kann. Ich muss die ganze Nacht durchgeschlafen haben. Ob er immer bei mir geblieben ist?
    „ Ich bin da, Rose. Alles ist gut. Alles ist gut. Du bist in Sicherheit.“ Seine Stimme zittert, klingt aber trotzdem so überzeugend, dass ich ihm Glauben schenke. Ich fühle mich geborgen und in mir keimt die Hoffnung auf, dass ich den letzten Abend vielleicht irgendwann einmal vergessen kann.
    William und ich teilen plö tzlich dasselbe Schicksal. Wir haben beide Grauenhaftes durchgemacht. Von einer Sekunde zur nächsten hing mein Leben – wie damals seines – an einem seidenen Faden. Ich würde lügen, wenn ich behauptete, dass es mich nicht verändert hätte. Selbst so kurz danach und obwohl ich bestimmt noch unter Schock stehe. Warum sonst würde ich so herzzerreißend weinen?
    William reicht mir ein Taschentuch, welches ich an meine
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