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Head over Heels 2

Head over Heels 2

Titel: Head over Heels 2
Autoren: Sophia Chase
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bin mir sicher, dass Charles mit mir in Kontakt treten will. Ich verstehe zwar, dass er leidet, aber ich fürchte, es ist zu spät.“
    „ Beverly, bleib stark, bitte knicke nicht ein! Natürlich versucht er es jetzt mit der Mitleidsmasche.“
    Ich wü rde sie so gerne in den Arm nehmen, sie würde es auch sicher zulassen, doch andererseits will ich mich nicht zu sehr in ihr Leben einmischen. Sie ist eine erfahrene Frau, ich dagegen ein halbes Kind. Mir steht es nicht zu, ihr Ratschläge zu erteilen, doch sie berührt mein Herz.
    „ Beverly“, endlich sieht sie mich an, „vergiss niemals, was er dir angetan hat.“
    „ Das kann ich doch gar nicht.“
    Ich nicke hilflos und fasse zumindest nach ihrem Arm. „Siehst du. Er wird schon wieder runterkommen und dich in Ruhe lassen. Er kann dir nichts mehr nehmen.“
    Mein Zuspru ch scheint auf fruchtbaren Boden zu fallen, denn sie entspannt sich ein wenig. Irgendetwas bedrückt sie trotzdem noch und ich möchte ihr diese Last gerne von den Schultern nehmen. Weibliche Intuition und so …
    „ Ich mache mir Vorwürfe, dass ich William, aber auch dich in diese unerfreuliche Angelegenheit hineingezogen habe.“
    V ehement schüttle ich den Kopf. „Wir halten zusammen, Beverly. Mich gibt es nicht ohne William und umgekehrt ebenso. Meine Lasten sind seine und seine sind meine.“
    „ Danke, Rose“, flüstert sie und nimmt sich ein Taschentuch aus der Box, die auf meinem Nachttisch platziert ist. „Du solltest noch ein wenig schlafen. Ich bin unten, falls du etwas brauchst.“
    „ Danke.“
    Sie lä chelt mir noch einmal zu und verlässt dann genauso leise, wie sie gekommen ist, das Schlafzimmer. Ich sacke in die Kissen, starre eine Weile an die Decke und versuche, mir keine Sorgen zu machen. Irgendwann versinke ich in einen unruhigen Schlaf voll wirrer Träume.

    „Soll ich nicht lieber bei dir bleiben?“, fragt William besorgt, während er sich im großen Wandspiegel betrachtet und an den Ärmeln seines weißen Hemdes zupft.
    Ich liege im Bett, fühle mich am Tiefpunkt meiner Attraktivität angelangt – mit laufender, roter Nase, schniefend, schnaubend und hustend, gekleidet wie eine russische Matroschka.
    W illiam sieht hingegen verboten gut aus. Ich genieße den Anblick, doch vor allem genieße ich seine Eitelkeit. Er ist auf eine sympathische Art eitel. Nicht zu übertrieben, aber gerade so viel, dass er sich zweimal um die eigene Achse dreht, zupft und glättet, bis wirklich jeder Zentimeter seines Smokings sitzt, wie er soll.
    Ich schniefe und versu che mich aufzusetzen, was mir so schwerfällt, als wäre ich eine Stunde durch London gelaufen. „Ich schaffe das schon. Außerdem werde ich gleich wieder einschlafen.“
    Er lä chelt mir zu, holt seine Schuhe aus dem Schrank und setzt sich zu mir aufs Bett. „Ich bringe dir noch eine Kanne Tee, Schmerztabletten und Hustensaft.“
    „ Lieb von dir. Verpass mir aber nicht den Gnadenschuss, das wäre noch zu früh.“
    William beugt sich vor, streicht ü ber mein Gesicht und küsst mich dann auf die Stirn. „Wir werden uns beeilen. Ich muss mich nur zeigen, da ich eine schöne Stange Geld gespendet habe und sie alle Gönner vor den Vorhang holen. Wäre ziemlich peinlich, wenn ich dann nicht da bin, sondern mich mit dir im Bett wälze.“
    Ein bitteres Lä cheln huscht über meine Lippen. „Heute dürftest du sogar auf eine dieser Zuhälterpartys gehen, so fertig bin ich. Ich würde erfrieren, solltest du mir auch nur die Decke wegziehen.“
    „ Das wollen wir natürlich nicht riskieren“, meint er lachend. „Ich liebe dich, Schnupfi.“
    „ Ich dich auch, Schnöselchen.“
    Ohne sich Gedanken wegen der Ansteckungsgefahr zu machen, kü sst er mich zum Abschied. Zusammen mit Beverly wird er Gaby abholen und dann in ein piekfeines Restaurant fahren, wo besagte Charity-Party stattfindet. Ich hingegen schalte den Flatscreen an der Wand ein und lasse mich von einer Doku über die Gladiatoren im alten Rom berieseln. Dabei finde ich den Anblick von Blut heute besonders schlimm. Meine Zehennägel stellen sich auf, kaum dass der nächste arme Schauspieler mit einer Ladung Kunstblut übergossen wird. Schnell zu etwas Beschwingterem gewechselt – eine Gameshow, in der sich C-Promis gegenseitig ausstechen sollen und der eine oder andere im eiskalten Wasser landet. Für kurze Zeit amüsiere ich mich köstlich, obwohl es mich wundert, dass mich so etwas Dämliches zu unterhalten versteht. Doch Not macht bescheiden.
    Ich
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